Finanzielle Anreize und die Altersvorsorge in der Schweiz
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. Kremena Bachmann
- Projektteam : André Lot
- Projektstatus : laufend
- Drittmittelgeber : SNF (SNF-Projektförderung / Projekt Nr. 189107)
- Projektpartner : Université de Lausanne / Faculté des Hautes Etudes Commerciales HEC, Universität Basel / Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Kontaktperson : Kremena Bachmann
Beschreibung
In Zeiten sinkender Renten wird die freiwillige private
Altersvorsorge immer wichtiger. Die meisten Industrieländer setzen
dafür steuerliche Anreize. Auch in der Schweiz bieten sich einige
Möglichkeiten, bei der Altersvorsorge und beim Renteneintritt die
Steuerlast zu reduzieren. Allerdings ist die Wirkung solcher
Anreize auf das Sparverhalten aus theoretischer und empirischer
Sicht umstritten.
Ein bekanntes Problem der finanziellen Anreize, die an die
Steuerbelastung geknüpft sind, ist, dass sie für Haushalte mit
tieferen Einkommen weniger attraktiv sind, da diese Haushalte oft
keine oder prozentual viel weniger Steuern zahlen als Haushalte mit
höheren Einkommen. Damit verfehlen die finanziellen Anreize gerade
bei denjenigen Haushalten ihre Wirkung, für die eine freiwillige
private Altersvorsorge am wichtigsten wäre.
Das vorliegende Projekt wird anhand von experimentellen
Untersuchungen im Labor und im Feld verschiedene Lösungen für
dieses Problem evaluieren. Insbesondere wird in diesem Projekt
untersucht, inwiefern
verhaltenswirtschaftswissenschaftlich-basierte Ansätze die
Förderung der freiwilligen Altersvorsorge unterstützen und bei der
Gestaltung der Anreizmechanismen eingesetzt werden könnten. Um
dieses Ziel zu erreichen wird zuerst untersucht, wann und weshalb
die steuerlichen Anreize zur Förderung der freiwilligen
Altersvorsorge ihr Ziel verfehlen könnten. Auf der Basis der
gewonnen Erkenntnisse wird in einem zweiten Schritt evaluiert, wie
die Wirkung der finanziellen Anreize gefördert werden kann und ob
alternative verhaltenswissenschaftlich-motivierte Massnahmen
geeigneter wären, um die Haushalte bei der Erreichung ihrer
Vorsorgeziele besser zu unterstützen. Dabei wird evaluiert, weshalb
die verschiedenen Massnahmen zur Förderung der freiwilligen
Altersvorsorge das Entscheidungsverhalten ändern. Dieses
Verständnis ist für eine informierte und ethisch-motivierte Politik
unabdingbar.
Das Projekt wird neue Einsichten dazu vermitteln, was
Sparentscheidungen im Wege steht, wie die finanziellen Anreize
gestaltet werden sollten, um ihre volle Wirkung zu entfalten und ob
alternative Massnahmen geeigneter wären, um Haushalten mit einem
unterdurchschnittlichen Einkommen zu helfen, ihre
Altersvorsorgeziele sicherer zu erreichen.