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Wort des Jahres 2025

Frauen-Nati, génocide, dazi und IA sind die Wörter des Jahres Schweiz. Sie haben 2025 den Diskurs in der Schweiz und ihren Sprachregionen geprägt – wissenschaftlich analysiert und durch die Wahl der vier Jurys aus Sprachschaffenden bestätigt.

Visualisierung der Wörter des Jahres in allen vier Landessprachen als Wortwolke

Mensch und Maschine haben die Wörter des Jahres 2025 gewählt. Basierend auf der Textdatensammlung Swiss-AL mit derzeit 1’515’187’465 Wörtern aus 2'749'031 Texten von 2025 eruierten Sprachwissenschaftler:innen der ZHAW, welche Wörter dieses Jahr hervorstachen: Diese Wörter wurden deutlich häufiger verwendet, sie sind neu oder haben sich 2025 in ihrer Bedeutung verschoben.

Jurys in den vier Sprachregionen debattierten, welche Wörter 2025 den Diskurs in der Schweiz prägten. In der Deutschschweiz war dies eine 10-köpfige Jury aus Sprachforschenden, Autor:innen, Sprachvirtuosen, Sprachstudierenden und Journalist:innen. Nach 150 Minuten waren die deutschsprachigen Wörter des Jahres für alle drei Plätze gewählt: Frauen-Nati, Zollhammer und Chlorhuhn.

«Die Diskussion war äusserst engagiert, angeregt und konstruktiv. In den Augen der Jury hat neben den schweren wirtschaftspolitischen Themen der Sport als positives Gegengewicht bewegt und begeistert», erklärt ZHAW-Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Marlies Whitehouse, Leiterin der deutschsprachigen Jury und des gesamtschweizerischen Projekts Wort des Jahres Schweiz.

Wort des Jahres Deutschschweiz

Platz 1: Frauen-Nati

In der Sommerhitze schwitzten die Schweizer:innen an der Fussball-Europameisterschaft auf ihren Sitzen und brachen dabei Zuschauerrekorde. Auf dem Rasen spielte sich derweil das Frauenfussball-Nationalteam, die Frauen-Nati, souverän in den Viertelfinal. Der Frauenfussballsommer führte zu einem Boom: Clubs in der Schweiz wurden überrannt von Nachwuchsspielerinnen, deren Traum es wohl ist, einmal in der Frauen-Nati zu spielen.

Platz 2: Zollhammer

Am Nationalfeiertag ist der Zollhammer auf die Schweiz niedergedonnert: 39% Strafzölle wurden seitens der USA verhängt. Hochkarätige Delegationen und Bundesrät:innen versuchten anschliessend, das Los der Schweizer Wirtschaft doch noch günstig zu beeinflussen. Der grosse Erfolg blieb allerdings aus. Die Wende schliesslich brachten keine Hellebarden, sondern Goldbarren und eine Rolexuhr auf dem ovalen Tisch.

Platz 3: Chlorhuhn

Der Bundesrat hat erwägt, den Import von Chlorhühnern im Rahmen eines Zollabkommens mit den USA zu ermöglichen. Dort werden Hühner nach der Schlachtung mit Chlor entkeimt – eine Praxis, die in der Schweiz verboten ist. Der Konsumentenschutz lehnt den Import von solchem Geflügel entschieden ab und fordert eine Deklarationspflicht, falls das Importverbot gelockert wird. So oder so: Die Strafzölle werden der Schweiz noch länger auf dem Magen liegen.

In allen Landessprachen

Wort des Jahres in der Französisch sprechenden Schweiz sind:

  • 1. Platz génocide (Genozid)
  • 2. Platz 39% (39% Zoll)
  • 3. Platz grève (Streik)

Wort des Jahres in der Italienisch sprechenden Schweiz sind:

  • 1. Platz dazi (Zölle)
  • 2. Platz permacrisi (Dauerkrise)
  • 3. Platz riarmo (Aufrüstung)

Wort des Jahres in der Rätoromanisch sprechenden Schweiz sind:

  • 1. Platz IA (KI - Künstliche Intelligenz)
  • 2. Platz ballape da dunnas (Frauenfussball)
  • 3. Platz vita pajabla (erschwingliches Leben)

Alle Wortgeschichten

Das Wort des Jahres

Forschende der ZHAW haben die Schweizer Diskursdatenbank Korpus Swiss-AL analysiert und pro Sprache rund 30 Wörter bestimmt, die im Jahr 2025 deutlich häufiger oder anders verwendet wurden als in den Jahren zuvor. Aus dieser Liste sowie aus Publikumsvorschlägen und aufgrund eigener Erfahrung wählt eine Jury von Sprachprofis die drei markantesten Wörter. Schliesslich zeigen die Forschenden auf, wie sich diese Wörter 2025 im Sprachgebrauch in der Schweiz entwickelt haben und für welche gesellschaftlichen Veränderungen sie stehen.

Die Jurys

Kontakt

  • Strategische Leitung Wort des Jahres Schweiz
    Prof. Dr. Marlies Whitehouse, ZHAW-Departement Angewandte Linguistik, Tel. 058 934 61 69, E-Mail marlies.whitehouse@zhaw.ch
  • Jury Deutsch
    Prof. Dr. Marlies Whitehouse, Professorin für Professional Literacy, ZHAW-Departement Angewandte Linguistik, Tel. 058 934 61 69, E-Mail marlies.whitehouse@zhaw.ch
  • Jury Französisch
    Dr. Nicolas Pepin, Dozent Französisch, ZHAW-Departement Angewandte Linguistik, Tel. 079 300 56 41, E-Mail nicolas.pepin@zhaw.ch
  • Jury Italienisch
    Dr. Angelo Ciampi, Dozent Italienisch, ZHAW-Departement Angewandte Linguistik, Tel. 058 934 60 78, E-Mail angelo.ciampi@zhaw.ch
  • Jury Rätoromanisch
    Marietta Cathomas Manetsch, M. A., linguista RTR, tel. 058 136 30 33, e-mail marietta.cathomas@rtr.ch