Cyberdelinquenz und Cyberviktimisierung bei jungen Menschen in der Schweiz
Beschreibung
Das Projekt «Cyberdelinquenz und Cyberviktimisierung unter jungen Menschen in der Schweiz» adressiert den dringenden Bedarf an zuverlässigen Daten zu kriminellem Verhalten und Opfererfahrungen in der heutigen digitalen Welt. Online-Technologien haben zwar die Kommunikation revolutioniert, aber auch neue Formen der Kriminalität hervorgebracht – von Cybermobbing und Identitätsdiebstahl bis hin zu Hacking und Online-Betrug. Dennoch sind junge Menschen in der Schweiz in dieser Hinsicht nach wie vor eine wenig untersuchte Bevölkerungsgruppe.
Um diese Lücke zu schliessen, wird eine Zufallsstichprobe von 30’000 Personen im Alter von 16 bis 24 Jahren aus dem Schweizer Einwohnerregister postalisch kontaktiert und gebeten, einen anonymen Online-Fragebogen auszufüllen. Um eine gewünschte Netto-Stichrobe von rund 8'500 Personen zu erreichen, werden mehrere Erinnerungsschreiben sowie ein finanzieller Anreiz zur Teilnahme (Einkaufsgutschein) bei einem Drittel der kontaktierten Personen eingesetzt.
Die Umfrage wird Informationen sowohl über Delikte und Viktimisierungserfahrungen als auch über psychologische Merkmale, demografische Profile, Internetnutzungsmuster und Offline-Delinquenz erheben. Durch die Antworten Tausender junger Menschen in der ganzen Schweiz soll die Studie ein erstes solides Bild davon vermitteln, wie häufig Cyberkriminalität und Cyberviktimisierung in dieser Altersgruppe vorkommen. Über die Messung des Ausmasses dieser Probleme hinaus wird das Projekt die emotionalen und finanziellen Auswirkungen sowohl für Opfer als auch für Tatpersonen untersuchen, wichtige Risikofaktoren im Zusammenhang mit wiederholter Viktimisierung und Kriminalität identifizieren und relevante Erklärungsansätze prüfen. Die Studie wird zudem analysieren, wie häufig junge Menschen sowohl Opfer als auch Tatperson im Internet sind.
Auf der Grundlage der Ergebnisse soll diese Forschung als Orientierung für gezielte Präventionsstrategien dienen und die Entwicklung fundierter fachlicher Empfehlungen unterstützen, um ein sichereres digitales Umfeld für junge Menschen in der Schweiz zu schaffen.
Eckdaten
Co-Projektleitung
Prof. Dr. Patrik Manzoni, Prof. Dr. Stefano Caneppele (Université de Lausanne), Prof. Dr. Sandrine Haymoz (Haute école de travail social Fribourg HETS-FR)
Projektteam
Projektpartner
Université de Lausanne; Haute école de travail social Fribourg HETS-FR
Projektstatus
laufend, gestartet 11/2025
Institut/Zentrum
Institut für Delinquenz und Kriminalprävention (IDK)
Drittmittelgeber
SNF Projektförderung
Projektvolumen
672'000 CHF