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Datenerhebung pandemiebedingte, kostenlose Mahlzeiten-, Lebensmittel und Gutscheinabgaben in der Stadt Zürich.

Auf einen Blick

Beschreibung

Ausgangslage

Die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehenden Massnahmen treffen verschiedene Bevölkerungskreise unmittelbar. Zahlreiche öffentliche und private Institutionen leisten Unterstützung, wozu auch die Abgabe von Lebensmittelgutscheinen und verbilligten oder kostenlosen Nahrungsmitteln und Mahlzeiten gehört. Während des Lockdowns 2020 entstanden nebst den Angeboten der bisherigen Anbieter, die ihre Leistungen teilweise diversifizierten und stark ausbauten, auch neue Angebote mit Lebensmittelabgabe, die rasch grossen Zulauf erhielten. Gleichzeitig fehlte das Wissen darüber, wer diese Nutzer*innen sind und durch welche kurz- und längerfristigen Bedarfe sie sich auszeichnen. Vor diesem Hintergrund beauftragte das Sozialdepartement Stadt Zürich die ZHAW-Soziale Arbeit damit, diese Wissenslücken im Rahmen einer systematischen Untersuchung möglichst zu beheben.


Ziele der Untersuchung

Das Ziel der Untersuchung bestand in einer empirisch fundierten Einschätzung aktueller und künftiger Herausforderungen im Hinblick auf die Nahrungsmittelabgabe durch verschiedene Anbieter. Dabei galt es insbesondere zu klären, welche unterschiedlichen Problemkonstellationen zum Bezug von Nahrungsmitteln führen und wie sich die damit einhergehenden Bedarfe kurz- und längerfristig entwickeln werden.

Design und Methode

Die Untersuchung gliederte sich in drei Phasen. In einer ersten Phase dienten Gespräche mit Geschäftsleitenden sowie Mitarbeitenden der involvierten Stellen (N=35) dazu, die wichtigsten Problemkonstellationen zu identifizieren und zu typisieren. Die zweite Phase galt der Schärfung und detaillierten Beschreibung der einzelnen Problemkonstellationen (in Bezug auf Lebenssituationen, Bedarfe, Nutzungsstrategien, Dynamiken und Perspektiven). Dazu dienten 36 Interviews mit betroffenen Personen aus den verschiedenen Problemkonstellationen sowie bereits vorhandene Daten der Anbieter. In einer dritten Projektphase wurden die Ergebnisse integriert, interpretiert und an einem Workshop mit Vertretenden aus den beteiligten Organisationen sowie der Auftraggeberin validiert.

Ergebnisse

In der Untersuchung liessen sich neun unterschiedliche Problemkonstellationen identifizieren, die sich im Wesentlichen entlang von zwei Dimensionen bestimmen lassen, der finanziellen Situation bzw. sozialversicherungsrechtlicher Absicherung und des ausländerrechtlichen Aufenthaltsstatus:

  • 1. «Klassische Randständige» mit psychischen Erkrankungen und/oder einer Suchtproblematik und teilweise obdachlos; in der Regel mit sozialhilfe- oder sozialversicherungsrechtlicher Unterstützung
  • 2. Altere, einsame Menschen, in der Regel mit sozialhilfe- oder sozialversicherungsrechtlicher Unterstützung
  • 3. Sozialhilfebezüger*innen
  • 4. Armutsbetroffene ohne Sozialhilfebezug
  • 5. Beziehende von Asylfürsorge
  • 6. Wanderarbeiter*innen und sogenannte «Europawander*innen» ohne Anspruch auf sozialhilfe- oder sozialversicherungsrechtliche Unterstützung
  • 7. Sexarbeiter*innen, teilweise mit, teilweise ohne Anspruch auf sozialhilfe- oder sozialversiche-rungsrechtliche Unterstützung
  • 8. Beziehende von asylrechtlicher Nothilfe
  • 9. Sans-Papiers ohne Anspruch auf sozialhilfe- oder sozialversicherungsrechtliche Unterstützung

Publikationen