Umsetzung Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung
Ergebnis
Am 14. Oktober 2025 wurde der erste sektorenübergreifende Zwischenbericht publiziert. Die Ergebnisse zeigen: Erste Fortschritte sind sichtbar – insbesondere im Detailhandel sowie in Vorreiterunternehmen der Gastronomie. Auch in der Verarbeitung und im Grosshandel entstehen vielversprechende Projekte. Die grössten Herausforderungen liegen jedoch in der Breitenwirkung: Die bisher erreichte Reduktion beträgt nur rund 5% seit 2017 – deutlich weniger als die für 2025 angestrebten 25%.
Um das Ziel einer Halbierung bis 2030 zu erreichen, braucht es nun:
- eine deutlich breitere Beteiligung von Unternehmen und Branchen,
- den weiteren Ausbau des Monitorings,
- wirksame Sensibilisierungsmassnahmen bei Haushalten und
- klare Anreizmechanismen und gegebenfalls regulatorische Rahmenbedingungen.
Ohne verbindliche Massnahmen oder wirtschaftlich attraktive Anreize ist die Zielerreichung sehr unwahrscheinlich.
Das Projekt zeigt: Ein aussagekräftiges Monitoring ist machbar – und entscheidend, um Fortschritte messbar zu machen, Handlungsfelder zu identifizieren und wirksame Massnahmen zur Reduktion von Lebensmittelverlusten gezielt zu entwickeln.
Beschreibung
Lebensmittelverluste reduzieren – Monitoring und Umsetzung der Branchenvereinbarung
Weltweit gehen rund 30% aller produzierten Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette verloren. Auch in der Schweiz entstehen Lebensmittelverluste in sämtlichen Sektoren – durch Ernteverluste, Ausschuss in der Verarbeitung, nicht verkaufte Produkte im Handel, Reste in der Gastronomie und Abfälle in den Haushalten. Eine Studie aus dem Jahr 2019 schätzte die Verteilung der Verluste wie folgt: 20% in der Landwirtschaft, 35% in der Verarbeitung, 10% im Handel, 7% in der Gastronomie und 28% in den Haushalten (Beretta & Hellweg, 2019).
Im April 2022 hat der Bundesrat einen nationalen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Ziel ist die Halbierung der vermeidbaren Lebensmittelverluste bis 2030 – mit einem Einsparpotenzial von rund 11% der heutigen ernährungsbedingten Umweltbelastung. Ein zentrales Element ist die branchenübergreifende Vereinbarung, die der Bund am 12. Mai 2022 mit Unternehmen und Verbänden des Lebensmittelsektors abgeschlossen hat. Sie legt Reduktionsziele und gemeinsame Umsetzungsmechanismen fest. Ziel des Projekts ist es, ein robustes, sektorübergreifendes Monitoring-System aufzubauen, das die Fortschritte der beteiligten Unternehmen systematisch erfasst. Die erste Projektphase (2022–2023) widmete sich der Entwicklung und Erprobung geeigneter Erhebungsmethoden und Indikatoren sowie der Erstellung branchenspezifischer Leitfäden. Ab 2023 lag der Fokus auf der Datensammlung, der Auswertung und der Berichterstattung.
Eckdaten
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Projektteam
Maria Gruber, Saskia Sanders (Bundesamt für Umwelt BAFU), Josef Känzig (Bundesamt für Umwelt BAFU), Jonathan Brünggel (Bundesamt für Umwelt BAFU), Katharina Schenk (Bundesamt für Umwelt BAFU), Ladina Schröter (Bundesamt für Umwelt BAFU), Florence Favre (Bundesamt für Umwelt BAFU), Danielle Tendall (Bundesamt für Umwelt BAFU), Constanze Burckhardt (GEO Partner AG), Regula Winzeler (GEO Partner AG)
Projektpartner
Bundesamt für Umwelt BAFU; GEO Partner AG
Projektstatus
laufend, gestartet 08/2022
Institut/Zentrum
Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation (ILGI)
Drittmittelgeber
Bundesamt für Umwelt BAFU
Projektvolumen
467'520 CHF