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ZHAW am AI+X Summit 2025

Am 2. Oktober 2025 kamen über 2'000 Teilnehmende in Oerlikon zusammen, um zu erleben, wie KI Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft verändert. Das ETH AI Center, die ZHAW und die Universität Zürich organisierten den Anlass gemeinsam. Hier ein Einblick in die Beiträge der ZHAW.

Das Programm bot eine breite Auswahl an spannenden Sessions aus verschiedenen Disziplinen. Vertreten waren Expertinnen und Experten der ZHAW-Departemente Angewandte Linguistik, ZHAW School of Engineering, ZHAW School of Management and Law sowie der ZHAW School of Life Sciences and Facility Management. Am Nachmittag standen der humanoide Roboter KAI und weitere Robotermodelle im Rampenlicht. Zudem kündigte Tilman Eberle (ZHAW digital) den Davos Tech Summit an, der vom 1. bis 4. Juli 2026 stattfinden wird.

KI + Sprache

Alice Delorme Benites, Professorin am Departement Angewandte Linguistik, leitete die Diskussion auf der Hauptbühne zum Thema «Next-Gen Narratives: How LLMs Are Rewriting Language & Communication Careers». Gemeinsam mit Samuel Läubli (Supertext), David Fröhlich (capito.ai) und Henrik Dudek Povlsen (Stibo DX) diskutierte sie über Sprachberufe, neue Arbeitsprozesse in der Kommunikation und die Berufschancen im KI-Zeitalter. 

LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman sagte einmal: «AI will reshape every industry» – und die Sprachbranche ist bereits mitten in diesem Wandel. 

Die Referierenden waren sich einig: 

  • KI entfaltet ihr Potenzial nur in Verbindung mit menschlicher Expertise. 

  • Sprachtechnologie wird kurzfristig überschätzt, langfristig gesehen aber unterschätzt. 

  • Eine erfolgreiche Einführung hängt ebenso sehr von Menschen wie von Technologie ab. 

«Die Anforderungen an Einstiegsrollen steigen – darum sollten wir noch stärker in Weiterbildung investieren und Arbeitsabläufe schaffen, in denen Menschen und KI gemeinsam ihr Bestes leisten.» – Alice Delorme Benites 

KI + Smart Manufacturing

Die Session «Beyond Automation: AI-supported Optimization for Smart Manufacturing» von Alisa Rupenyan war komplett ausgebucht. Eine lebhafte Podiumsdiskussion mit vielen Fragen aus dem Publikum zeigte die grosse Relevanz des Themas. 

Mit dabei waren Efe Balta (inspire AG), Majid Nabavi (Oerlikon Digital Hub), Michael Schupp (Belimo Automation) und Alisa Rupenyan (ZHAW Centre for AI). 

Die zentralen Erkenntnisse: 

  • Fachwissen und physikalische Grundlagen sind entscheidend. 

  • LLMs sind nicht die Antwort auf alles. 

  • Für den praktischen Einsatz braucht es kleinere, spezialisierte Modelle. 

KI + Financial Services 

Auch die Session «AI in Financial Services & Beyond» stiess auf grosses Interesse. 

Teil I: Die Referierenden beleuchteten aktuelle Trends und Entwicklungen im Finanzsektor – mit Fokus auf die Schweiz. Patrick Hauf hob zwei zentrale Treiber für den Einsatz von KI hervor: 

  1. Effizienz, Zugänglichkeit und Kosten – KI-Technologien werden leistungsfähiger und günstiger, was neue Anwendungen ermöglicht, auch mit kleineren, spezialisierten Modellen. 

  2. Responsible AI und Evaluations-Frameworks – Fortschritte in diesen Bereichen schaffen Vertrauen und beschleunigen die Einführung von KI-Lösungen. 

Anschliessend sprachen Christian Diethelm (UBS), Claudia Schulz (Thomson Reuters) und Axel Pohl (LLamify) über die Umsetzung von KI, die Rolle menschlicher Expertise und die Bedeutung, agentische Systeme auf den jeweiligen Kontext abzustimmen. 

Teil II, moderiert von Tomasz Orpiszewski, rückte konkrete Praxisbeispiele in den Vordergrund: 

  • AI for ESG risk prediction: Tomasz Orpiszewski (ZHAW) präsentierte gemeinsam mit RepRisk AG Forschung zur Vorhersage von ESG-Risiken auf Unternehmens- und Länderebene durch die Kombination von NLP und Geodaten. 

  • Geospatial AI for business: Isabelle Wittmann (IBM Research) stellte TerraMind vor – ein Geospatial AI Foundation Model, das mithilfe von Fernerkundungsdaten praxisnahe Geschäftsprobleme adressiert. 

  • AI in Finance: Srividhya Padmanabhan (LEND.ch) und Marc Weibel (ZHAW) zeigten, wie Retrieval-Augmented Generation (RAG) den Onboarding-Prozess vereinfacht, Kreditbewertungen verbessert und die Kundenerfahrung optimiert. 

Physical AI + Care

Der Workshop «Physical AI in care: Robotics at the edge of social intelligence» wurde von einem interdisziplinären Team geleitet: Yulia Sandamirskaya, Theresa Schmiedel und Nicole Gerber

Sie brachten Entwicklerinnen und Entwickler, Forschende sowie Praktikerinnen und Praktiker aus der Pflege zusammen, um Chancen und Risiken von Robotik im Care-Bereich zu diskutieren. 

Auf dem Panel sprachen Andrey Dashenko (NEURA Robotics), Friederike Eyssel (Universität Bielefeld), Michael Früh (F&P Robotics), Pascal Kaufmann (MindFire, Lab42, Alpine AI) und Katrin Lohan (OST School of Technology). 

Das Fazit: Mut ist gefragt – ebenso wie Investitionen in forschungs- und praxisorientierte Entwicklungen von nützlicher, menschenzentrierter Robotik. 

KI + Interaktion 

Am ZHAW-Stand herrschte den ganzen Tag über reges Treiben. Besucherinnen und Besucher tauschten sich mit Fachpersonen aus verschiedenen Departementen zu Themen wie KI-Anwendungen, Physical AI und neuromorphem Computing aus. 

Ein interaktives Programm bot zusätzliche Highlights: Polaroid-Fotos mit dem humanoiden Roboter KAI, Denkanstösse zu Freundschaften mit Humanoiden, Drinks aus der Roboter-Bar sowie ein Roboterarm-Kunstwerk, das an der diesjährigen Weltausstellung in Japan gezeigt wurde. 

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