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Förderung der allgemeinen Schreibkompetenz nach Lernenden-Profilen

eine korpusbasierte Studie für eine bedürfnisorientierte Schreibdidaktik in der beruflichen Bildung

Auf einen Blick

Beschreibung

Berufsschüler/innen weisen grösstenteils Mängel im Lesen und Schreiben auf, welche die berufliche und gesellschaftliche Integration erschweren. Neben Lernenden deutschsprachiger Herkunft gibt es an den Berufsfachschulen der deutschsprachigen Länder einen relativ hohen Anteil an Schüler/innen mit (linguistischem) Migrationshintergrund.

Bis heute existiert keine systematische Erhebung der (schrift-)sprachlichen Schreibkompetenzen von Lernenden in der beruflichen Bildung, die eine differenzierte Förderdiagnostik ermöglicht; eine solche würde erlauben, bedürfnisorientierte Konzepte der Sprach-/Schreibförderung zu entwickeln, die den heterogenen linguistischen Ressourcen der Lernenden entsprechen.

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen Lernendentexte aus Berufsfachschulen der D-A-CH-Bodensee-Region zu einem Korpus zusammengestellt werden, die mit korpuslinguistischen Methoden auf Merkmale ihrer sprachlichen und textlichen Gestaltung hin analysiert werden; zugleich wird deren kommunikative Wirkung holistisch von geschulten Ratern beurteilt. Dies ermöglicht zu prüfen, inwieweit die linguistischen Merkmale der Lernendentexte mit der Textwirkung zusammenhängen.

Texte mit ähnlichen Merkmalen werden extrahiert und so Cluster bzw. Lernendenprofile der Schreibkompetenz gebildet. Mittels Fragebogen werden der sozioökonomische Index (SEI), der Migrationshintergrund, Familiensprache, Ausbildungsberuf u.a. erhoben, um zu prüfen, ob den Clustern bzw. Kompetenzprofilen der Lernenden bestimmte sozioökonomische, sprachbiographische u.a. Variablen entsprechen.

Das Projekt ermöglicht erstmals gesicherte Aussagen über die sprachlichen und textbezoge-nen Schreibkompetenzen von Berufsfachschüler/innen, gemessen an der quantitativen und qualitativen Analyse der Merkmale von Lernendentexten. Die ermittelten Kompetenzprofile der Lernenden erlauben eine gezielte, (binnen-)differenzierte Förderung der Sprach-/Schreibkompetenz, die an deren konkreten Bedürfnissen orientiert ist.

Das Projekt trägt so zur Weiterentwicklung der Berufsbildungsforschung und der Berufsbildung in der trinationalen Bodenseeregion bei. Es gibt neue Impulse für die Curriculum-Entwicklung, ebenso für die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen.
Eine solchermaßen gezielte Förderung der Sprach-/Schreibkompetenz ermöglicht Lernenden die Teilhabe an grundständiger Bildung, ebenso an Programmen des lebenslangen Lernens und erhöht damit die Chancengerechtigkeit durch berufliche bzw. gesellschaftliche Inklusion.

Publikationen