Seit der zweiten Wahl Donald Trumps lässt sich in Echtzeit die Transformation der liberal-demokratischen Ordnung des US-Kapitalismus in ein rechtsautoritäres Regime beobachten. Eine Machtkonzentration, wie sie das Präsidialsystem der USA ermöglicht, mag in den parlamentarischen Demokratien Europas nicht angelegt sein. Rechtsautoritäre Imaginationen und der entsprechende politische Umsetzungswille sind aber auch hier verbreitet, wie etwa der Diskurs über «Remigration» in Deutschland zeigt.

Nicht wenige Beobachter:innen erkennen im Politikstil Trumps und seiner europäischen Verbündeten (neo-)faschistische Tendenzen. Andere halten den Faschismusbegriff für unangemessen. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Autoritarismus um sich greift, macht es der Theoriearbeit schwer, Schritt zu halten.  
 

Die Relevanz der Folgen rechtsautoritärer Politik für die Soziale Arbeit liegt auf der Hand: Missachtung der Menschenrechte, Angriff auf den Sozialstaat, Feldzug gegen die Wissenschaft, Bekämpfung von Antidiskriminierungsprogrammen, Unterdrückung von Transgeschlechtlichkeit, Entrechtung und Verfolgung von Migrant:innen.  

Diesen Phänomenen muss sich die Soziale Arbeit im Rahmen ihres politischen Mandats und staatlichen Auftrags stellen: Welche Ansätze, Methoden und Strategien kann und soll sie als Disziplin und Profession entwickeln, um diesen politischen Entwicklungen zu begegnen? 

Das neue Buch von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey «Zerstörungslust. Elemente des demokratischen Faschismus» (Suhrkamp 2025) leistet einen soziologischen und zeitdiagnostischen Beitrag zur Auseinandersetzung mit rechtsautoritärer Herrschaft. Im Forum S wird Oliver Nachtwey die zentralen Thesen vorstellen, im Hinblick auf gesellschafts- und sozialpolitische Implikationen einordnen und mit dem Publikum diskutieren.

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