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Bachelorarbeit: Ist Billigflug auf der Langstrecke rentabel? – Fallstudie am Beispiel der Genf-Bangkok-Strecke

Von Genf nach Bangkok im Billigflieger

Innerhalb Europas sind Billigfluglinien weit verbreitet. Aber sind sie auch auf der Langstrecke rentabel? Aviatik-Absolventin Adriana Kasap hat das in ihrer Bachelorarbeit am Beispiel der Strecke Genf-Bangkok kalkuliert.

Im internationalen Flugverkehr nimmt der Anteil der Low-Cost-Carrier, sprich Billiganbieter, kontinuierlich zu. Erste europäische Billigfluggesellschaften haben bereits Langstreckenflüge eingeführt. Deren Zieldestinationen liegen vor allem in Nordamerika. Billigflugverbindungen nach Asien hingegen sind bislang rar. Des Weiteren gibt es von der Schweiz aus derzeit noch gar keine direkten Low-Cost-Langstreckenflüge. Aviatik-Absolventin Adriana Kasap geht in ihrer Bachelorarbeit deshalb der Frage nach, ob sich eine solche Strecke überhaupt lohnen würde. Dazu hat sie zunächst den europäischen Reisemarkt untersucht und schliesslich anhand eines Fallbeispiels die Rentabilität geprüft.

Angebot gibt es noch nicht

Start- und Zieldestination ihres Fallbeispiels hat die Absolventin nicht zufällig ausgesucht, sondern aufgrund von Analysen und Vergleichen mit bestehenden Angeboten. «Thailand ist Statistiken zufolge die beliebteste Destination der Europäerinnen und Europäer, die nach Asien fliegen», sagt Adriana Kasap. «Der Flughafen Bangkok ist zudem ein wichtiger Knotenpunkt.» Als Abflughafen in der Schweiz hat die Absolventin Genf gewählt, da es von dort aus – im Gegensatz zu Zürich – noch keine direkte Verbindung nach Bangkok gibt. «Ausserdem fliegen mehrere europäische Billigfluglinien den Flughafen Genf auf der Kurzstrecke an, was die Chance auf Zubringerflüge für die Langstrecke erhöht», so Adriana Kasap weiter. 

Vergleich gezogen

Kann die thematisierte Langstreckenoperation nach Bangkok rentabel sein? In ihren Recherchen zog Adriana Kasap als Vergleich die bereits bestehende Verbindung von Stockholm nach Bangkok hinzu, die vom Low-Cost-Carrier Norwegian Air Shuttle betrieben wird. «Schweden ist vom Bruttoinlandprodukt vergleichbar mit der Schweiz», erklärt die Absolventin. «Daher lassen sich auch die Ansprüche und Preisvorstellungen der Flugpassagiere vergleichen.» Konkret hat Adriana Kasap analysiert, dass der Preisvorteil von Norwegian gegenüber dem Full-Service-Carrier mit dem höchsten Anteil auf der Stockholm-Bangkok-Strecke bei durchschnittlich 11 Prozent liegt.

«Der Billigflugbetrieb lohnt sich auf der Strecke Genf-Bangkok nicht.»

Adriana Kasap

Strecke nicht rentabel

Auf der Strecke Genf–Bangkok ist zur Zeit Etihad Airways der Anbieter mit dem höchsten Anteil. Zwar bieten Etihad Airways keinen Direktflug nach Bangkok an, dafür aber einen relativ niedrigen Durchschnittspreis, wie Adriana Kasap erläutert: «Die Preisanalyse hat gezeigt, dass der Low-Cost-Carrier einen Durchschnittstarif von 285 US-Dollar bieten müsste, um die Passagiere im Wettbewerb mit traditionellen Netzwerk-Carriern auf derselben Strecke für sich zu gewinnen.» Gemäss verschiedenen wissenschaftlichen Quellen beträgt der tiefste realisierbare Preis jedoch 430 US-Dollar. «Dieser Wert ist um 51 Prozent höher als der wettbewerbsfähige Preis und 34 Prozent höher als der Durchschnittspreis des Netzwerk-Carriers mit dem höchsten Anteil auf der Strecke Genf-Bangkok», vergleicht Adriana Kasap und zieht ein Fazit: «Aufgrund der Resultate kann abschliessend gesagt werden, dass sich der Billigflugbetrieb zwischen Genf und Bangkok nicht lohnt. Andere Beispiele bezüglich der Billigflugoperation zwischen der Schweiz und Asien könnten jedoch trotzdem rentabel sein.»