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ZHAW-Absolventen nehmen Busangebot unter die Lupe

Im Zuge des Ausbaus der S-Bahn Zürich müssen gegebenenfalls auch die Fahrpläne der Zubringerbusse im Zürcher Weinland angepasst werden. Zwei Absolventen des ZHAW-Studiengangs Verkehrssysteme haben das Angebot von PostAuto im Raum Marthalen-Ossingen analysiert und verschiedene Konzepte evaluiert.

Im Dezember 2018 wird die letzte Etappe der vierten Teilergänzung der S-Bahn Zürich umgesetzt. Dies führt unter anderem zu Taktverdichtungen und neuen Linien im Zürcher Weinland zwischen Winterthur und Schaffhausen respektive Stein am Rhein. Was bedeutet das für die Buszubringerlinien im Raum Marthalen-Ossingen? In Zusammenarbeit mit PostAuto haben zwei Absolventen der ZHAW School of Engineering das Busangebot grundlegend überprüft. In ihrer Verkehrssysteme-Bachelorarbeit haben Leander Isenring und Simon Peier das heutige Angebot im Einzugsgebiet der Linien 605, 620 und 621 analysiert sowie mögliche Anpassungen am Netz und Betriebskonzept aufgezeigt.

Vierte Buslinie als Vorschlag

Die beiden Absolventen haben insgesamt sieben Varianten entwickelt, die sich in der Linienführung voneinander unterscheiden. In der anschliessenden Evaluation wurde jede Variante hinsichtlich wirtschaftlicher Zielgrössen und qualitativen Anforderungen überprüft und bewertet. „Zur Vergleichbarkeit der einzelnen Kriterien haben wir eine Nutzwertanalyse durchgeführt und deren Gewichtung gemeinsam mit dem Auftraggeber PostAuto festgelegt“, so Leander Isenring. Es zeigte sich, dass je nach Gewichtung der Kosten eine andere Bestvariante aus der Bewertung hervorgeht. „Bei gleichbleibendem finanziellen Mitteleinsatz weist die heutige Linienführung das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis unter den untersuchten Varianten auf“, erklärt Simon Peier. „Wird jedoch mehr Gewicht auf die Qualität des Angebots aus Sicht der Nutzer gelegt, so würden wir eine neue Linienführung mit einer vierten Buslinie vorschlagen.“ Dadurch könne eine merkliche Angebotsverbesserung für grosse Teile der im Raum Marthalen-Ossingen wohnhaften Bevölkerung erreicht werden und das zusätzliche Fahrgastpotenzial wäre verhältnismässig grösser als die erwarteten Mehrkosten.

Reale Aufgabe innovativ gelöst

„Das Angebot von Postauto ist erfahrungsbasiert bereits sehr gut durchdacht. Als Mehrwert können unsere Studierenden über das Bestehende hinausdenken und neue Aspekte einbringen“, so Dr. Merja Hoppe, betreuende Dozentin am Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE). „Der Studiengang Verkehrssysteme bildet für die Praxis aus – unsere Studierenden lernen reale Aufgaben zu lösen und dabei eine innovative Perspektive einzubringen.“ PostAuto als Wirtschaftspartner und Auftraggeber der Arbeit ist erfreut über die konkreten Untersuchungsergebnisse der Absolventen. „Für PostAuto ist diese Bachelorarbeit ein sehr wertvoller Input für die anstehenden Weiterentwicklungen des regionalen Busangebots“, so Mark Stutz, Angebotsplaner bei PostAuto Region Zürich. „Die effektive Umsetzbarkeit insbesondere von Angebotsausbauten ist primär abhängig von den verkehrsplanerischen und finanziellen Vorgaben des Zürcher Verkehrsverbunds, welche zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt sind.“