Was internationale Verhandler versprechen und nationale Entscheidungsträger verabschieden
Politik und Politikinstrumente im Klimawandelregime
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Marlene Kammerer
- Stellv. Projektleiter/in : Prof. Dr. Karin Ingold
- Projektteam : Jack Baker, Dr. Paula Mónica Castro Pareja, Victor Kristof, Prof. Dr. Katharina Michaelowa, Dr. Axel Michaelowa, Dr. Dominic Roser, Prof. Dr. Detlef Sprinz, Agathe Vuichard
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Andere (Swiss Network for International Studies SNIS)
- Projektpartner : Universität Bern, Universität Zürich, Ecole polytechnique fédérale de Lausanne EPFL, Universität Freiburg, Universität Potsdam
- Kontaktperson : Paula Mónica Castro Pareja
Beschreibung
Das Ziel des Abkommens von Paris ist die globale Erwärmung substantiell unter dem globalen Mittel von 2 Grad Celsius zu halten. Dies kann nur erreicht werden, wenn sich die Staaten dazu bereiterklären, entsprechende Massnahmen auf nationaler Ebene einzuführen und umzusetzen. Allerdings gibt es häufig eine Lücke zwischen internationalen Versprechungen und den tatsächlichen Massnahmen. In diesem Projekt möchten wir diese Lücke zunächst mittels eines eigens dafür entwickelten Vertikalen Politikharmonisierungs-Index messen. Darüber hinaus entwickeln und testen wir eine interdisziplinäre Theorie zu den Faktoren, die in einem Mehrebenensystem dazu beitragen, dass Staaten ihre auf den internationalen Klimaverhandlungen gemachte Versprechen einhalten und im Rahmen nationaler Regulierung umsetzen. Dafür ziehen wir unterschiedlichste Faktoren in Betracht, wie zum Beispiel makroökonomische Strukturen (u.a. Bevölkerungsgrösse, Einkommen oder Handelsbeziehungen), nationale Interessen (u.a. Höhe der CO2 Emissionen, Verletzlichkeit gegenüber dem Klimawandel) und politische Bedingungen (u.a. Zusammensetzung der Verhandlungsdelegationen, Beziehungen zwischen den Staaten, nationale politische Strukturen, nationale Politiknetzwerke und einzelne Akteure). Das Projekt untersucht ausserdem normative Fragen verbunden mit vertikaler Politikharmonisierung, wie zum Beispiel zur Legitimität der Entscheidungsfindung über die verschiedenen Ebenen hinweg oder zu Verhandlungsstrategien. Unsere Forschung verbindet positivistische Ansätze (Politikwissenschaften und Ökonomie) mit angewandter Forschung und greift auf eine grosse Bandbreite unterschiedlicher Methoden zurück, wie zum Beispiel Politiknetzwerkanalyse, ökonometrische Analyse und die Prognose von Verhandlungsergebnissen. Weiterhin werden im Rahmen dieses Projekts eine Reihe von Primärdaten erhoben, wofür wir qualitative und quantitative Erhebungsmethoden miteinander kombinieren, darunter zum Beispiel quantitative, semantische Textanalyse, Umfragen oder Experteninterviews.