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Preisgeld für Dermolockin

Das ZHAW-Spin-off Dermolockin ist mit 50‘000 Franken Preisgeld ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit fünf weiteren Start-ups stand das junge Unternehmen, das ein Bildgebungsverfahren für die Diagnose von Hautkrankheiten entwickelt, im Finale um den Heuberger Winterthur Jungunternehmerpreis.

Am diesjährigen Heuberger Winterthur Jungunternehmerpreis, dem bestdotierten Schweizer Preis für innovative neue Geschäftsideen, wurden drei Jungunternehmen aus dem Life Science Bereich mit je 150‘000 Franken prämiert. Weitere drei Startups erhielten je 50‘000 Franken – darunter auch das ZHAW-Spin-off Dermolockin. Das Jungunternehmen hatte sich Anfang September im Halbfinale gegen zwölf weitere Start-ups durchgesetzt. Insgesamt waren in diesem Jahr über 100 Bewerbungen eingegangen. «Wir sind sehr glücklich über die Finalteilnahme und das Preisgeld», so Dr. Mathias Bonmarin, Gründer von Dermolockin und Dozent am Institut for Computational Physics (ICP) der ZHAW School of Engineering. «Auch wenn es letztlich nicht ganz für den Titel gereicht hat, ist es dennoch eine grosse Anerkennung unserer Forschungstätigkeit.» Der Preis wird jedes Jahr von der Robert-und-Ruth-Heuberger-Stiftung gestiftet und gemeinsam mit der Standortförderung Region Winterthur verliehen.

High-Tech-Verfahren aus der Industrie

Das Dermolockin-Team entwickelt ein innovatives Gerät zur Diagnose von Hautkrankheiten. Es soll Dermatologen als Instrument dienen, um Hautpartien künftig berührungsfrei mit einer Infrarotkamera zu untersuchen. Die dazu notwendige Technik nennt sich Aktive Thermographie. „Aktive Thermographie bedeutet, dass wir die Verschiedenheiten an der Hautoberfläche mittels gezielter Temperaturschwankungen und einer hochsensiblen Infrarotkamera bildhaft darstellen“, erklärt Mathias Bonmarin. „Diese Methode hat sich beispielsweise bereits in der Qualitätssicherung von Flugzeugbauteilen bewährt, da sie selbst kleinste Risse und Materialfehler identifiziert.“ Dermolockin wendet dieses High-Tech-Verfahren zur Untersuchung der menschlichen Haut an. Während der Messung stimuliert ein periodisch wechselhaft temperierter Luftstrom die Haut. Eine Infrarotkamera erfasst diese auf der Hautoberfläche ausgelösten Temperaturschwankungen. Die Software verarbeitet die Messdaten und liefert für gesunde und kranke Haut unterschiedliche Signale.

Vielversprechende Testresultate

Das Diagnosesystem ist während der vergangenen zwei Jahre am Universitätsspital Genf getestet worden. „Wir haben festgestellt, dass sich unsere Methode prinzipiell für die Diagnose verschiedenster Krankheitsbilder eignet. Aber wir müssen noch an der Usability arbeiten, weil es den Dermatologen zu unhandlich war“, so Mathias Bonmarin. Auf Grundlage der Testresultate und der Rückmeldungen durch die Ärzte kann er das Gerät nun weiter verbessern. In Zusammenarbeit mit dem ZHAW-Zentrum für Produkt- und Prozessentwicklung (ZPP) soll bis 2017 ein zweiter, verbesserter Prototyp fertiggestellt und in unterschiedlichen Kliniken getestet werden. Die Gebert Rüf Stiftung unterstützt das Projekt finanziell. Mit dem Spin-off-Unternehmen Dermolockin will Mathias Bonmarin die Finanzierung und die zukünftige Vermarktung des Geräts weiter vorantreiben.

Über den Heuberger Winterthur Jungunternehmerpreis

Der Heuberger Winterthur Jungunternehmerpreis zeichnet überzeugende Geschäftsideen, innovative Produkte oder wegweisende Dienstleistungen aus der gesamten Deutschschweiz aus. Mit einem Preisgeld von insgesamt 600‘000 Franken ist die Auszeichnung die höchstdotierte der Schweiz. Zum siebten Mal wurde sie dieses Jahr verliehen. Die Vergabe wird von der Standortförderung Region Winterthur organisiert und von einer Trägerschaft unterstützt.

Weitere Informationen:
www.jungunternehmer-preis.ch
www.dermolockin.com