EELISA GenAI Experience Lab: Studierende gestalten die Zukunft nachhaltiger Gebäude mit KI
Wie kann Künstliche Intelligenz nicht nur effizientere Gebäude ermöglichen, sondern den Alltag der Menschen darin spürbar verbessern? Mit dieser Frage beschäftigten sich rund 30 Studierende aus verschiedenen europäischen EELISA-Partnerhochschulen im GenAI Experience Lab an der ZHAW.
Das Projekt ist das erste von der ZHAW geleitete Projekt, das im Rahmen der EELISA Joint Call Förderung realisiert wurde – und bietet einen Mikrokosmos, um neue, innovative und europäische Lernmethoden zu erproben. Ziel ist es, solche Formate langfristig weiterzuentwickeln und als festen Bestandteil des bestehenden Curriculums einzubinden.
Lernen mit und über KI – kollaborativ und praxisnah
Das GenAI Experience Lab verfolgte das übergeordnete Ziel, KI-gestütztes Lehren und Lernen erlebbar zu machen. Im Zentrum standen dabei nicht nur technologische Aspekte, sondern vor allem kritisches Denken, digitale Ethik und kreatives Problemlösen. Unter dem Motto „Let’s be desAIgners of what comes next!“ arbeiteten die Teilnehmenden in interdisziplinären und multikulturellen Teams an einer realen Nachhaltigkeitsherausforderung aus der Praxis.
Ein „Wicked Problem“ aus der Industrie
Als inhaltliche Klammer diente ein sogenanntes Wicked Problem. Diese “verflixten Probleme” zeichnen sich dadurch aus, dass sie komplex, dynamisch und nicht eindeutig lösbar sind: Lösungen sind nicht richtig oder falsch, sondern nur besser oder schlechter, und jeder Lösungsversuch verändert das Problem selbst.
Das Unternehmen Eliona, Anbieter einer Smart-Building-Plattform, stellte den Studierenden eine solche Herausforderung: Wie können die umfangreichen Gebäudedaten, die bisher vor allem Betreiber:innen und Eigentümer:innen bei Effizienz und Kostenoptimierung unterstützen, so genutzt werden, dass sie echten Mehrwert für Gebäudenutzer:innen schaffen?
Die Aufgabe bestand darin, eine überzeugende Endnutzer-Applikation zu entwerfen, die nicht nur Gebäude „managt“, sondern den Alltag der Menschen darin verbessert.
Von Design Thinking zu funktionalen Prototypen
Zwischen dem 21. November und dem 9. Dezember arbeiteten die Studierenden in einem Blended-Format zusammen: Zwei Tage fanden online statt, zwei Tage vor Ort am Department Life Sciences und Facility Management in Wädenswil. Methodisch stützte sich das Lab auf Design Thinking und Design Research, kombiniert mit dem gezielten Einsatz von Generativer KI-Tools.
In kurzer Zeit entstanden so funktionale digitale Prototypen. Der Abschluss bildete ein Pitching- und Evaluationstag, an dem die Teams ihre Lösungen präsentierten und gemeinsam reflektierten. Vorgestellt wurden dabei unterschiedliche Applikationen – von Gebäudemanagement-Tools für Universitäten bis hin zu intelligenten Wegweiser-Apps für öffentliche Gebäude wie Flughäfen oder Spitäler. Ein besonderer Fokus lag auf der Rolle von KI in interkulturellen und interdisziplinären Designprozessen. Die Zusammenarbeit über Länder- und Fachgrenzen hinweg machte deutlich, wie unterschiedlich Bedürfnisse, Erwartungen und Nutzungskontexte sein können – und wie GenAI sowohl als kreativer Sparringspartner als auch als Reflexionsinstrument eingesetzt werden kann.
EELISA als Möglichkeitsraum
Das GenAI Experience Lab zeigt exemplarisch, wie EELISA als europäischer Bildungsraum wirkt: Studierende, Lehrende und Praxispartner arbeiten gemeinsam an realen gesellschaftlichen Herausforderungen und entwickeln dabei zukunftsrelevante Kompetenzen über Fach- und Ländergrenzen hinweg.
Für die ZHAW ist das Projekt ein wichtiger Meilenstein. Als erstes von der Hochschule geleitetes Projekt der EELISA Joint Call Förderung stärkt es ihre internationale Sichtbarkeit und den Anspruch, innovative, nachhaltige und exzellente Lehre aktiv mitzugestalten.