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Vegetationskundliche Untersuchung von Grasländern in Europa

Auf einen Blick

Beschreibung

Laut Informationen der Sandgrueb-Stiftung enthalten Samenmischungen, wie sie etwa zur Neuansaat bzw. Nachsaat von Wiesen und Weiden verwendet werden, auch in Europa zunehmend Grastypen, die in Symbiose mit endophytischen Pilzen der Gattung Epichloe leben. Durch die Symbiose mit den endophytischen Pilzen sind die entsprechenden Typen verschiedener weitverbreiteter Grasarten des Wirtschaftsgrünlandes (z. B. Lolium perenne, Festuca rubra, Festuca arundinacea) robuster und produktiver, zugleich produzieren diese Endophyten aber Toxine, die für das Weidevieh generell schädlich sind. Ganz besonders betroffen sind Pferde, die laut Sandgrueb-Stiftung von den weitverbreiteten landwirtschaftlich genutzten Grossherbivoren am sensibelsten auf diese Toxine reagieren (stärker als Ziegen, Schafe oder Rinder). Diese Toxine könnten für zahlreiche schwere Erkrankungen von Pferden verantwortlich sein, die bislang unerklärlich waren oder toxischen Gefässpflanzenarten, einem zu hohen Fruktan- oder zu niedrigen Raufaseranteil im Futter zugeschrieben wurden.

Während in Übersee (v.a. Nordamerika) das Problem toxischer Endophyten schon lange bekannt und intensiv untersucht ist, wurde es in Europa lange negiert, bekommt jetzt aber mit zunehmender Einfuhr von in Übersee gewonnenem Saatgut Relevanz (vgl. Krauss et al. 2020). Auch konnten Laborexperimente zeigen, dass pflanzensaugende Insekten in der Lage sind, Endophyten zwischen Grasindividuen zu übertragen, was ebenfalls zu einer künftig grösseren Relevanz von Endophytentoxinen in europäischen Grasländern führen könnte.

Die Sandgrueb-Stiftung will im Forschungsverbund mit der Stiftung Gut Aiderbichl (Österreich) den Kenntnisstand zur Verbreitung toxischer Endophyten in europäischen Grasländern erweitern und gegebenenfalls Gegenmassnahmen erarbeiten. Dazu sucht sie fachliche Unterstützung im Bereich Botanik (Anfertigung von Vegetationsaufnahmen, artenreines Sammeln von Grassamen) sowie gegebenenfalls für die Versuchsplanung. In den Jahren 2021/2022 fand bereits eine erste erfolgreiche Forschungskooperation statt, die im Januar 2022 erfolgreich abgeschlossen wurde.

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