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Wie engagieren sich Unternehmen für die Demokratie?

Eine Untersuchung der Ausprägungen und Folgen soziopolitischen Aktivismus von Unternehmen gegen antidemokratischen Populismus in Europa.

Beschreibung

Ausgangslage

Viele Unternehmen und ihre Führungspersonen engagieren sich bereits seit Langem für Themen wie Umwelt und Menschenrechte. Neu reagieren Unternehmen auch auf politischen Extremismus und antidemokratische Tendenzen in der Gesellschaft. Sie beziehen damit Stellung und positionieren sich in öffentlichen Debatten zu kontrovers diskutierten Themen. Diese Art von soziopolitischem Aktivismus durch Unternehmen kann Vor- und Nachteile bürgen – und sie wirft ethische, politische sowie unternehmensstrategische Fragen auf.

Unser Forschungsprojekt behandelt in diesem Zusammenhang neuartige, bislang kaum untersuchte Fragestellungen. Es geht um den Umgang von Unternehmen mit dem Phänomen des derzeit wieder erstarkten antidemokratischen Populismus in Europa.

Ziel und Inhalt des Forschungsprojekts

Unser Projekt verfolgt zwei Ziele: Zum Ersten wird empirisch untersucht, mit welchen Praktiken und Strategien Unternehmen dem antidemokratischen Populismus in Europa begegnen und wie unterschiedliche Stakeholder diese Aktivitäten wahrnehmen. Zum Zweiten erarbeiten wir einen analytischen Rahmen, der in der Lage ist, die ethischen und politischen Aspekte unternehmerischen Handelns in ihrer Komplexität zu erfassen, um daraus handlungsleitende Orientierungen abzuleiten.

Um diese Ziele zu erreichen, sind Untersuchungen entlang von vier Modulen geplant:

  • Modul 1 erstellt einen systemischen Überblick der spezifischen Praktiken, mit denen Unternehmen sich gegenüber antidemokratischem Populismus in Europa positionieren. Zudem wird eine kritische Sichtung der einschlägigen Fachliteratur dabei helfen, diese Praktiken in eine umfassende Theorie des politischen Handelns von Unternehmen einzubetten.
  • Modul 2 wird ausgewählte Anspruchsgruppen europäischer Unternehmen dazu befragen, wie sie die Praktiken verstehen und einschätzen, die wir in Modul 1 identifiziert haben.
  • In Modul 3 wird untersucht, welchen Einfluss diese Praktiken auf die politischen Einstellungen und Meinungen ausgewählter Bürger haben.
  • Auf diesen Erkenntnissen in Modul 3 aufbauend, werden in Modul 4 schlussendlich Empfehlungen für die Praxis erarbeitet.

Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext

Mit unserem Forschungsprojekt leisten wir einen Beitrag zur Theorie und Praxis unternehmerischer Verantwortung in politisch komplexen Zusammenhängen. Angesichts der aktuellen Weltlage stehen Unternehmen auch in Europa unter Druck, sich zu positionieren. Unser Projekt wird identifizieren, wie und warum dies am besten gelingen kann. Wir tragen damit zu einem differenzierten Umgang von Unternehmen mit grossen politischen Herausforderungen bei.

Schlüsselwörter

Unternehmensethik, CSR, Populismus, Demokratie, Stakeholder

Eckdaten

Stellv. Projektleitung

Projektteam

Dr. Thorsten Busch, Prof. Dr. Thomas Beschorner (Universität St. Gallen), Prof. Dr. Andrew Crane (University of Bath), Prof. Dr. Hannah Trittin-Ulbrich (Leuphana Universität Lüneburg)

Projektpartner

Universität St. Gallen; University of Bath; Leuphana Universität Lüneburg

Projektstatus

Start bevorstehend, 10/2025

Institut/Zentrum

Zurich Center for Sustainability Leadership (ZCSL)

Drittmittelgeber

SNF Projektförderung

Projektvolumen

544'502 CHF