Automatisierung mit Weitblick - Wie Bachelorabsolvent Leo Kieffer den Klinikalltag neu denkt
Leo Kieffer gehört zu den ersten Abgänger:innen unseres Bachelorstudiengangs in Applied Digital Life Sciences. Als neuer Medizincontroller am Kantonsspital Graubünden erklärt er, warum er Routineaufgaben automatisiert, was ihn antreibt und wie ihm das Studium die Augen für «Out of the Box»-Denken geöffnet hat.
Was sind deine Aufgaben als Medizincontroller im Kantonsspital Graubünden?
Meine Hauptaufgaben bestehen darin, Berichte und Analysen zu medizinischen Leistungen zu erstellen und zu prüfen, ob diese korrekt verbucht wurden. Dabei habe ich täglich mit sehr sensiblen Patientendaten zu tun, mit denen äusserst sorgfältig umgegangen werden muss, gleichzeitig sind die Inhalte fachlich sehr spannend. Ab 2026 werde ich zusätzlich eigene Projekte im Bereich der Automatisierung starten.
Als Alumni BSc hast du stets die «Daten-Brille» an. Wo siehst du Potenzial für Digitalisierung im Spital?
Im Spital entstehen täglich wertvolle Daten. Viele datenwissenschaftliche Aufgaben werden heute pragmatisch in Excel gelöst. Das ist zugänglich und vertraut. Bei zunehmender Komplexität stösst Excel jedoch an Grenzen (Automatisierung, Reproduzierbarkeit, Datentyp-Sicherheit etc.), was schnell sehr frustrierend sein kann.
An dieser Stelle kommt die Programmiersprache Python zum Einsatz: Die Datenaufbereitung und Qualitätssicherung laufen automatisiert und nachvollziehbar, die Ergebnisse können weiterhin in Excel betrachtet werden. So wird das Beste aus beiden Welten genutzt.
Es ist unglaublich befriedigend, wenn ein Prozess, der früher einen ganzen Tag gedauert hat, heute in zwei Minuten abgeschlossen ist. Genau darauf arbeite ich hin, denn viele Routineaufgaben sind weder besonders herausfordernd noch zeitgemäss und in diesem Bereich hat das Spital noch erheblichen Aufholbedarf.
Welche Skills aus dem Bachelor nützen dir bei der Arbeit?
Um Prozesse zu verbessern, automatisiere ich so viele Arbeitsschritte wie möglich mit Python. Besonders die im Studium vermittelten Inhalte im Bereich Programmierung - allen voran Python - helfen mir dabei enorm.
Rückblickend schätze ich am Bachelor vor allem die Vielseitigkeit: Von Datenbanken über Mathematik bis hin zu naturwissenschaftlichen Themen hat sich vieles als direkt relevant erwiesen - nicht nur beruflich, sondern auch privat.
Die meisten Leute sind im Hamsterrad des Berufes gefangen und können sich gar nicht wirklich Gedanken dazu machen, wie ein Problem sonst noch gelöst werden kann; meist deutlich schneller und einfacher als es gehandhabt wurde. Hierdurch hat mir das Studium in Applied Digital Life Sciences meine Augen geöffnet.
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