Institutionelle Prävention vor sexueller Gewalt in sozialpädagogischen Einrichtungen
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Lea Hollenstein
- Projektteam : Dr. Gaëlle Aeby, Prof. Dr. Dirk Baier, Susanne Businger, Olivia Frigo-Charles, Dr. Susanne Nef, Prof. Dr. Daniela Reimer, Dr. Alessandra Rigamonti, Julia Rohrbach, Carmen Steiner, Sofiane Yousfi
- Projektvolumen : CHF 400'000
- Projektstatus : laufend
- Drittmittelgeber : Bund (Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG)
- Projektpartner : Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSI, Haute école spécialisée de Suisse occidentale HES-SO Genève
- Kontaktperson : Lea Hollenstein
Beschreibung
Das Projekt ist Bestandteil des Schwerpunkts «sexualisierte Gewalt» des Nationalen Aktionsplans 2022-2026 zur Umsetzung des 2018 in Kraft gesetzten Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (= Istanbul-Konvention). Es zielt darauf, dass Kinder und Jugendliche, die in Einrichtungen der stationären Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe aufwachsen, künftig effektiv vor sexueller Gewalt geschützt sind. Als nach wie vor überdurchschnittlich von sexualisierter Gewalt betroffen, gehören diese Kinder und Jugendlichen zu den besonders vulnerablen Gruppen, deren Schutz in der Istanbul-Konvention wie im erwähnten Aktionsplan besondere Bedeutung zukommt. Das Projekt erfolgt in zwei Phasen:
Forschung:
Über ein Mixed-Methods-Design werden die für einen effektiven Schutz vor sexualisierter Gewalt in sozialpädagogischen Einrichtungen relevanten wissenschaftlichen Grundlagen entwickelt. Die Forschung erfolgt über fünf Module:
- Literaturreview
- Gruppendiskussionen mit Studierenden und Interviews mit Expert:innen institutioneller Prävention vor sexualisierter Gewalt
- Quantitative Online-Befragung von (ehemaligen) Opfern sexueller Gewalt in sozialpädagogischen Einrichtungen
- Analyse organisationaler Gewaltschutzkonzepte/-praxis über qualitative Organisationanalysen (Dokumentenanalyse, Interviews mit Leitungspersonen, Gruppendiskussionen mit Mitarbeitenden)
- Integration der mit verschiedenen Methoden gewonnenen Ergebnisse zu einem dichten, empirisch gesättigten Bild zu Faktoren eines gelingenden Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt in sozialpädagogischen Einrichtungen über die Grounded Theory (Strauss und Corbin, 2010)
Wissenstransfer:
Die Forschungsergebnisse werden publiziert, an einer Tagung einer breiten Fachöffentlichkeit bekannt gemacht und systematisch in die Angebote des Departementes Soziale Arbeit der ZHAW integriert (Bachelor-/Masterstudium, Weiterbildung, Organisationsberatung/-entwicklung). Angehende Fachpersonen, Professionelle, Leitungspersonen und Organisationen der Sozialen Arbeit sollen so aus- und weitergebildet, beraten und in der Organisationsentwicklung begleitet werden, dass sie künftig in der Lage sind, wirksame Konzepte der institutionellen Prävention sexueller Gewalt zu entwickeln und zu implementieren. Um eine Breitenwirkung zu erzielen, werden die Projektergebnisse anderen Hochschulen und Bildungsinstitutionen in einer Art «Guide-Line» zur Verfügung gestellt.
Publikationen
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Businger, Susanne; Reimer, Daniela,
2023.
In:
17th International Conference of the European Scientific Association on Residential & Family Care for Children and Adolescents (EuSARF), Brighton, United Kingdom, 12-15 September 2023.