COVID-AIR: Einfluss des COVID-19-Lockdowns auf die Schweizer Luftqualität
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Julien Anet
- Co-Projektleiter/in : Dr. Christoph Hofer
- Stellv. Projektleiter/in : Stefan Fluck
- Projektteam : Dr. Jacinta Edebeli, Dr. René Locher, Curdin Spirig
- Projektvolumen : CHF 50'000
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Interne Förderung
- Kontaktperson : Julien Anet
Beschreibung
Um die Corona-Pandemie einzudämmen wurden weltweit die Anzahl
der Flugbewegungen reduziert. Am Flughafen Zürich zum Beispiel
starteten Ende April, vor der ersten Lockerungsmassnahme des
Bundesrats, nur noch 10% der planmässigen Flüge. Doch auch der
Strassenverkehr nahm in der Region Zürich stark ab: Im gesamten
Wirtschaftsraum Zürich (WRZ) wurde eine Reduktion des
Verkehrsflusses von 50-80% beobachtet.
Im Wissen, dass der Strassenverkehr für einen Grossteil (>50% )
der Stickoxidemissionen (NOx) zuständig ist und auch die Luftfahrt,
zwar lokal begrenzt, einen hohen Anteil an Feinstaub (non-volatile
& volatile Nanopartikel) emittiert, sind grössere positive
Auswirkungen des COVID-Lockdowns auf die Lufthygiene zu erwarten.
Mittels erster Lufthygienemessungen, welche unmittelbar angrenzend
an den Flughafen durchgeführt wurden, konnte die Gruppe
Meteorologie, Umwelt und Luftverkehr des Zentrums für Aviatik in
KW16 eine erstaunlich tiefe Partikelkonzentration nachweisen.
Ebenfalls deuten erste interne und externe Berichte
darauf hin, dass gewisse Schadstoffkonzentrationen
signifikant zurückgegangen sind. Zudem wurde auf Eigeninitiative
einzelner aufgeführter Projektbeteiligen, in den Kalenderwoche 18
in Zusammenarbeit mit naneos AG, der Stadt Zürich (UGZ) und dem
AWEL 10 Messgeräte für lungengängige Partikel (LDSA) im
zentralen WRZ aufgestellt.
Es bestehen somit zwei Datenströme: Auf der einen Seite haben
automatische Messstationen der Ostluft- und NABEL-Netzwerken die
gesamte COVID-Episode erfasst, während auf der anderen Seite der
COVID-Lockdown gezielte Messkampagnen ausgelöst hat. Mit beiden
Datenströmen soll eine erste Quantifizierung des «COVID-19-Effekts»
(CE) erzielt werden. Dieser Schritt ist jedoch schwierig:
Luftschadstoffe, wie z.B. PM10, können über globale Skalen
verfrachtet werden und verzerren somit lokale Effekte sehr stark.
Um den CE genau zu analysieren, sind modellbasierte statistische
Methoden gefragt, welche - falls notwendig – auch den
stochastischen Teil der zeitlichen und räumlichen Korrelation
berücksichtigen, weswegen das IDP als statistische Beratung an
diesem Projekt mitarbeiten wird.