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Studie gibt neue Einblicke in die Zürcher Mikromobilität

Sie könnten einen wichtigen Baustein für den urbanen Verkehr der Zukunft bilden: Sharing-Mikromobile wie E-Trottinetts oder E-Bikes. Daten über die Nutzung dieser neuen Verkehrsangebote sind aber noch kaum verfügbar. Eine Bachelorarbeit im ZHAW-Studiengang Verkehrssysteme wertet nun erstmals einen umfangreichen Datensatz für die Stadt Zürich aus.

Sharing-Mikromobile wie E-Trottinetts sind auch in Zürich allgegenwärtig. Über deren Nutzung wusste man aber bisher wenig.

In Kooperation mit der Stadt Zürich und den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) haben die beiden Verkehrssysteme-Studierenden Marco Mayer und Luca Pacozzi die Nutzung von Sharing-Mikromobilen analysiert. Dafür griffen sie auf die Nutzungsdaten der drei Anbieter circ, PubliBike und smide für das Jahr 2019 zurück. Aus dem über sechs Millionen Werte umfassenden Datensatz mit sämtlichen Start- und Endpunkten aller Fahrten modellierten sie die zurückgelegten Fahrtstrecken. Auf diese Weise ermittelten die Studierenden, zu welcher Tageszeit die Sharing-Angebote genutzt werden, welchen Einfluss das Wetter darauf hat und wo in der Stadt die meisten Fahrten stattfinden.

Abends für kurze Strecken bei gutem Wetter

Ein Teil der Arbeit fokussiert auf einen exemplarischen Zeitraum mit mehr als einer halben Million E-Trottinettfahrten des Anbieters circ. Diese finden vor allem im Feierabendverkehr nach 16 Uhr statt. Zum Einsatz kommen die circ-Trottinetts dabei vor allem auf Kurzstrecken. Die Hälfte der Fahrten ist kürzer als 1100 Meter, nur rund 20 Prozent länger als zwei Kilometer. Jeder zweite Nutzer beendet die Fahrt bereits nach maximal sechseinhalb Minuten. Nur rund ein Drittel der Fahrten dauert länger als zehn Minuten. Bei Regen sinkt die Nutzungsrate um 30 Prozent. Steigt die tägliche Durchschnittstemperatur von 15 auf 25 Grad, wächst die Anzahl der Fahrten um ein Viertel. Die mit Abstand häufigsten Start- und Endpunkte sind die Bahnhöfe Zürich HB und Oerlikon sowie Stadelhofen/Bellevue.

Komplette Studie folgt im Juli

«Bereits der Zwischenbericht brachte den Praxispartnern spannende neue Erkenntnisse», sagt Studiengangleiter Thomas Sauter-Servaes. Auch Wernher Brucks, Leiter Verkehrssicherheit bei der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich, zeigte sich von den Zwischenergebnissen beeindruckt: «In dieser Qualität und in diesem Detailierungsgrad lagen uns bislang keine Charakteristika des Verkehrs mit den Sharing-Mikromobilen vor». Anfang Juli werden die beiden ZHAW-Studierenden die komplette Studie vorstellen. Dann wollen sie auch aufzeigen, inwieweit durch die Wahl der Mikromobile Zeitvorteile gegenüber dem öffentlichen Verkehr erzielt werden.