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Wissenskommunikation und -transfer: Förderung der Schreibkompetenz in der beruflichen Bildung – Konzept, Durchführung und Evaluation

Auf einen Blick

Beschreibung

Ausgangslage

Berufsschüler/innen mit und ohne Migrationshintergrund weisen zu einem erheblichen Teil Mängel im Lesen und Schreiben auf, welche die berufliche und gesellschaftliche Integration erschweren.
Bislang gab es keine systematische Untersuchung, die fundierte Aussagen über die Schreibkompetenzen von Berufslernenden ermöglicht. Das IBH-Forschungsprojekt 18/758 füllt diese Lücke; es untersucht erstmals die sprach- und textbezogenen Schreibkompetenzen von Berufslernenden in der D-A-CH-Bodenseeregion; die Ergebnisse machen eine gezielte Förderdiagnostik und -didaktik möglich, welche die heterogenen sprachlichen Ressourcen der Lernenden berücksichtigt (siehe Abschlussbericht unten).


Projektziele

Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts bedürfen – über die Dissemination in der scientific community hinaus – der Wissenskommunikation und des Transfers in die Praxis der beruflichen Bildung, damit sie ihre gesellschaftliche Wirkung entfalten; dazu braucht es neben der Zusammenarbeit mit den Praktiker/innen auch die mit weiteren Stakeholdern, u.a. mit Politiker/innen, Aus- und Weiterbildungsverantwortlichen, mit Gewerbeverbänden, Medien und Lehrmittelverlagen. Im Rahmen des Wissenskommunikationsprojekts wird ein Best Practice-Modell der Wissenskommunikation entwickelt und umgesetzt.



Vorgehen

Es werden zwei Auswertungskonferenzen (A 1, A 2) durchgeführt:
In A 1 werden in Zusammenarbeit mit Praktiker/innen des sprach- und allgemeinbildenden Unterrichts an Berufsfachschulen didaktische Empfehlungen erstellt, aus denen wirkungsorientierte Aus- und Weiterbildungsangebote hervorgehen, die dem Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis dienen.
In A 2 treffen Forschende und Praktiker/innen mit strategischen Entscheidungsträger/innen bzw. Multiplikator/innen aus Politik, Berufsbildung, Wirtschaft, Medien und Lehrmittelverlagen zusammen, um mit diesen domänenspezifische Strategien des Wissenstransfers zu erarbeiten. Sie bilden ein 'smartes Netzwerk', das die Forschungsresultate und didaktischen Implikationen/Optionen verbreitet, damit sie in der beruflichen Bildung genutzt und implementiert werden und so ihre gesellschaftliche Wirkung entfalten.
Das Erreichen der Projekt-(Wirkungs-)Ziele wird durch zwei Fragebogenerhebungen und eine Medienabfrage evaluiert.
Der innovative Charakter des Projekts besteht in der gestaffelten Zweigleisigkeit des Vorgehens mit aufeinanderfolgenden Auswertungskonferenzen. In A 1 treffen Forschung und Berufsbildungspraxis zusammen, um didaktische Empfehlungen und Angebote für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen zu erarbeiten. In A 2 treffen Forschung und Praxis gemeinsam auf strategische Entscheidungsträger in Politik, Berufsbildung, Wirtschaft und Medien, um Möglichkeiten zur Verbreitung und Implementierung der Forschungsergebnisse und der didaktischen Angebote zu erarbeiten und umzusetzen. Daraus entsteht ein wirkungsvoller Potenzierungseffekt, da aus A 1 praxisrelevante Ergebnisse und didaktische Angebote hervorgehen, die durch ihre konkrete Anwendbarkeit und ihre gesellschaftliche Relevanz gerade auch Entscheidungsträger/innen aus Politik, Berufsbildung und Wirtschaft überzeugen.

Dazu trägt auch die Form der Wissenskommunikation zwischen Forschenden, Berufsbildungspraktiker/innen und strategischen Entscheidungsträger/innen in A 1 und 2 bei. Durch die gleichwertige, partizipative Zusammenarbeit im Sinne des Mediatorenkonzepts werden die Expertise und die Ressourcen der Berufsbildungspraktiker ebenso eingeholt wie die der strategischen Entscheidungsträger. Dadurch entsteht ein verstärktes Commitment, das die Aktivitäten der Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Berufsbildungspraxis und Medien wirksamer und nachhaltiger gestaltet.



Relevanz und erwartete Ergebnisse

Die Relevanz des Projekts besteht darin, dass es den Transfer der Forschungsergebnisse inkl. didaktischer Empfehlungen und Angebote (s.o.) in die Praxis der beruflichen Bildung systematisch plant, umsetzt und evaluiert. So können neue Impulse für die Curriculum-Entwicklung und die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen entstehen, die zur Weiterent-wicklung der dualen Berufsbildung in der Bodenseeregion beitragen; davon profitieren auch die mittelständischen Betriebe, die wesentliche Träger der dualen Berufsbildung sind. Den Berufslernenden ermöglicht es Teilhabe an Bildung, Ausbildung und Programmen lebenslangen Lernens; es trägt somit zu Chancengerechtigkeit, beruflicher und gesellschaftlicher Inklusion bei.
Das hier entwickelte Modell der Wissenskommunikation steht langfristig als Best Practice-Modell für wirkungsvollen Wissenstransfer durch partizipative Zusammenarbeit zwischen Forschenden, Praktiker/innen und strategischen Entscheidungsträger/innen zur Verfügung. Das Modell kann an weiteren Orten eingesetzt und auf andere Themen angewandt werden. Dies kann langfristig dazu beitragen, dass mehr Ergebnisse aus verschiedenen Domänen der angewandten Forschung in Praxis und Gesellschaft zurückfliessen und in der Gesellschaft die angestrebte Wirkung entfalten.

Weiterführende Informationen

Publikationen