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School of Engineering

Maschinentechnik-Absolvent brennt für Unternehmertum und Abenteuer – Armin Sejfic im Porträt

Die Wege, die zum Maschinentechnik-Studium führen, sind vielfältig – das beweist Armin Sejfics Werdegang. Als Stuntman entfachte seine Faszination für Technik und Maschinen, die ihn an die ZHAW School of Engineering und ins Maschinentechnik-Studium brachte. Bis heute ist seine Karriere abenteuerreich: Er ist Managing Director der Bomatec Group in Kanada und treibt mit innovativer Magnettechnologie die Zukunft der Elektromobilität voran.

Armin, was hat dich dazu bewegt, Maschinentechnik an der ZHAW zu studieren?

Nach meiner Lehre als Elektroinstallateur habe ich eine Ausbildung zum Stuntman gemacht und einige Zeit in diesem Beruf gearbeitet. Neben den körperlichen Herausforderungen hat mich immer sehr interessiert, wie die Special-Effects-Maschinen funktionieren. Da wir in dieser Zeit vielfältige Konstruktionen gebaut und umgesetzt haben, wollte ich mein Studium entsprechend breit anlegen und mir ein umfangreiches Ingenieurswissen aneignen. Somit kam für mich nur der Studiengang Maschinentechnik in Frage.

Mir gefällt, dass uns dieser Studiengang mit einer vielseitigen „Werkzeugkiste“ an Wissen ausstattet, die wir dann in fast alle Richtungen verfeinern können. Mit meiner Praxiserfahrung war für mich zudem immer klar, dass ich in meinem Studium weiterhin einen starken Praxisbezug brauche. Deshalb hat mich die ZHAW School of Engineering besonders angesprochen, da das Gelernte direkt in praktischen Projekten umgesetzt werden kann. Ich persönlich kann die Theorie dadurch am besten festigen.

Gibt es Erinnerungen an deine ZHAW-Zeit, die dir besonders geblieben sind?

Die Kameradschaft und Hilfsbereitschaft in unserer Klasse waren für mich etwas ganz Besonderes. Als gelernter Elektroinstallateur und somit Quereinsteiger im Maschinenbau musste ich vieles «on the go» lernen – ohne die Unterstützung meiner Kommilitonen hätte ich es nicht geschafft. 

Auch auf unsere Frackwoche schaue ich immer gerne zurück, und die Nacht der Technik ist etwas Grossartiges an der ZHAW. Der krönende Abschluss war die Bachelorarbeit! Das war eine intensive Zeit, hat aber viel Spass gemacht und mir beim Einreichen ein fast unvergleichbares Gefühl der Errungenschaft gegeben. Drei Jahre harte Arbeit, die schliesslich in einem Projekt zusammenkommen.

Wie ging es nach der grossen Errungenschaft des Bachelors weiter? Wie bist du in Toronto gelandet?

Nach dem Studium wusste ich noch nicht genau, in welche Richtung ich mich spezialisieren wollte. Ich nahm eine temporäre Stelle bei der Designwerk GmbH an, einem Unternehmen im Bereich E-Mobilität, das in engem Kontakt mit der ZHAW steht. Dort entdeckte ich meine Begeisterung für die Automobilbranche.

Durch eine Vermittlung erhielt ich die Möglichkeit, mich bei der Bomatec AG vorzustellen. Bomatec ist ein innovatives Unternehmen in der Magnettechnik und beliefert insbesondere die Automobilindustrie. Ich erkannte schnell das immense Potenzial von Magnetanwendungen. Besonders spannend war meine Arbeit an der patentierten Snakeline-Technologie, die Wirbelstromverluste in Elektromotoren reduziert und damit deren Effizienz steigert. Diese Technologie führte mich schliesslich nach Kanada, wo ich die Einführung in den amerikanischen Markt begleitete.

Dich zog es bereits während des Studiums ins Austauschsemester nach Holland, wo du auch erste Arbeitserfahrung machtest. Ist das der Geheimtipp für eine internationale Karriere?

Ja, wenn möglich, empfehle ich das allen, die eine Anstellung im Ausland anstreben. Dadurch erhält man einen ersten Eindruck davon, wie es sich im Ausland lebt und ob man der Typ dafür ist. Es ist nicht einfach, alle Zelte abzubrechen, Freunde und Familie zu verlassen und sich dem Ungewissen eines anderen Landes zu stellen – auch wenn es in den meisten Fällen nur temporär ist.

Für mich persönlich war nach meinem Auslandssemester klar, dass ich eines Tages länger im Ausland arbeiten möchte. Wenn dieser Wunsch da ist, dann empfehle ich, bei der Jobwahl bereits zu filtern, welche Firmen solche Möglichkeiten bieten könnten.

Heute bist du Managing Director. Kannst du noch immer vom Wissen aus dem Studium profitieren?

Selbstverständlich musste ich mir noch Wissen im Spezialbereich der Magnettechnik aneignen. Dabei halfen mir jedoch die Disziplin und Eigeninitiative, die ich im Studium an der ZHAW erlernt habe. Aber ich konnte durch das Studium auch mit Finite-Elemente-Berechnungen punkten, an sehr spannenden technischen Konstruktionen arbeiten und meine CAD-Fähigkeiten unter Beweis stellen.

In meiner Position als Geschäftsleiter ist es essenziell, komplexe Sachverhalte verständlich darzustellen und mit allen Stakeholdern effektiv zu kommunizieren. Das fundierte technische Verständnis ermöglicht es mir, fundierte Entscheidungen im Bereich Produktentwicklung und Fertigung zu treffen.

Wem würdest du das Studium heute weiterempfehlen?

Das Studium eignet sich für alle, die technikbegeistert sind und gerne Probleme lösen. Es ist ideal für zukunftsorientierte Menschen, die eine breite Ausbildung mit viel technischem Know-how erhalten möchten.

In Toronto hast du einen Master gemacht. Hast du nun ausgelernt?

Genau, neben meiner Vollzeitstelle habe ich einen Masterstudiengang in Innovation und Unternehmertum an der Toronto Metropolitan University absolviert. Als Ingenieur und Unternehmer in einer so schnelllebigen Zeit hat man aber nie ausgelernt. Fachspezifische Weiterbildungen sind für mich stets interessant und gehören zu meiner jährlichen Planung.

Nach sechs Jahren steht für dich und deine Familie die Heimkehr in die Schweiz an. Freust du dich? 

Sechs Jahre im Ausland ist eine lange Zeit, da passiert sehr viel. Für uns war es eine grosse Bereicherung in unserem Leben, privat und beruflich. Natürlich freuen wir uns nun sehr wieder zurück in die Schweiz zu ziehen und wieder bei Familie und Freunden zu sein. Erst recht, weil wir zu zweit gegangen sind und zu dritt zurückkommen. Kanada wird immer einen speziellen Platz in unseren Herzen haben und wir freuen uns bereits jetzt auf Ferien in Kanada für weitere Campingausflüge.

Eckdaten

  • Name: Armin Sejfic
  • Studiengang: Maschinentechnik
  • Abschlussjahr: 2015
  • Spezialisierung: Allgemeine Maschinentechnik
  • Erstausbildung (Lehre/Schule): Elektroinstallateur mit anschliessender technischer Berufsmatura
  • Vollzeit
  • Unternehmen: Bomatec Group
  • Position: Managing Director
  • Seit: Juli 2021