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So haben junge Menschen den Pandemiediskurs wahrgenommen

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt untersuchten die ZHAW und die USI den öffentlichen Diskurs im ersten Jahr der COVID-Pandemie in der Schweiz. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie die 15- bis 34-Jährigen im Diskurs dargestellt wurden und wie sie diesen wahrnahmen.

Zu emotional oder zu drastisch: So empfanden Teile der jüngeren Bevölkerung den Diskurs im ersten Jahr der COVID-Pandemie. Die Befragung im Rahmen der Studie ergab, dass sich die 15- bis 34-Jährigen kaum an irgendeine Art von Kommunikation über ihre Altersgruppe erinnern und falls doch, dann an kritische Medienberichte über Jugendliche. «Wir sehen, dass sich Junge durchaus um die Gesundheit älterer Menschen kümmern. Statt sie zu beschuldigen, sollte die Kommunikation bestimmte Verhaltensweisen fördern», sagt Suzanne Suggs von der Università della Svizzera italiana (USI). Dies gelinge insbesondere, wenn man nachvollziehbar erkläre, warum welche Verhaltensweisen wichtig seien. Das Bedürfnis dafür ist gross: Viele jüngere Menschen wünschten sich in der Befragung eine bessere Begründung für die Massnahmen.

Unterschiedliche Bedürfnisse in der Kommunikation

In den ersten drei Pandemie-Monaten bildete sich eine gemeinsame, aber vielfältige Wissensbasis in der Öffentlichkeit aus. Solidarität war im März 2020 dabei ein prägendes Thema. «Wir können beschreiben und verstehen, wie vielstimmig der öffentliche Diskurs war, und wie er demzufolge unterschiedliche Bedürfnisse für Information und Kommunikation formte», sagt Philipp Dreesen vom ZHAW-Departement Angewandte Linguistik. «In einer nationalen Krise ist im Grunde jeder gefährdet und muss entsprechend angesprochen werden, um ein gemeinsames Verständnis und Solidarität zu gewährleisten», ergänzt Julia Dratva vom ZHAW-Departement Gesundheit.

Für Behörden und Gesundheitsorganisationen war es herausfordernd, den Zusammenhalt zu betonen und zugleich zielgruppenspezifisch zu kommunizieren. «Angesicht von Komplexität, Unsicherheit und rascher Lageentwicklung führte dies zu hohem Druck, aber auch denkwürdigen Kommunikationsleistungen», sagt ZHAW-Forscher Peter Stücheli-Herlach mit Blick auf die im Projekt durchgeführten Interviews mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger.

Kontakt

ZHAW Kommunikation Angewandte Linguistik, Deborah Harzenmoser, Telefon 058 934 49 75, E-Mail: deborah.harzenmoser@zhaw.ch