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Bachelorarbeit: Energetische Analyse und Optimierung eines Bürogebäudes

Kleine Massnahme, grosse Wirkung: Die Absolventen Arlind Memeti und Maurin Spiess haben in ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Energie- und Umwelttechnik gut umsetzbare Vorschläge gemacht, wie eine Firma ihre Bürogebäude noch energieeffizienter gestalten kann.

Auch ein Gebäude, das nach Minergie-Standard zertifiziert ist, kann noch energieeffizienter werden und weniger CO2 ausstossen. Das haben Arlind Memeti und Maurin Spiess in ihrer Bachelorarbeit belegen können. Die Bürogebäude der Firma Meier Tobler AG (früher Walter Meier AG) in Schwerzenbach sind vor neun Jahren nach Minergie-Standard saniert und zertifiziert worden. Die Energieerzeugung wurde komplett erneuert, während an der Gebäudehülle nichts verändert wurde. Nun wollte die Firma wissen, ob die Anlage, die mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien läuft, optimal funktioniert. Arlind Memeti und Maurin Spiess analysierten die beiden grossen Bürogebäude und stellten fest: Sie erfüllen zwar nach wie vor die Anforderungen für die Minergie-Zertifizierung, es liesse sich aber einiges verbessern und sowohl Energie als auch Geld sparen.

CO2-Ausstoss und Heizkosten verringen

«Bei der Analyse zeigte sich, dass man das Messkonzept verbessern könnte», berichtet Maurin Spiess. In ihrer Arbeit schlagen die beiden Absolventen Massnahmen vor, um die Messungen sowie die Energiezähler im Auge zu behalten und das System laufend verbessern zu können. Ausserdem, ergänzt Arlind Memeti, könnte die Vorlauftemperatur tiefer eingestellt werden, um die Heizkurve insgesamt tiefer zu halten. «Allein mit dem Senken der Vorlauftemperatur um fünf Grad können 65 Prozent des benötigten Gases eingespart werden.» Denn die Heizenergie wird bis zu einem bestimmten Temperaturniveau von einer Wärmepumpe mit Erdsonde gewährleistet. Die Gasheizung sorgt, falls notwendig, für den letzten Temperaturhub. Dieser Gasanteil kann mehr als halbiert werden, was sowohl den CO2-Ausstoss als auch die Heizkosten stark verringert.

«Wir hätten nicht gedacht, dass wir so konkrete, sinnvolle Vorschläge entwickeln könnten – und erst noch mit wirtschaftlichem Nutzen für die Firma.» 

Maurin Spiess

Simulationsprogramm erfolgreich eingesetzt

Vier weitere Optimierungspotenziale haben Arlind Memeti und Maurin Spiess identifiziert und können ihrem Industriepartner passende Massnahmen vorstellen. Mit ihrem Ergebnis sind sie sehr zufrieden. «Wir hätten nicht gedacht, dass wir so konkrete, sinnvolle Vorschläge entwickeln könnten – und erst noch mit wirtschaftlichem Nutzen für die Firma», sagt Maurin Spiess. Die Analyse der beiden Gebäude konnten die Absolventen mithilfe des Simulationsprogrammes «Polysun» durchführen. Die Firma Meier Tobler stellte alle Messdaten zur Verfügung, die als Input für die Simulationen dienten. «Für die Simulationen mussten wir zuerst ausgehend vom Gesamtschema den Betrieb in verschiedene Betriebszustände wie Heiz- respektive Kühlbetrieb unterteilen. Anschliessend führten wir für jeden einzelnen Betriebszustand separate Simulationen durch», sagt Maurin Spiess.

Auch energieeffiziente Gebäude im Auge behalten

Um auf den ersten Blick zu erkennen, wie die einzelnen Simulationen miteinander verknüpft sind und wo welche Daten hinein- und hinausfliessen müssen, haben die Energie- und Umwelttechniker ein Informationsflussschema erstellt. «Das machte einen anspruchsvollen und grossen Teil unserer Bachelorarbeit aus», erklärt Arlind Memeti. «Der Output einer Simulation diente als Input für die nächste Simulation und wir mussten zuerst genau analysieren, was wie zusammenhängt.» Ihre so durchgeführte Analyse zeigt den Absolventen: «Die Sanierung der untersuchten Gebäude war ihrer Zeit energietechnisch voraus. Trotzdem sollte ein Projekt nach der Sanierung nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Es gilt, die Entwicklung weiter zu verfolgen und wo möglich die Gebäudeeffizienz durch Optimierungen weiter zu erhöhen. Diese Erkenntnis kann man auf jedes Gebäude anwenden.»