Grünerlen-Einwuchs im Kanton Glarus - Einfluss auf die Fauna
Beschreibung
Im Alpenraum werden jährlich rund 1'000 ha von Gebüschwald überwachsen, wobei der Anteil an Grünerlen 85 % und mehr ausmachen kann (Bühlmann et al., 2013). Aufgrund der gebietsweisen Unternutzung oder vollständigen Nutzungsaufgabe in Teilen der Alpen breitet sich die Grünerle grossflächig aus, drei- bis viermal so schnell wie der Wald. So haben sich etwa im Kanton Glarus die Grünerlen-Bestände in den letzten 75 Jahren verdoppelt (Huber & Frehner, 2013). Die Zunahme von Grünerlen führt zu unerwünschten Veränderungen in den Ökosystemen. Besonders gravierend ist der negative Einfluss auf ökologisch sensible und artenreiche Lebensräume, z.B. Trockenwiesen und Trockenweiden.
Um den Einfluss des Grünerlen-Einwuchses auf die lokale faunistische Biodiversität möglichst effizient abschätzen zu können, werden Erhebungen von Tagfaltern und Heuschrecken durchgeführt. Diese beiden Artengruppen enthalten Lebensraumspezialisten, die dank kurzen Generationszeiten rasch und kleinräumig auf Umweltveränderungen reagieren und deshalb gute Bioindikatoren für die ökologische Qualität von Lebensräumen sind. Sie reagieren oftmals schneller auf Veränderungen als Wirbeltiere wie etwa Vögel und Säugetiere. Tagfalter sind gute Zeiger für den Blütenreichtum und die Pflanzenartenzusammensetzung, Heuschrecken für die kleinräumige Strukturvielfalt. Tagfalter gelten zudem erfahrungsgemäss als Sympathieträger und können auch für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.
Eckdaten
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Projektteam
Projektstatus
laufend, gestartet 05/2025
Institut/Zentrum
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR)
Drittmittelgeber
Öffentliche Hand (ohne Bund)