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Mountain Valorization through Interconnectedness and Green Growth (MOVING)

Im EU-Projekt MOVING untersuchte die ZHAW das Potenzial von Berggetreide in den Bündner Alpen. Die Fallstudie zeigt, wie regionale Kooperationen und nachhaltige Wertschöpfungsketten zur klimaresilienten Entwicklung beitragen und neue Perspektiven für Berglandwirtschaft schaffen können.

Ergebnis

Im Rahmen des EU-Forschungsprojekts MOVING untersuchte das ZHAW-Team die Potenziale und Herausforderungen der Wertschöpfungskette „Berggetreide“ in den Bündner Alpen. Ziel war es, Wege aufzuzeigen, wie die Region ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel stärken und neue Perspektiven für die Landwirtschaft entwickeln kann.

Die Fallstudie zeigte, dass Berggetreide – trotz schwieriger Anbaubedingungen – eine vielversprechende Ergänzung zur dominierenden Viehwirtschaft darstellen kann. Eine zentrale Rolle spielt dabei eine Genossenschaft von rund 90 Landwirt:innen, die unter einem regionalen Herkunfts- und Biolabel zusammenarbeiten. Diese Kooperation ermöglicht nicht nur die Vermarktung hochwertiger Getreideprodukte, sondern fördert auch den Wissensaustausch innerhalb der Region.

In Workshops mit Akteur:innen und über eine Multi-Akteurs-Plattform wurden zentrale Hindernisse identifiziert: fehlende Infrastruktur (z. B. Mühlen, Lager), klimatische Herausforderungen, geringe Flächenverfügbarkeit sowie ein Mangel an angepassten Sorten und Fachpersonal. Gleichzeitig wurde deutlich, dass gezielte politische Unterstützung – etwa durch Investitionen in Infrastruktur, Schulungsangebote oder Innovationsförderung – die Entwicklung dieser nachhaltigen Wertschöpfungskette wesentlich voranbringen kann.

Auch die Perspektiven junger Menschen wurden im Projekt berücksichtigt. In Jugendworkshops zeigte sich, dass viele sich durch fehlende Perspektiven, hohe Lebenshaltungskosten und mangelnde Identifikation mit dem ländlichen Raum belastet fühlen. Hier besteht Handlungsbedarf, um langfristig regionale Bindung und Innovationskraft zu sichern.

Insgesamt machte die Studie deutlich: Die Förderung von nachhaltigen, regional verankerten Wertschöpfungsketten wie dem Berggetreideanbau kann nicht nur zur ökologischen und wirtschaftlichen Stabilität beitragen, sondern auch zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in Bergregionen.

Beschreibung

Bergregionen machen 36 % der europäischen Fläche aus und spielten stets eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung öffentlicher und privater Güter. Trotz ihrer ökologischen und sozioökonomischen Bedeutung fehlte es bislang an aktuellen, vergleichbaren Daten, um diese Regionen gezielt und nachhaltig zu unterstützen. Hier setzte das europäische Forschungsprojekt MOVING (MOuntain Valorisation through INterconnectedness and Green growth) an: Ziel war es, resiliente und nachhaltige Wertschöpfungsketten in Berggebieten zu stärken und neue politische Rahmenbedingungen zu entwickeln.

Im Zentrum stand ein partizipativer Prozess, in dem Akteur:innen entlang der Wertschöpfungsketten, Stakeholder und politische Entscheidungsträger:innen gemeinsam an Lösungen arbeiteten. Dabei wurden neue Ansätze zur regionalen Entwicklung und Anpassung an den Klimawandel co-kreiert.

Die ZHAW übernahm im Projekt die Verantwortung für die Fallstudie zu Berggetreide in den Bündner Alpen. Die Region Graubünden ist durch eine vielseitige Agrarstruktur geprägt – vom alpinen Rindviehbetrieb über den Anbau von Kastanien und Trauben im Süden bis hin zu Getreidekulturen im nördlichen Rheintal. Im Fokus der Fallstudie stand eine kooperative Wertschöpfungskette für Bio-Getreide, die durch ein regionales Herkunftslabel gestärkt wurde. Dieses verband traditionelle Anbaumethoden mit modernen Vermarktungsstrategien und ermöglichte es rund 90 Betrieben, gemeinsam Produkte zu vertreiben und Wissen innerhalb eines Netzwerks auszutauschen. Ergänzend dazu wurden in der Region innovative Projekte rund um Getreide, etwa im Bereich Brauereiprodukte, initiiert.

Vulnerability and resilience of mountain grain

Eckdaten

Projektleitung

Stellv. Projektleitung

Dr. Emilia Schmitt, Dr. Gianna Lazzarini

Projektpartner

University of Cordoba

Projektstatus

abgeschlossen, 09/2020 - 08/2024

Institut/Zentrum

Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR)

Drittmittelgeber

Horizon 2020 / Projekt Nr. 862739

Projektvolumen

341'947 EUR