Geschichte der „Öko-Architektur“ in der Schweiz, 196X–199X. Eine architekturhistorische, korpuslinguistische und gendertheoretische Analyse (ÖKO)
Die Architektur hat einen grossen Einfluss auf das Klima und sucht heute nach Lösungen. Das ist aber nicht neu: bereits nach dem zweiten Weltkrieg wurden bereits Themen wie Re-Use oder regenerative Materialien untersucht und in Experimentalhäuser eingebaut. Das vorliegende Projekt möchte die Geschichte dieser Bewegung in der Schweiz rekonstruieren.
Ergebnis
Die Resultate der Forschung sollen in Form von Aufsätzen, Bücher und Ausstellungen einem grösseren Publikum bekannt gemacht werden.
Beschreibung
Nachhaltigkeit ist heute die Maxime der zeitgenössischen Architektur. Begriffe wie „graue Energie“, „Suffizienz“ oder „Re-Use“ sind aus Aufsätzen und Vorträgen von Architekt:innen nicht mehr wegzudenken, dabei waren sie vor ein paar Jahren noch nahezu unbekannt. Denn der aktuelle Diskurs nimmt in keiner Weise Bezug auf die Tradition der „Öko-Architektur“, die zwischen 1960 und 2000 viele Themen und Fragestellungen vorweggenommen hat, die heute virulent sind.
Damals hatten sich zahlreiche Architekt:innen zusammen mit Akteur:innen anderer Disziplinen den schonenden Umgang mit Ressourcen und den Einsatz alternativer Energiequellen zur Aufgabe gemacht. Das Haus wurde als „Kraftwerk“ gesehen, das Strom sparen, Energie speichern und sogar aus „Abfall“ gebaut sein konnte. Es stand somit für eine nachhaltige und unabhängige Lebensweise.
In dieser Zeit gab es unzählige spannende bauliche Experimente zu nachhaltiger Architektur: Solarhäuser (passiv und aktiv) wurden gebaut, ebenso Niedrigenergiehäuser, und diese haben unsere heutigen Standards wie auch das Normenwesen beeinflusst, allen voran Minergie und das Prinzip angemessener Dämmung.
In der Geschichte der Architektur ist diese Bewegung mit ihrem gesamtgesellschaftlichen Anspruch gleichwohl noch immer ein blinder Fleck. Die damit assoziierte „alternative“ und „antimoderne“ Haltung – ging es doch um nichts weniger als die Rettung der Umwelt mithilfe der Architektur – war einer der wichtigsten Gründe, dass sie bis heute nicht ernst genommen wird. Das vorliegende Forschungsprojekt möchte diese Lücke schliessen, indem es die damals entstandene Architektur in ihrem Verhältnis zur Ökologie untersucht und historisch aufarbeitet. Dabei geht es auch darum, herauszufinden, welchen Einfluss diese Bewegung auf unsere Situation heute hat und was wir davon lernen können. Denn die Fragestellungen sind ähnliche geblieben, wenn auch vor dem Hintergrund verbesserter Technologien.
Eckdaten
Projektleitung
Co-Projektleitung
Projektteam
Projektstatus
Start bevorstehend, 08/2025
Institut/Zentrum
Institut Konstruktives Entwerfen (IKE); Institute of Language Competence (ILC)
Drittmittelgeber
SNF Projektförderung
Projektvolumen
500'000 CHF