Kompetenzbereiche
Regulierung und Demokratie
Effiziente Regulierung als Teil innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen steht in Wechselwirkung mit den demokratischen Prozessen, welche der Regulierung gesellschaftliche Akzeptanz vermitteln. Die Fachstelle untersucht die staatliche Regulierung und die sie legitimierenden demokratischen Verfahren. Dabei widmen sich die Forschenden den Fragen der demokratischen Legitimation und den gesellschaftlichen Herausforderungen für die Demokratie in relevanten Bereichen des öffentlichen Wirtschaftsrechts.
Compliance und Compliance-Management-Systeme (CMS)
Die Fachstelle Compliance beschäftigt sich mit dem Auf- und Ausbau von Compliance-Management-Systemen und deren Herausforderungen in der Umsetzung in rechtlicher, ökonomischer, strategischer und kommunikativer Hinsicht. Im Fokus stehen auch die Themen Digitalisierung und Diversity, die für ein modernes und globales CMS unverzichtbar sind. Neben der Forschung zu vorgenannten Themen bietet die Fachstelle einen MAS Compliance sowie diverse CAS-Kurse im Compliance-Bereich an, die einen wichtigen Beitrag zur Weiterbildung von Compliance-Officern und Compliance-Experten in Unternehmen, Banken, Behörden und NGOs leisten.
Städtebau- und Umweltrecht
In der Fachstelle Städtebau- und Umweltrecht werden die vielfältigen rechtlichen Grundlagen der Raumordnung und des Planungs- und Baugeschehens in der Schweiz untersucht. Im Institut steht dabei die interdisziplinäre Richtigkeit der Normen. Die Grenzen des Begriffs des Städtebaurechts sind noch unscharf. Es gilt, sowohl den Begriffsgehalt als auch den Fachbereich des Städtebaurechts näher zu bestimmen und zu etablieren. Dabei steht ein holistischer (Stadt-)Landschaftsbegriff im Vordergrund. Neben Forschungsprojekten zum zirkulären Bauen und zum Raumplanungs- und Baurecht werden in der Fachstelle auch umweltrechtliche Fragen untersucht. Hier stehen zurzeit Problemstellungen rund um das Landwirtschafts- und Agrarrecht im Fokus.
Sicherheits- und Innovationsrecht
Sicherheit dient der Erreichung verschiedenster Ziele – seien es zentrale Bereiche der staatlichen Aufgabenerfüllung, der Schutz von Rechtsgütern, die Wahrung der Grundrechte oder die Verbesserung von Abläufen in Systemen mit erheblichen Risiken für Mensch und Umwelt. Der Kompetenzbereich Sicherheits- und Innovationsrecht widmet sich deshalb dem Sicherheitsrecht im weiteren Sinne. Es werden Fragestellungen u.a. im Sicherheitsverfassungsrecht, im Polizeirecht, in der äusseren Sicherheit und im Staatsschutz behandelt. Des Weiteren setzen sich die Forschenden mit Elementen des Technik- und Innovationsrechts auseinander.
Energie- und Nachhaltigkeitsrecht
Im Kompetenzbereich Energierecht werden die rechtlichen Aspekte der aktuellen Energiepolitik sowie der Energieversorgung (Umwandlung, Verteilung, Import, Substitution) in der Schweiz und in Europa behandelt. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Strom. In einem engen Zusammenhang zum Energierecht steht die Thematik der Nachhaltigkeit. Der Klimawandel stellt die Forschung in der Disziplin des Nachhaltigkeitsrechts vor grosse Herausforderungen. Die Forschenden setzen sich deshalb mit aktuellen Entwicklungen u.a. in den Bereichen Digitalisierung, Wasserstoff, Landesversorgung, alternative Energien und Speichertechnologien auseinander.
Öffentliches Verfahrensrecht
Das Verfahrensrecht ist ein Querschnittsbereich, welcher für die verschiedenen Rechtsbereiche aufzeigt, die wie materiell Berechtigten (z. B. der Baubewilligungsempfänger, der Asylsuchende, die Konzessionärin, etc.) zu ihrem Recht kommen. In diesem Querschnittsbereich setzen sich die Forschenden zum einen mit allgemeinen Fragestellungen des Verfahrensrechts (wie z.B. der Verfahrensbeschleunigung oder mit Blick auf Justitia 4.0 auch mit Fragen von Verfahrensvereinheitlichungen) auseinander. Gegenstand der Forschung sind zum anderen aber auch verfahrensrechtliche Spezialfragen in diversen Rechtsbereichen wie derjenigen des Bau- und Planungsrechts, des Umweltrechts, des Agrarrechts, des Energierechts oder anderen Rechtsbereichen.
Sprache und Recht
Sprache ist nicht nur das zentrale Arbeitsinstrument von Juristinnen und Juristen – das zeitgenössische Recht ist vielmehr nicht abgelöst von Texten, und somit von Sprache, zu denken. Der Kompetenzbereich Sprache und Recht verwendet digitale sprach- und diskursanalytische Methoden, um Dynamiken im Schweizer Rechtsdiskurs vom 19. Jahrhundert bis heute zu untersuchen. Im Fokus stehen Veränderungen von juristischer Sprache im Allgemeinen, Variationen von Begriffssemantiken sowie medienbedingte Entwicklungen unterschiedlicher Kulturtechniken, beispielsweise im Zuge der Digitalisierung.