Antrags- und Evaluationsprozess - Living Lab Fund
Hier findest du weitere Informationen zum Antragsprozess, zu den Evaluationskriterien und zu den Empfehlungen des Living Lab Fund.
Antragsprozess
- Projektverantwortliche reichen bis zu den kommunizierten Fristen ihre Anträge über die Eingabeplattform ein. Eine vorgängige Beratung ist möglich, wende dich hierzu bitte an sustainable@zhaw.ch.
- Nach Ablauf der Ausschreibungsfrist führt ZHAW sustainable eine formelle Vorselektion der eingegangenen Anträge durch.
- Der Sustainable Impact Program-Vorstand beurteilt die Einreichungen nach den untengenannten Kriterien. Die Projekte des Living Lab Fund werden auch vom Living Lab Advisory Board beurteilt.
- Die Antragstellenden werden von ZHAW sustainable über die Entscheidung des Vorstands informiert. Geförderte Projekte erhalten alle administrativen Details zur Förderung.
Für weitere Fragen zum Antragsverfahren bitte an sustainable@zhaw.ch wenden.
Evaluationskriterien
- Impact für Nachhaltige Entwicklung: Dein Living Lab leistet einen wirkungsvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, mit klarem Bezug zu thematisch verwandten SDGs und einer holistischen Betrachtung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimension. Es ist an der ZHAW verankert – durch Umsetzung auf dem Campus, in der Region oder einen nachgewiesenen Bezug zur Hochschule. Der Living Lab Fund fokussiert dabei auf Wirkung sowohl im Hinblick auf das Kernthema (co-kreative Lösungsentwicklung) als auch auf den Aufbau von Netzwerken und Kompetenzen innerhalb und ausserhalb der ZHAW.
- Projektdesign: Die Besonderheiten von Living Labs zeichnen sich v.a. durch folgende 4 Kerncharakteristika aus, diese sollten in deinem Living Lab-Design berücksichtigt sein:
Real-Life-Setting
Living Labs sind eng mit dem Alltag und der Praxis verknüpft – sie operieren in realen Umgebungen und nicht in künstlichen Laborsituationen.
Vielfalt der Stakeholder:innen
Living Labs leben von der Vielfalt ihrer Akteur:innen. Eine inklusive Mitgestaltung bedarf der Einbindung vielfältiger Akteur:innen in verschiedenen Rollen aus unterschiedlichen Bereichen (z.B. Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft).
Fokus auf Co-Kreation
Lösungen werden gemeinschaftlich mit den Stakeholder:innen entwickelt. Für Living Labs im Rahmen des Sustainable Impact Programs sollte ein angemessener, möglichst hoher Grad an Partizipation angestrebt werden ("co-kreieren" statt "informieren").
Fokus auf gemeinsame Lernprozesse
Im Zentrum steht ein lernorientierter Prozess, bei dem neue Lösungen in Form von Prototypen, Experimenten und Pilotprojekten getestet und weiterentwickelt werden. Lernprozesse sollten für alle beteiligten Stakeholder:innen gefördert werden (nicht nur für wissenschaftlich Beteiligte).
- Interdisziplinarität: Living Labs fördern die Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen und Rollen in der Hochschule. Bei Living Labs im Rahmen des Sustainable Impact Programs müssen mindestens zwei Departemente der ZHAW beteiligt sein.
- Schnittstelle von Lehre und Forschung: Beim Sustainable Impact Program operieren Living Labs an der Schnittstelle von Lehre und Forschung. Wesentlich ist, dass der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn aus Living Labs in die Lehre einfliesst. Dies kann entweder direkt (Studierende nehmen direkt teil, d.h. das Living Lab ist Teil experimenteller Lehre an der ZHAW) oder indirekt (das Living Lab generiert z.B. Inhalte für Lehrmodule an der ZHAW) gestaltet sein.
- Verbreitung: Eine breite Sichtbarkeit in Gesellschaft und Hochschule ist essenziell. Living Labs im Rahmen des Sustainable Impact Programs sollen Wissen gemeinsam produzieren und transferieren, Bewusstsein schaffen und als inspirierende Lernräume Entwicklungsprozesse anregen. Die Verbreitungsansätze berücksichtigen dabei die Vielfalt der beteiligten Stakeholder:innen und nutzen verschiedene Formate und Kanäle. Entscheidend ist nicht nur wo kommuniziert wird, sondern wie: in einer zugänglichen Sprache, die Austausch und Teilhabe ermöglicht.
- Machbarkeit und Umgang mit Risiken: Die eingesetzten Ressourcen sollen in einem angemessenen Verhältnis zur Zielsetzung und Reichweite des Living Labs stehen: das Vorhaben muss grundsätzlich machbar sein. Als experimenteller Raum darf das Living Lab jedoch auch Unsicherheiten beinhalten; entscheidend ist ein verantwortungsvoller und vorausschauender Umgang mit potenziellen Risiken. Diese sollten gemeinsam mit den Beteiligten reflektiert und geeignete Mechanismen zur Risikominimierung entwickelt werden - als Teil eines transparenten, lernorientierten Prozesses.
Voraussetzungen
- Die Projektleitung ist an der ZHAW angestellt. D.h. die Rolle der Projektleitung muss im Falle eines Leitungswechsels an eine festangestellte Person an der ZHAW übertragbar sein.
- Die departementale Budgetbeteiligung umfasst 20 Prozent der beim Living Lab Fund beantragten Summe. (Bsp.: Wenn die reine Living Lab Fund-Finanzierung 100k beträgt, müssen die Departemente zusätzlich 20% davon beisteuern (in diesem Fall 20k) und am Ende beträgt das gesamte Projektbudget 120k).
- Bei Living Labs im Rahmen des Sustainable Impact Programs müssen mindestens zwei Departemente der ZHAW beteiligt sein.
- Im Rahmen eures Living Lab Fund-Projekts seid ihr zudem automatisch dem ZKSD affiliiert, wo von euch erwartet wird, dass ihr euch vernetzt und 2–3 Aktivitäten (Meetings, Events, Workshops etc.) durchführt. Dies dient dazu, das Projekt sichtbarer zu machen und den Austausch über Living Lab-Projekte zwischen den Hochschulen des Kantons Zürich zu fördern.
Empfehlungen
Folgende Punkte sind nicht zwingend erforderlich, aber vorteilhaft für den Evaluationsprozess:
- Langfristige Perspektive: Die Wirkung des Living Labs ist so angelegt, dass sie sich auch nach Living Labs-Projektabschluss langfristig entfalten kann.
- Living Labs bieten grosses Potenzial Inklusion und Perspektivenvielfalt zu fördern. Der Sustainable Impact Program-Vorstand begrüsst, wenn dieses Potenzial ausgeschöpft und dein Living Lab so aufgebaut wird, dass es auch Zugang bietet für Menschen, die in wissenschaftlichen Kreisen unterrepräsentiert sind. Denke dabei bspw. an Mitgestaltungsmöglichkeiten für Menschen ohne akademischen Hintergrund oder an die gesellschaftliche Repräsentation im jeweiligen Living-Lab-Kontext.