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E-Trottinetts trotz Corona nicht ausgebremst

Sharing von E-Trottinetts, Velos & Co. ist in den Grossstädten Europas weiterhin fest im Markt verankert. Dies zeigt eine Untersuchung von ZHAW-Studierenden in sieben europäischen Städten. Diese legt nahe, dass weder die Pandemie noch immer mehr Regulationen die Anbieter ausbremsen können.

Der europäische Markt für E-Trottinett-Sharing ist auch im Krisenjahr 2020 gewachsen – allerdings nicht mehr so stark wie im Jahr zuvor. Damals hatte sich die Anzahl der E-Trottinetts innerhalb eines Jahres insgesamt mehr als verzehnfacht. Dies zeigt eine Vergleichsstudie, die jährlich von ZHAW-Studierenden des Studiengangs Verkehrssysteme durchgeführt wird. Der Bikesharing-Markt hingegen wurde im vergangenen Jahr etwas kleiner. In Zürich und Wien gibt es inzwischen fast drei Mal so viele E-Trottinetts wie Velos zum Ausleihen. In allen anderen Städten haben aber die Bikes noch die Oberhand.

Grösste E-Trottinett-Dichte in Zürich

Im Jahr 2019 wurden vor allem Berlin, Kopenhagen und Zürich mit E-Trottinetts geflutet. Dieser Boom hat im Jahr 2020 nun auch Barcelona und Paris erreicht. Während sich die Flottengrössen in Berlin und Kopenhagen seit 2019 kaum verändert haben, erkennt man in Zürich ein weiteres Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Mit inzwischen fast 4000 E-Trottinetts und somit über 8 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner ist das Sharing-Angebot hier viermal dichter als in den anderen untersuchten Städten. Doch wann hat das Wachstum ein Ende? «Die stagnierenden Zahlen in Berlin und Kopenhagen könnten die ersten Vorboten einer Marktsättigung sein», sagt Verkehrssysteme-Student Christof Kraft, der die ZHAW-Studie geleitet hat. «Es bleibt zu beobachten, ob in Zukunft auch in anderen Städten eine Stabilisierung der Zahlen eintritt oder ob teilweise sogar ein Rückgang aufgrund von gesetzlichen Einschränkungen erfolgt.»

Immer mehr Regeln für E-Trottinetts

Viele Städte in Europa haben bereits Massnahmen ergriffen, um die Angebote im E-Trottinett-Sharing zu regulieren. So sind in Zürich höchstens 800 Fahrzeuge pro Anbieter erlaubt. In Wien gibt es, neben einer Beschränkung auf maximal 1500 Fahrzeuge pro Anbieter, seit Mitte 2020 eine polizeiliche Verordnung mit zusätzlichen Regelungen und Verschärfungen. In Paris wurde im Sommer 2020 ein Bewerbungsverfahren durchgeführt, bei welchem sich 16 Anbieter um die Zulassung in der Stadt bemühten. Schlussendlich wurden drei Anbieter ausgewählt. Diese dürfen in den nächsten zwei Jahren mit jeweils maximal 5000 Fahrzeugen in Paris operieren. Auch London wird 2021 ein solches Auswahlverfahren durchführen.

Roller-Sharing in Bedrängnis

Im Bikesharing-Markt herrscht ein grosser Konkurrenzkampf unter den Anbietern. Dies belegen die zahlreichen Marktaustritte und Übernahmen von verschiedenen Betreibern. Die Gesamtzahl Sharing-Velos ist um knapp 15 Prozent eingebrochen. Auch die Flottengrössen im Roller-Sharing sind in vielen Städten leicht rückläufig. «Die Abnahme des Roller-Angebots lässt sich einerseits durch die steigende Attraktivität des E-Trottinett-Sharings begründen», sagt Christof Kraft. «Andererseits decken die hinzugekommenen E-Bikes diejenigen Bedürfnisse ab, auf die das Roller-Sharing ursprünglich abzielte.» Die Roller sind zudem teurer in der Anschaffung und im Unterhalt. Die Studierenden erwarten, dass dieses Sharing-Angebot in den nächsten Jahren eine immer kleinere Rolle einnehmen wird.

Kontakt

Prof. Dr. Thomas Sauter-Servaes, Studiengangleiter Verkehrssysteme, ZHAW School of Engineering, Tel. 058 934 71 77, E-Mail thomas.sauter-servaes@zhaw.ch

Matthias Kleefoot, Public Relations Manager, ZHAW School of Engineering, Tel. 058 934 70 85, E-Mail medien.engineering@zhaw.ch