FÖRDERUNG GEFÄHRDETER WILDBIENEN AUF FLACHDÄCHERN

Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Wolfgang Bischoff, Dr. Stephan Brenneisen
- Projektteam : Sabina Käppeli, Sabine Oertli, Rafael Schneider
- Projektvolumen : CHF 150'000
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Dritte
- Projektpartner : Pro Natura
- Kontaktperson : Stephan Brenneisen
Beschreibung
In der Schweiz leben knapp 600 Wildbienenarten, wovon 45 % auf der Roten Liste verzeichnet sind. Ihr Vorkommen beschränkt sich v.a. auf Kies- und Sandflächen in Flussauen, Öd-landstellen, Waldränder sowie auf arten- und blütenreiche Trocken- und Halbtrockenrasen. Zusammen mit Pro Natura Schweiz sollen die Fördermöglichkeiten von Wildbienen auf begrünten Dachflächen untersucht werden durch geeignete Zusatzeinrichtungen/Substratergänzungen. Untersuchungsstandorte sind im Kanton Wallis, Tessin und im St. Galler Rheintal.
Wildbienen konnten die begrünten Dachflächen auf den
Projektstandorten – aber auch lediglich auf Dächer abgestellte
Substratkisten relativ schnell finden und nutzen. Da die
Untersuchungsstandorte eher ländlich gelegen waren kann man im
Moment nicht sagen ob vergleichbare Strukturen in inneren Bereichen
von grösseren Städten (und höheren Gebäuden) auch gefunden und
genutzt werden können.
Ein wichtiger Faktor für die mengenmässige Nutzung von Substraten
auf begrünten Dachflächen scheint das Angebot an Blüten zu sein.
Von dem her ist es wichtig Dachbegrünungen nach Möglichkeit so zu
planen, dass ein breites – und wohl auch über das Jahr verteiltes -
Angebot an Blüten für Wildbienen (aber auch Honigbienen)
bereitgestellt werden kann.
Weiterführend auf diesem Projekt empfehlen wir Untersuchungen,
welche im Detail den Bruterfolg von Erdnestern auf begrünten
Dächern prüfen. Die Frage muss gestellt werden, ob gewisse
Ausprägungen von Dachbegrünungen „biologische Fallen“ darstellen
können, d.h. Wildbienen bauen Nester, die ungünstigen
Standortbedingungen (Austrocknung, Staunässe) führen aber zu einem
systematischen Absterben der Brut.
Interessant wären aber auch mengenmässige Abschätzungen, wie gross
der Beitrag an Blütenangebot auf Dächern einer Stadt gesamthaft
sein kann um Wildbienen als Nahrungsquelle zu dienen.