Interkulturalität und Sprachdiversität
An der Professur Interkulturalität und Sprachdiversität erforschen wir das Zusammenspiel von Pragmatik, individueller und gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit und interkultureller Kommunikation. Wir untersuchen zum Beispiel, wie Menschen in der Tertiärbildung oder im Beruf mehrsprachig kommunizieren – über sprachliche und kulturelle Differenzen hinweg. So finden wir heraus, welche Kommunikationsmodi und -modalitäten eingesetzt werden und wann sie zu erfolgreicher Kooperation führen. Auch inklusive und barrierefreie Kommunikation spielt dabei eine Rolle. Die Erkenntnisse dienen der Forschung, indem sie Theorien des sprachlichen Handelns präzisieren. Sie ermöglichen Vergleiche zwischen Sprachpraxen in verschiedenen gesellschaftlichen Domänen und Institutionen sowie in unterschiedlichen Sprachen. Im Studium und in der Arbeitswelt hilft dieses Wissen, inklusive und interkulturelle sprachliche Praxen zu entwickeln und die berufliche Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe aller zu fördern.
Im Fokus
Unsere Projekte bearbeiten Herausforderungen der sprachlichen Diversität in unserer Gesellschaft und erforschen dazu das Potenzial von Interkulturalität und inklusiver Kommunikation. Dabei spielen auch Aspekte der barrierefreien Kommunikation eine Rolle. Wir verstehen Interkulturalität im Forschen, Publizieren und Lehren als ein Engagement, unsere Kulturen des Hörens, Sprechens, Sehens, Denkens und Kommunizierens beständig weiterzuentwickeln – sprachlich divers, mit inklusiven Kommunikationsformen und unter Nutzung der digitalen Möglichkeiten.
Studieren mit Gebärdensprachen und Schriftdolmetschen
Studierende, die gehörlos sind und Studierende mit einer Teilhörfähigkeit haben unterschiedliche sprachlich-kommunikative Präferenzen. Das Swissuniversities-Projekt «Aufbau eines Schweizer Zentrums für Barrierefreie Kommunikation» konnte aufzeigen, dass gehörlose Studierende und solche mit einer Teilhörfähigkeit beim Studium durch eine Reihe von Massnahmen unterstützt werden können, die auch dem interkulturellen Lernen dienen, zum Beispiel Gebärdensprachdolmetschen. Auch können alle Studierenden von Untertiteln in Videos und von Schriftdolmetschen profitieren. Im Rahmen einer DIZH-Fellowship untersucht das Projekt «Digitale Möglichkeiten der Inklusion an Hochschulen / Digital Opportunities Promoting Inclusion in Academia (DigOPIA)», wie die digitale Umwälzung beim Studieren mit einer Hörbehinderung nützen kann.
Unsichtbare Sprachkompetenzen sichtbar machen
Unser Projekt «Sprachliche und ergotherapeutische Förderung Unterstützter Kommunikation junger Erwachsener – Empowerment für ein Erwachsenenleben (E-feEl)» mit Kolleginnen aus dem ZHAW-Departement Gesundheit wird vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB gefördert. Es erarbeitet transdisziplinär zusammen mit UK-Nutzerinnen und UK-Nutzern, ihren Familien und Fachpersonen der UK sprachliche und ergotherapeutische Ansätze der Sprachförderung im Erwachsenenleben, die einen selbstbestimmten Sprachausbau, die Teilhabe an der Gesellschaft und am Arbeitsleben unterstützen.
Gendersensible und inklusive Sprache
Viele Menschen, auch an den Hochschulen, reiben sich an gendersensibler und inklusiver Sprache. In der departementalen Arbeitsgruppe zu Gender-Perspektiven entwickeln wir Zugänge zu einer reflektierten sprachlichen Praxis und unterstützen eine sachliche Positionierung im gesellschaftlichen Diskurs. Der aktuelle Stand der Forschung wird auch in unserem Kernstudium Angewandte Linguistik vermittelt.
Forschungs- und Entwicklungsprojekte
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Digitale Möglichkeiten der Inklusion an Hochschulen (DigOPIA)
Das Projekt «Digitale Möglichkeiten der Inklusion an Hochschulen / Digital opportunities promoting inclusion in Academia» im Rahmen der DIZH Fellowships bearbeitet ein hoch relevantes gesellschaftliches Feld: die sprachliche Inklusion marginalisierter gesellschaftlicher Gruppen durch die digitalen Möglichkeiten ...
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Sprachliche und ergotherapeutische Förderung Unterstützter Kommunikation junger Erwachsener
Menschen, die unterstützt kommunizieren, erhalten oft nach der obligatorischen Schulzeit keine neuen Kommunikationsgeräte mehr und werden auch logopädisch nicht weiter gefördert. Sie stehen an einer Schwelle in den wichtigen Lebensabschnitt als Erwachsene, beginnen eine Ausbildung oder eine Beschäftigung und ...
Forschungsbasierte Lehre
Forschungserkenntnisse zu interkultureller Kommunikation und zur linguistischen Pragmatik fliessen in den Bachelor Mehrsprachige Kommunikation und den Bachelor Sprachliche Integration ein. In beiden Studiengängen werden auch Bachelorarbeiten zu mehrsprachiger, interkultureller und inklusiver Kommunikation betreut. An der ZHAW School of Engineering wurde mit Kollegen der Aviatik der Modulkurs Intercultural Communication Management entwickelt, der studiengangübergreifend zur Verfügung steht. Im Studiengang Master Angewandte Linguistik betreuen wir Masterarbeiten zu aktuellen Forschungsfragen in den Gebieten der Interkulturalität und Sprachdiversität.
In der Weiterbildung vermitteln wir unsere Forschungsergebnisse praxisnah, zum Beispiel im CAS Diversität, Inklusion, Interkulturelle Kommunikation.
Team
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin; ILC Institute of ...
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin