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Wissen teilen, Probleme lösen und mutig sein

Das unternehmerische Denken stand im Zentrum des Hochschultags 2025 im Zürcher Lakeside. Dieser neue Pfeiler der Hochschulstrategie der ZHAW soll Studierende und Mitarbeitende dazu befähigen, Innovation zu fördern.

Ein Quartett der Zürcher Hochschule der Künste sorgte mit der musikalischen Begleitung für Begeisterung.

Was muss eine Hochschule in der heutigen Zeit leisten und welche Rolle spielen dabei Innovation und unternehmerische Fähigkeiten? Am Hochschultag wurden unterschiedliche Facetten davon beleuchtet und eindrückliche Beispiele präsentiert.

Stark durch Zusammenarbeit

Rektorin Regula Jöhl stellte in ihrer Begrüssungsrede die Pfeiler der neuen Hochschulstrategie vor: «Wir schaffen und teilen Wissen, wir fördern Unternehmertum und wir leben internationale Zusammenarbeit.» Ausserdem präsentierte sie die Ergebnisse einer kürzlich publizierten Studie zu den regionalwirtschaftlichen Effekten der ZHAW: «Jeder Franken, den der Kanton Zürich in die ZHAW investiert, erzeugt rund drei Franken Bruttowertschöpfung. Eine Investition in die ZHAW ist auch immer eine Investition in die regionale Wirtschaft.»

Probleme lösen als Kernkompetenz

Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner betonte, dass die Kompetenz, Probleme zu lösen, auf allen Stufen des Schulsystems immer wichtiger wird. «Es braucht Menschen, die über den Tellerrand hinausschauen, klar kommunizieren, gut im Team arbeiten, aber auch entscheiden können.» Fachhochschulen seien Paradebeispiele von Orten, an denen offenes Denken gefördert wird und somit echte Problemlöserinnen statt Theoretiker ausgebildet werden. «Wer an der ZHAW lehrt, lernt und forscht, schafft echten Nutzen – für Unternehmen, die Region und die Gesellschaft.»

Mutig sein schafft Innovation

Nationalrat Andri Silberschmidt, selbst Unternehmer und ZHAW-Alumnus, erklärte, unternehmerisches Denken bedeute für ihn, mutig zu sein, aus Fehlern zu lernen,​ mit Risiken umgehen zu können sowie Verantwortung zu übernehmen. Die Geschichte seines Unternehmens kaisin zeigt, wie aus einem Sushi-Burrito im Thailand-Urlaub innerhalb von zehn Jahren ganz ohne Fremdkapital ein erfolgreiches Gastronomieunternehmen mit 13 Lokalen und über 140 Mitarbeitenden werden kann. Er plädierte für mehr Mut und innovative Ideen: «Innovation ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige und wohlhabende Schweiz. Wir müssen nicht nur digitalisieren, sondern auch clever automatisieren, um die Produktivität zu erhöhen. Denn durch höhere Produktivität steigt der Wohlstand für uns alle.»

Spannende Beispiele

Im Anschluss wurden vier Projekte mit Bezug zum Unternehmertum vorgestellt. Die kürzlich in Betrieb genommene Agriphotovoltaik-Anlage in Wädenswil produziert auf derselben Fläche Lebensmittel und Strom und wird wichtige Daten über die Rentabilität solcher Anlagen liefern und Input für die Lehre liefern.

Das Labör in Oerlikon ist ein experimenteller Begegnungsraum. Das Projekt, das von Social Entrepreneurship Labor des Departements Soziale Arbeit gefördert wurde, ist ein Treffpunkt im Quartier, der sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat.

Das Unternehmen Borobotics, ein Spin-off der ZHAW, hat eine neuartige Bohrmethodik für Erdsonden entwickelt. Mit emissionsarmen und leisen Bohrungen auf engstem Raum soll sie in Zukunft eine nachhaltige Energieversorgung mit Erdwärme auf Grundstücken ermöglichen, die bisher nicht dafür geeignet gewesen wären.

Im Rahmen des Projekts Windows of Opportunities soll ein Recyclingprozess für Fenster etabliert werden, denn jährlich landen in der Schweiz 500 000 Tonnen Fensterglas auf der Deponie. Ausserdem plant die Projektverantwortliche, Michelle Schneider, ein Startup zu gründen, das auf die Wiederverwendung von Fenstern spezialisiert ist.