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School of Engineering

BiCar – ein neues Mobilitätskonzept für den Stadtverkehr

Fünf Institute der ZHAW School of Engineering arbeiten gemeinsam mit dem Studiengang Verkehrssysteme an einer innovativen Lösung für den Stadtverkehr von morgen. Mit dem Projekt BiCar werden ein intelligentes Sharing-System und das dazugehörige Fahrzeugkonzept entwickelt, das die Lücke zwischen Auto und Fahrrad schliessen soll.

Der Mobilitätsstil in westlichen Grossstädten ist im Wandel. Statistiken zufolge besitzen urban lebende Menschen immer seltener ein eigenes Auto. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wird grösser, Parkmöglichkeiten sind Mangelware und man ist ohnehin rund um die Uhr virtuell mit der Welt vernetzt. Gleichzeitig steigt aber die Nachfrage nach individuellen alternativen Mobilitätsdienstleistungen. „Wir beobachten einen nachhaltigen Mentalitätswechsel vom Besitzen hin zum Nutzen und Teilen“, so Thomas Sauter-Servaes, Verkehrsexperte und Leiter des Studiengangs Verkehrssysteme an der ZHAW School of Engineering. Unter dem Projektnamen BiCar arbeitet er deshalb zusammen mit fünf Instituten an einer visionären Lösung, die diesen Trend tatsächlich langfristig stützen könnte. Basierend auf einem Carsharing-Konzept soll BiCar die Anforderungen an die individuelle Mobilität in Städten und Agglomerationen optimal abdecken.

Vision BiCar-Sharing

Das Projekt BiCar zeichnet sich dadurch aus, dass die ZHAW School of Engineering einerseits die Gesamtsystemlösung untersucht und anderseits ein für die Vision notwendiges Fahrzeug entwickelt. Die Vision ist, dass an zahlreichen neuralgischen Punkten der Stadt BiCars zur Verfügung stehen. Jeder kann ein BiCar ausleihen, die notwendige Distanz zurücklegen und das Fahrzeug dann an einer anderen Stelle zurückgeben. Das Sharing-Konzept funktioniert jedoch nur einwandfrei, wenn die Verfügbarkeit immer grösser ist als die Nachfrage. Daraus ergeben sich spezifische Anforderungen an das Fahrzeug. „BiCar muss sehr platzsparend, allwettertauglich und flexibel in der Nutzung sein sowie über eine mittlere Reichweite verfügen“, so Thomas Sauter-Servaes. „Sowohl das klassische Auto als auch das Fahrrad haben im Stadtverkehr Nachteile – BiCar soll diese Lücke schliessen.“

Erster Prototyp bis Ende des Jahres

Das Zentrum für Produkt- und Prozessentwicklung (ZPP) leitet die Entwicklung des neuen Fahrzeugs. „Die Umsetzung dieser Vision ermöglicht uns, neue Ideen und Innovationen zu realisieren, die für solche Fahrzeugkonzepte notwendig sind“, so Adrian Burri, Leiter des ZPP. Seit Januar entwickelt das Projekteam ein Grobkonzept eines Fahrzeugs, das die hohen Anforderungen erfüllen soll. Im Fokus stehen dabei minimaler Platzbedarf und höchste Benutzerfreundlichkeit. Bis Ende 2014 soll ein erstes, unter Einschränkungen fahrbares, Funktionsmuster präsentiert werden, welches die Machbarkeit und die Idee von BiCar veranschaulicht. Das ZPP arbeitet interdisziplinär mit den Instituten für Nachhaltige Entwicklung (INE), Mechanische Systeme (IMES)Mechatronische Systeme (IMS) sowie Materials and Process Engineering (IMPE) zusammen. „Die Synergie aus den Kompetenzen dieser Institute ist für die Realisierung dieses Projektes notwendig“, so Anton Höller, Projektleiter des BiCars und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZPP.

Projekt fliesst auch in die Lehre ein

Neben den Institutsmitarbeitenden beteiligen sich auch Studierende des Maschinentechnik-Studiengangs an der Realisierung des BiCar-Konzepts. Im Industriewahlkurs wurden bereits visionäre Ideen designt, in Bachelor- und Masterarbeiten beschäftigen sich weitere Studierende am ZPP mit dem Radkonzept und dem Wetterschutz. Auch Verkehrssysteme-Studierende werden an dem Projekt mitarbeiten können. BiCar ist für die ZHAW School of Engineering ein zukunftsweisendes Projekt, mit dem sie ihre Kompetenzen in den Bereichen Mobilitätskonzepte und Fahrzeugentwicklung nutzen kann.