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Zentrum für Kulturmanagement an mehreren Forschungskonferenzen vertreten

Das Zentrum für Kulturmanagement war im Juni und Juli 2025 mit insgesamt sieben Beiträgen auf drei renommierten Konferenzen vertreten.

Die drei Konferenzen zählen zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Veranstaltungen in den Bereichen Management, Organisationsforschung und Kulturökonomie: 

Die starke Präsenz des Zentrums für Kulturmanagement (ZKM) unterstreicht dessen internationale Sichtbarkeit und Forschungsstärke.

Dr. Laura Johanna Noll stellte in Florenz (EURAM) und Rotterdam (ACEI) ein Paper vor, das sie zusammen mit Dr. Matthias Sahli (Berner Fachhochschule) geschrieben hat. Das Paper mit dem Titel “Careers of Female Artists: Investigating the Gender Effects of Exhibitions on Sale Probability and Prices at Art Auctions” analysiert den Einfluss von Ausstellungen auf Preise und Verkaufswahrscheinlichkeit bei Kunstauktionen und vergleicht Kunstwerke von Künstlerinnen und Künstlern. Die Studie zeigt, dass, obwohl insgesamt weniger Werke von Künstlerinnen bei Auktionen angeboten (und zu leicht niedrigeren Preisen verkauft) werden, ein höherer Anteil dieser Werke tatsächlich verkauft wird. Darüber hinaus stellen die Autor:innen fest, dass die Anzahl von Künstlerinnen in Ausstellungen und Auktionen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist und dass Ausstellungen eine erhebliche Signalwirkung auf Auktionen haben (‘Signaling Effect’).

Auf der EURAM-Konferenz in Florenz präsentierte Prof. Dr. Leticia Labaronne gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Hannich die Ergebnisse der Studie “Strategic Pricing in Cultural Organizations: Methodological and Managerial Reflections From the Case of the Swiss Science Center Technorama”. Die Studie veranschaulicht, wie Methoden zur strategischen Preisgestaltung und Publikumsentwicklung in Kulturinstitutionen eingesetzt werden können. Der interdisziplinäre Ansatz der Studie wurde durch die enge Zusammenarbeit von Prof. Dr. Leticia Labaronne und Lara Leuschen mit Prof. Dr. Frank Hannich und Reto Heierli (ZHAW Institut für Marketing Management) sowie Roy Schedler, dem ehemaligen Marketingleiter des Technorama Winterthur, ermöglicht.

In Athen stellte darüberhinaus Prof. Dr. Leticia Labaronne gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Piber vom Institut für Organisation und Lernen der Universität Innsbruck die Studie “Exploring Worlds of Innovation in the Performing Arts” vor. Anhand von drei renommierten Bühneninstitutionen (Wiener Staatsoper, dem Berliner Staatsballett und der modernen Tanzkompanie Sasha Waltz & Guests) beleuchtet sie Innovationsprozesse und Führungsdynamiken in der Praxis der darstellenden Künste. 

Eine wichtige Forschungsrichtung des ZKM ist die Nachhaltigkeit im Kulturbereich. Dazu präsentierten Marie Hanke und Fabienne Schmidli an der EURAM-Konferenz in Florenz die gemeinsam mit Dr. Pascal Horni (ZHAW Fachstelle Public Sector Financial Management) erarbeitete Studie “Mission (Im-)Possible? Empirical Evidence on the Sustainability Orientations of Swiss Museums”. Die Forschung liefert Erkenntnisse zur strategischen Ausrichtung Schweizer Museen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und deren Verankerung in den institutionellen Leitbildern. Dabei zeigt sich, dass bislang nur wenige Museen Nachhaltigkeit explizit in ihren Leitbildern verankert haben – ein Befund, der auf einen dringenden Veränderungsbedarf hinweist. Die Ergebnisse eröffnen neue Handlungsfelder für zukunftsorientierte Museen, die Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil ihrer strategischen Entwicklung verstehen wollen.

Dr. Małgorzata Ćwikła präsentierte gemeinsam mit Prof. Dr. Leticia Labaronne eine Studie im Rahmen des SNF-Projekts Culture Goes Sustainable mit dem Titel “Towards a Sector-Specific Sustainability Standard for Cultural Organizations: Borrowing Lessons Learned”. Aufbauend auf Erfahrungen aus der Nachhaltigkeitsstandardisierung im Tourismussektor entwickelt die Studie ein konzeptuelles Modell für einen branchenspezifischen Nachhaltigkeitsstandard im Kulturbereich. Ziel ist es, Kultureinrichtungen weltweit bei ihrer nachhaltigen Transformation zu unterstützen und zu stärken. In Florenz lag der Schwerpunkt der Präsentation auf der Datenerhebung und den Herausforderungen bei der empirischen Erfassung von Nachhaltigkeitspraktiken in Kulturbetrieben. In Athen wurde die Studie mit Fokus auf die methodologischen Grundlagen und die Robustheit des vorgeschlagenen Standardmodells weiter vertieft. 

Die positive Resonanz auf die Beiträge aus der angewandten Forschung zeigt eindrücklich, wie praxisnahe Fragestellungen am ZKM mit wissenschaftlicher Tiefe integriert werden. Das Zentrum für Kulturmanagement vereint unterschiedliche Forschungsformate – von langjährigen Studien, die tiefgreifende Veränderungsprozesse in Kulturbetrieben analysieren, über herausragende Masterarbeiten mit innovativen Ansätzen bis hin zu komplexen Forschungsprojekten mit globaler Relevanz und internationalen Partnerschaften.

Diese Vielfalt bildet die Grundlage für fundierte Erkenntnisse, die nicht nur in der Fachwelt diskutiert, sondern auch öffentlich wirksam gemacht werden – sei es durch Publikationen, Wissenstransfer oder die direkte Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen. Ein besonderes praxisnahes Beispiel dafür bietet das Weiterbildungsangebot des ZKM. So richtet sich bspw. der zweitägige Weiterbildungskurs “Nachhaltigkeit in der Kultur” an Kulturschaffende, Institutionen und Interessierte, die sich mit den ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen im Kulturbereich auseinandersetzen möchten. Die Weiterbildung bietet nicht nur theoretische Grundlagen, sondern auch konkrete Werkzeuge und Strategien zur Umsetzung nachhaltiger Praktiken im eigenen Arbeitsumfeld.

Neugierig?

Hier finden Sie mehr über das enge Zusammenwirken von Kulturmanagement-Forschung und -Praxis am Zentrum für Kulturmanagement heraus.