Was passiert, wenn Sonnenstrom auf schwankende Strompreise trifft?
Dynamische Stromtarife verändern die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen. Zwei ZHAW-Studierende zeigen in ihrer Bachelorarbeit, wie Sonnenstrom, Verbrauch und schwankende Marktpreise zusammenspielen – und warum nach Süden ausgerichtete Anlagen wirtschaftliche Vorteile haben können. Eine von vielen praxisnahen Arbeiten am Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering (IEFE) der ZHAW School of Engineering.

Wie wirken sich dynamische Stromtarife auf die Planung und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen aus? Diese Frage untersuchten Gian-Luca Bühlmann und Max Eidtmann im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der ZHAW School of Engineering. Ihr Fazit: Zeitabhängige Tarife verändern das Spiel grundlegend.
Die beiden Studierenden modifizierten für ihre Analysen ein eigenes Rechenmodell zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen. Damit untersuchten sie, wie Sonnenstrom, Stromverbrauch und zeitlich dynamische Rückliefertarife bei PV-Anlagen auf Flachdächern zusammenspielen – mit überraschenden Ergebnissen. So zeigt ihre Simulation: Die zumeist Ost-West-ausgerichteten flach aufgeständerte Anlagen sind wirtschaftlich liefern im Sommer besonders viel Strom – genau dann, wenn die Marktpreise am tiefsten sind. Südanlagen hingegen punkten im Winter mit besser vergütetem Strom und profitieren ab 2026 besonders von der geplanten Mindestvergütung. Unter dem Strich werden sie damit wirtschaftlich interessant.
Die beiden angehenden Ingenieure verbinden in ihrer Arbeit Planung und Simulationen von Photovoltaikanlagen, Ökonomie und Softwareentwicklung – ein interdisziplinärer Ansatz, der exemplarisch ist für viele Bachelorarbeiten am Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering (IEFE). Am Institut wird das Wissen zu den elektrischen, chemischen und thermischen Energiesystemen nicht nur theoretisch vermittelt, sondern praxisnah angewendet.
Die Vielfalt an Themen, die am IEFE betreut werden, ist beeindruckend: Von Kältemaschinen über Wärmepumpen und Mikromotoren für Satelliten bis hin zu Photobioreaktoren, Stromnetzen und bidirektionalem Laden von E-Fahrzeugen – überall entstehen innovative Lösungen mit echtem Praxisbezug.
Eine Auswahl der diesjährigen Bachelor-Arbeiten aus den verschiedenen technischen Studiengängen finden Sie in folgender Publikation: www.zhaw.ch/storage/engineering/studium/ZHAW-Engineers-2025.pdf
Projektname
Einfluss zeitabhängiger Netztarife auf die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen
Beteiligte
Studierende: Gian-Luca Bühlmann und Max Eidtmann – Studiengang Energie- und Umwelttechnik
Betreuung: Hartmut Nussbaumer, Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering (IEFE)
Pascal Vögeli, Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE)
Projektdauer
Januar 2025 bis Juni 2025