Kolloquium "Sprache und Recht"
Die Tagungsreihe
Rechtswissenschaft und Linguistik zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit Sprache aus. Dabei ist die Sprache nicht nur ihr Untersuchungsobjekt, sondern auch und insbesondere das beschreibende und interpretierende Analyseinstrument. Beide Wissenschaften deuten gewisse sprachliche Phänomene, seien es Begriffe, Kommunikationsmuster oder argumentative Prozesse, mithilfe bestimmter, ihrerseits wiederum sprachlicher, Methoden. Darüber hinaus stehen Sprache und Recht in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander: Juristische Entscheide prägen den sprachlichen Ausdruck, und gesellschaftlicher – und somit meist sprachlich manifestierter – Wandel verändert vice versa den Rechtsdiskurs.
Diese thematische Verschränkung schlägt sich immer mehr in einem interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch nieder. So zeigt beispielsweise die noch junge Disziplin der Rechtslinguistik Interdependenzen zwischen Sprache und Recht auf, und digitale linguistische Analysemethoden finden zunehmend auch in der Rechtswissenschaft Anwendung.
Veranstalter
Das Insitut für Regulierung und Wettbewerb widmet sich der Vielfalt von Verknüpfungen von Staat und Wirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir den neuartigen Verwaltungstätigkeiten: Die Staatsverwaltung begegnet der Wirtschaft heute nicht nur hoheitlich, sondern erfüllt ihre Aufgaben auch unter Einbezug von Leistungen Privater. Sie kauft zum Beispiel Leistungen auf dem Markt ein, kooperiert mit privaten Unternehmen und kann selbst wirtschaftliche Tätigkeiten erbringen.
Bisherige Kolloquien
Kolloquium Sprache und Recht vom 9. Juni 2023
Arbeit mit und am Recht ist immer auch Arbeit mit und an der Sprache. Sprache und Recht bilden nicht nur eine rechtspragmatische, sondern auch eine analytische Einheit, die vermehrt in den Blick sowohl der Rechtswissenschaft wie auch der Linguistik rückt. Die Rechtslinguistik als hybride Disziplin reflektiert die sprachliche Konstitution juristisch relevanter Texte wie auch lebensweltliche Auswirkungen von Rechtssemantik. Moderne Untersuchungsmethoden wie computergestützte Diskursanalysen fördern darüber hinaus den Austausch zwischen den beiden benachbarten Wissenschaften, indem sie traditionelle quantitative Textanalysemethoden mit Untersuchungen begrifflicher Charakteristika und diskursiver Dynamiken ergänzen.