Erfahrungsbericht Auslandssemester
Silvia Sanchez kam aus Kolumbien nach Zürich. Wie die Psychologiestudentin ihre Auslandssemester erlebte und wie der Aufenthalt ihren Blick auf die eigene Heimat veränderte.
Mein Auslandssemester in Zürich
Als ich in Zürich ankam, fühlte ich mich wie in einer anderen Welt: neue Kultur, fremde Sprache, Erwartungen von Menschen, die ich gar nicht kannte. Und das alles bei kaltem Wetter, das ich nicht gewohnt bin. Die ersten Wochen waren herausfordernd, doch mit der Zeit fand ich Freunde und begann, die Unterschiede als Bereicherung zu sehen.
«Mein Austausch hat meinen Blick auf die Welt verändert. Ich möchte nach meinem Abschluss dazu beitragen, Kolumbien voranzubringen.»
Was mich beeindruckt hat
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind fantastisch, immer pünktlich! Und die Sicherheit hier ist unglaublich. Ich liebe das Essen und die Ruhe, die man überall spürt. Gleichzeitig lernte ich, wie unterschiedlich die Studienbedingungen sind. In Kolumbien dauert das Psychologiestudium fünf Jahre und kostet über CHF 32'000. Der Einstieg ins Berufsleben ist hart, die Löhne niedrig. Hier in der Schweiz ist die Ausbildung etwas anders aufgebaut, aber auch anspruchsvoll. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind deutlich besser.
Prägende Momente
Ein prägendes Erlebnis war eine Studienreise nach Israel. Wir besuchten ein Veteranenheim. Dabei lernte ich viel über die Posttraumatische Belastungsstörung. Durch den Besuch in diesem Heim wurde ihr klar, dass die allgegenwärtige, teils militärische Gewalt in Kolumbien viele Menschen prägt. Weil sie nichts anderes kennen, geben sie die Gewalt an die nächsten Generationen weiter, die sich wiederum diesen Gegebenheiten anpassen. Unser Land braucht gut ausgebildete Psychologinnen und Psychologen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Mein Tipp
Mein Tipp für alle die ein Auslandssemester planen: Seid offen für Neues, nehmt die Herausforderungen an und geniesst die Erfahrung. Sie wird euch nicht nur fachlich, sondern auch persönlich wachsen lassen.