Die letzten Jahre haben bewiesen, dass die Versorgungssicherheit der Schweiz mit den bestehenden Lieferketten nicht gewährleistet werden kann. Dies nicht zuletzt, weil unsere globalen Lieferketten die letzten beiden Jahrzehnte stark auf Effizienz getrimmt wurden. Unsere Lieferketten sind länger geworden und umfassen viele Partner, weshalb sie heute intransparent, komplex und stark ineinander verwoben sind. Eine Störung in einer Lieferkette beeinflusst nicht nur die eigene Lieferkette, sondern hat wegen der starken Verflechtung auch negative Auswirkungen auf benachbarte Lieferketten. Entsprechend sind die heutigen Lieferketten kaum noch zu koordinieren. Insbesondere für Produkte wie pharmazeutische oder Produkte aus dem Medizinalbereich ist diese Situation kritisch, da die Versorgungssicherheit von systemkritischen Produkten gewährleistet werden muss.

Entsprechend fokussiert das vorliegende Forschungsvorhaben auf systemkritische Produkte und hat um Ziel, die Resilienz dieser Lieferketten zu erhöhen. Hierzu werden zwei dynamische Simulationsmodelle entwickelt. Das Makro-Simulationsmodell bildet die gesamte Lieferkette vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt ab. Dieses Simulationsmodell zeigt die Konsequenzen von Störungen innerhalb der Lieferkette auf. Zusätzlich kann mit dem Simulationsmodell evaluiert werden, mit welchen Konfigurations- und Koordinationsmechanismen Störungen in Zukunft abgefedert werden können. Das Mikro-Simulationsmodell ermöglicht, basierend auf mathematischen Modellen in feiner Granularität, die direkten und indirekten Konsequenzen von veränderten Konfigurations- und Koordinationsmechanismen zu simulieren. So kann abgeleitet werden, mit welchen Massnahmen gestörte Lieferketten möglichst schnell wieder in einen betriebsfähigen Zustand gebracht werden können. All dies, um eine Grundlage zu legen, um die Versorgungssicherheit von systemkritischen Produkten in der Schweiz zu gewährleisten.