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Acht Doktoratsstellen zur Förderung des kindlichen Spiels

Das ZHAW-Institut für Ergotherapie beteiligt sich am ersten transeuropäischen Doktoratsprogramm zur Erforschung und Förderung des Spielens bei Kindern. Ab März 2020 können sich Nachwuchsforschende aus der Schweiz auf die voll finanzierten Doktoratsstellen an den Partnerhochschulen in Irland, Schottland und Schweden bewerben.

Gemäss der UN-Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht auf Spiel und altersgemässe Freizeitbeschäftigung. Denn das Spielen gehört zu den wichtigsten Tätigkeiten von Kindern und trägt wesentlich zu deren Entwicklung und gesellschaftlichen Inklusion bei. Allerdings fehlen – auch in europäischen Ländern – insbesondere im Freien geeignete Plätze zum Spielen. Zudem bleibt zahlreichen Kindern etwa aufgrund von Armut, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen der Zugang zum Spiel verwehrt.
 

Kreative und innovative Lösungen

Diesem Missstand wollen Forscherinnen und Forscher der europäischen Hochschulen University College Cork (Irland), Lulea University of Technology (Schweden), Queen Margaret University (Schottland) sowie ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Schweiz) mit einem gemeinsamen Doktoratsprogramm begegnen: P4PLAY steht für die vier Dimensionen «People», «Place», «Policy» und «Practice» und beabsichtigt, Wissen über das kindliche Spiel sowie die Konsequenzen mangelnder Spielgelegenheiten zu untersuchen, um darauf aufbauend innovative und kreative Lösungen zu entwickeln, damit alle Kinder ihr Recht auf Spiel ausleben können. Dazu entwickelten die Forscherinnen acht Doktorats-Programme zu unterschiedlichen Aspekten innerhalb dieser vier Dimensionen – etwa zu den Spielcharakteristiken armutsbetroffener Kinder, dem Spielen von Kindern mit Migrationshintergrund im schulischen Umfeld oder der Nutzung von Spielplätzen aus Sicht von Kindern mit Beeinträchtigung. Im Rahmen dieser individuellen Programme verbringen die acht Doktorierenden je ein Jahr an zwei der vier Trägerhochschulen sowie drei Monate bei einer Partnerinstitution, zum Beispiel Pro Juventute in der Schweiz.

Würdigung für hohe Qualität

Mit dem ausgeklügelten Programm überzeugten die internationalen Forscherinnen und Forscher auch die Research Executive Agency (REA) der EU. Diese bewilligte die Finanzierung von P4PLAY im Rahmen des Forschungsprogramms Horizon 2020. Dazu Dr. Christina Schulze von der ZHAW: «Wir haben uns sehr über die gute Bewertung unseres Antrags gefreut. Beim ersten Anlauf 97 von 100 Punkten zu erhalten ist sehr selten.» Christina Schulze ist gespannt darauf, im März 2020 das Doktorat auszuschreiben, das sie an der ZHAW betreuen wird: «Schweizerinnen und Schweizer dürfen sich auf diese Stelle zwar nicht bewerben, jedoch auf alle andern sieben Plätze an den Partnerhochschulen». Start des Programms ist dann im Herbst 2020.

Dr. Christina Schulze half P4PLAY zu entwickeln und wirkt als eine von neun Supervisoren/-innen an dieser «Marie Sklodowska-Curie Aktion» des Programms Horizon 2020 mit. Bereits von 2014 bis 2019 hatte sie mit einigen der europäischen Projektpartner in der EU-COST Action, Ludi «Play for Children with Disabilities» zusammengearbeitet. In der Schweiz leitet Christina Schulze aktuell die Studien «Spielplatz: Ort der Begegnung für alle?» sowie «Soziale Integration: Spiel im öffentlichen Raum». Neben ihrer Forschungstätigkeit unterrichtet sie als Dozentin im Master- sowie Bachelorstudiengang Ergotherapie der ZHAW.
Kontakt: christina.schulze@zhaw.ch, Tel. +41 (0) 58 934 63 83