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ZHAW entwickelt Messgerät zur Ammoniaküberwachung im Blut

Für das Zürcher Pharmaunternehmen Versantis entwickelt das ZHAW Institute of Computational Physics (ICP) ein Prototyp für ein portables Point-of-Care Messgerät zur Überwachung der Ammoniakwerte im Blut. Die Innovationsagentur Innosuisse unterstützt die Entwicklung mit 475‘000 Franken.

Die Messung des Ammoniakwerts im Blut ist bislang ein zeitaufwändiger Prozess. Eine von der ETH Zürich entwickelte Technik soll nun eine schnelle und genaue Messung gewährleisten. Dafür entwickelt die ZHAW ein Messgerät, in dem die neue Technologie zuverlässige Ammoniakwerte liefern soll. Symbolbild: Jacob Lund/AdobeStock

Zusammen mit der ETH Zürich entwickelte das Pharmaunternehmen Versantis eine Technologie, die auf der Polymersomen basierende TS-01-Methode, die eine genaue und zuverlässigere Messung des Ammoniakwerts im Blut ermöglichen soll. Die Zuverlässigkeit der Messtechnik ist hoch relevant, da erhöhte Ammoniakwerte oft Anzeichen für chronische oder akute Lebererkrankungen darstellen, die zu einer hepatischen Enzephalopathie führen können. Diese Funktionsstörung des Gehirns, welche durch eine unzureichende Entgiftungsfunktion der Leber entsteht, kann in schweren Fällen tödlich verlaufen.

Zuverlässige Messwerte ohne grossen Aufwand

Das Projekt, das Versantis zusammen mit der ZHAW School of Engineering am 1. Mai 2022 startete, ist auf eine Dauer von zweieinhalb Jahren angelegt, an dessen Ende ein Prototyp stehen soll, «in den die entwickelte Technologie der ETH, die vorerst nur im Labor funktioniert, erfolgreich in eines benutzerfreundlichen Point-of-Care-Gerät transferiert wurde und angewendet werden kann», erklärt Mathias Bonmarin, Professor für Sensorik und Messsysteme am ZHAW Institute of Computational Physics (ICP), der vonseiten der ZHAW das Projekt leitet. Das Messgerät ähnelt dabei einer kleinen Box, das direkt am Patienten (Point-of-Care) in Kliniken oder optional auch bei ihm Zuhause eine zuverlässige Überwachung des Ammoniakwerts im Blut gewährleisten soll. Dabei wird eine Blutprobe direkt in das Gerät eingesetzt und ausgelesen. Bislang gestaltet sich die Ammoniaküberwachung als zeitaufwändiger Prozess, der Fachpersonal und Laborausrüstung benötigt. «Unser Ziel ist es, ein kompaktes Gerät zu entwickeln, das präzise und damit zuverlässige Werte liefert», bringt es Mathias Bonmarin auf den Punkt. Für die Realisierung eines Prototyps erhielt Versantis eine Fördersumme von 475'000 Franken von der Innovationsagentur Innosuisse, diese das Pharmaunternehmen der ZHAW School of Engineering für das Projekt zur Verfügung stellt.

Versantis erhofft sich dadurch die Entwicklung des Messgeräts die Realisierung einer täglichen Überwachung des Ammoniakwerts im Blut und dadurch eine «erhebliche Reduzierung der Krankenhausaufenthalte und der Zahl der Todesfälle», wie Vincent Forster, CSO und Mitbegründer von Versantis, erklärt.