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Neues überbaubares Standard-Baumsubstrat für den Einsatz im Urbanen Raum

Ein Freiluftversuch mit Stadtbäumen in Wädenswil

Auf dem Campus im Grüental wurden insgesamt zwölf Kammern gebaut.

Auf einen Blick

Beschreibung

Aufgrund des Nutzungsdrucks, der Verdichtung des Pflanzsubstrats und des Vorhandenseins unterirdischer Rohrleitungen wird immer weniger Platz für Stadtbäume zur Verfügung stehen. Stadtbäume sind ein wesentlicher Bestandteil der grünen Infrastruktur in städtischen Gebieten. Sie bieten wertvolle Ökosystemleistungen wie Beschattung und Kühlung sowie Möglichkeiten zur Regenwasserbewirtschaftung. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist die Verwendung strukturstabiler Substrate, die einer Verdichtung entgegenwirken und eine erhöhte Wasserspeicherkapazität aufweisen, eine mögliche Lösung für eine nachhaltige blau-grüne Infrastruktur.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes hat Grün Stadt Zürich die ZHAW zur Entwicklung strukturstabiler Substrate für den Einsatz in zukünftigen städtischen Projekten beauftragt. Auf dem Campus Grüental in Wädenswil wurde ein Feldversuch umgesetzt, bei dem zwölf Ulmen (Ulmus 'Rebona') in drei verschiedene Substratzusammensetzungen mit Biokohle und Schottersteinen gepflanzt wurden. Damit konnte die Wasser- und Luftkapazität erhöht und das Substrat auf 100 MN verdichtet werden. Die drei Substratmischungen unterscheiden sich sowohl in der Schichtung (zwei- und dreischichtig) als auch in der Zusammensetzung (Lavalit vs. Blähschiefer). Die strukturstabilen Substrate wurden unter einem nachgestellten Gehweg verlegt, um die Möglichkeit einer erweiterten Wurzelentwicklung zu bieten. Das auf dem Belag anfallende Regenwasser wird in die Baumgrube abgeleitet und versickert, wobei die Substrate in der Baumgrube kleinere Korngrössen und einen höheren Anteil an Komponenten mit hoher Wasserspeicherkapazität enthalten.

Zur Messung des Wassergehalts in der Baumgrube und unter dem Belag wurden Bodensensoren installiert. Durchsichtige Wurzelrohre ermöglichen mittels speziellen Wurzelkamera die Beobachtung des Untergrunds und der Wurzelentwicklung. Die oberirdische Entwicklung und Vitalität der Bäume wird mehrmals im Jahr anhand von Baumbonituren beurteilt.

Diese innovativen Substratzusammensetzungen sollen zeigen, dass der Einbau unter den Gehwegen und so eine erweiterte Wurzelentwicklung möglich ist. Dies soll nicht nur die Lebensbedingungen von Stadtbäumen verbessern, sondern auch die Entwässerungskapazität von Grünflächen in Städten erhöhen. Das Substrat bietet somit eine Lösung gegen die Herausforderungen der extremen Wetterereignissen, welche durch den Klimawandel verursacht werden.

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