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School of Engineering übernimmt Lead bei DIZH-Projekt «Gestalte Zürich»

Wie eine zuvor vielbefahrene Strasse nach einem Umgestaltungsprozess wirkt, ist nur schwer vorstellbar. Für das Projekt «Gestalte Zürich» der Digitalisierungsinitiative des Kantons Zürich (DIZH) erstellt und testet ein Forschungsteam der ZHAW und ZHdK ein VR-Tool, durch das geplante Umgestaltungsprojekte bereits vor der Realisierung virtuell erlebbar sein sollen.

Eine mögliche VR-Illustration zeigt, wie eine Strasse nach deren Umgestaltung aussehen könnte. Bild: Midjourney / Knowledge Visualization ZHdK

Wie wirken neue Grünflächen oder Sitzmöglichkeiten an Plätzen, an denen aktuell noch unzählige Fahrzeuge parkieren? Oder wie hört sich eine Strasse an, nachdem der Platz für Autos reduziert wurde? Mittels einer spielerischen Virtual Reality-Anwendung könnte das noch vor der konkreten Umsetzung einer Umgestaltung über den Seh- und Hörsinn direkt erlebt werden. Damit hätten Einwohner:innen und Stakeholder die Möglichkeit, sich bereits in der Planungsphase eines Projekts einzubringen und es virtuell mitzugestalten. Genau das ist das Ziel des DIZH-Projekts, das ab Juli dieses Jahr an den Start geht. Neben dem Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) der ZHAW School of Engineering ist auch das Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen (IUNR) des ZHAW Departements Life Sciences und Facility Management bei dem DIZH-Projekt beteiligt, sowie das Institut für Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe (IVGT) der ZHAW Soziale Arbeit. Zum Projektteam auf Hochschulseite gehört zudem die Gruppe Knowledge Visualization der ZHdK, als Praxispartner ist das Unternehmen myclimate, das Tiefbauamt Zürich, die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), das Amt für Städtebau Zürich sowie die NGOs umverkehR und Fussverkehr Schweiz eingebunden.

Geleitet wird das Projekt «Gestalte Zürich» von Andrea Del Duce, ZHAW-Dozent und Leiter der INE-Forschungsgruppe Nachhaltige Mobilität sowie Raphael Hoerler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am INE. Die Entwicklung der spielerischen VR-Anwendung und einer 2D-Anwendung übernimmt die ZHdK, «die VR-Anwendung soll dabei wie ein Baukasten-System anwendbar sein, so dass Nutzende verschiedene Elemente, wie etwa ein Veloweg oder Grünflächen, selbst hinzufügen und wieder entfernen können», erklärt Raphael Hoerler.

Die konkreten Szenerien für die VR-Anwendung werden durch das IUNR anhand geplanter städtebaulicher Massnahmen ausgewählt, sie entwickeln dafür das Drehbuch und Storyboard. Das INE führt anschliessend eine Studie durch, in der Proband:innen vor und nach dem Testen des VR- und 2D-Tools befragt werden. «Dabei wollen wir herausfinden, wie das VR-Tool im Vergleich zur 2D-Desktopanwendung auf die Befragten wirken und ob sich mit Sicht auf die Umgestaltungsprojekte Einstellungsänderungen ergeben und diese dadurch zu mehr Akzeptanz führen», führt Raphael Hoerler aus. Ziel ist am Ende herauszufinden, welches Tool sich für welchen Bereich eignet. «Geplant ist die Nutzung der Tools im Bildungsbereich, konkret für die Umweltbildung und natürlich auch für die Raumplanung», zählt Hoerler auf, «auch für weitere wissenschaftliche Projekte kann das Tool eine nützliche Grundlage sein». Unterstützen soll die spielerische VR-Anwendung auch die Zürcher Stadtverwaltung bei der Planung nachhaltiger Stadträume. Damit soll die klimafreundliche Verkehrswende vorangetrieben werden, die dabei helfen soll, das Klimaziel von Netto-Null CO2-Emmissionen bis 2040 zu erreichen.