Forum S: Alle fordern Inklusion. Aber was heisst das eigentlich?

Die Schweiz hat die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet. Bund und Kantone sind demnach verpflichtet, die Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern. In diesem Zusammenhang wird Inklusion zum Schlüsselbegriff. Auch die Soziale Arbeit ist aufgefordert, Inklusion zu fördern.

Auch wenn alle von Inklusion sprechen, verstehen sie nicht dasselbe darunter. Mai-Anh Boger hat sich intensiv mit Diskriminierungserfahrungen und Inklusionsforderungen auseinandergesetzt. Ihr zu Folge lassen sich drei Grundverständnisse von Inklusion unterscheiden: Empowerment, Normalisierung und Dekonstruktion. Wer diese drei Ansätze verbinden will, stellt jedoch fest, dass sie sich widersprechen. Mai-Anh Boger spricht deshalb von einem «Trilemma der Inklusion». Sie skizziert ein Dreieck, das wir als Professionelle, Dozierende oder Forschende wie eine Karte nutzen können, um uns in Diskussionen über Inklusion zurechtzufinden und zu positionieren.

In ihrem Vortrag stellt Mai-Anh Boger das «Trilemma der Inklusion» vor. Im Anschluss bietet sich uns die Gelegenheit, darüber zu diskutieren. Dabei interessiert auch die Frage, ob diese Auseinandersetzung mit Inklusion nicht nur mit Bezug auf Behinderung, sondern für alle Praxisfelder der Sozialen Arbeit relevant ist: Begegnen bspw. auch Fachkräfte in der Jugendarbeit, in der Sozialhilfe oder im Migrationsbereich einem «Trilemma der Inklusion»?

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