Öffentlicher Raum: Figurationen von Öffentlichkeit und ihr Beitrag zur gesellschaftlichen Integration

Auf einen Blick
- Co-Projektleiter/in : Prof. Dr. Stefan Kurath, Simon Mühlebach
- Projektteam : Dr. Philippe Koch
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Interne Förderung (ZHAW Forschungsschwerpunkt «Gesellschaftliche Integration»)
- Kontaktperson : Stefan Kurath
Beschreibung
Mit dem Bevölkerungswachstum und dem damit einhergehenden
Entwicklungsdruck nach innen kommt dem öffentlichen Raum auch in
der Öffentlichkeit und in politischen Debatten (wieder) eine
besondere Bedeutung zu. Langsam wächst das Bewusstsein, dass der
öffentliche Raum einen wesentlichen Beitrag leisten kann bzw. muss,
um Gesellschaften mit hoher Diversität zusammenzuhalten.
Entsprechend stellt sich die Frage, welche Figurationen von
Öffentlichkeit in der heutigen Zeit über welche Potenziale zur
gesellschaftlichen Integration verfügen und wie wir Antworten auf
diese Fragen nutzen können, um zukunftsfähige und integrative Räume
zu konzipieren.
In der Vergangenheit haben die Sozialwissenschaften und die
Architektur die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die
Raumproduktion und die Bedeutung struktureller, räumlicher
Permanenzen mehr oder weniger losgelöst voneinander betrachtet.
Architekten und Architektinnen haben sich um die Form und die
Gestalt des Raums gekümmert, davon ausgehend, dass Raum
menschliches Handeln beeinflusst, und damit quasi eine „Architektur
ohne Gesellschaft“ betrieben. Umgekehrt sind soziale Tatsachen in
den Sozial- und Geisteswissenschaften, allen voran in der
Soziologie, primär als Gegenstände verstanden worden, die sich zwar
in Räumen befinden, aber von diesen weder beeinflusst werden noch
auf diese einwirken. So hat sich gewissermassen eine „Soziologie
ohne Raum“ etabliert. In empirischen Untersuchungen zeigt sich
jedoch, dass Städtebau immer auch Gesellschaft ist und umgekehrt
resp. Räume immer Räume der Assoziationen sind, das heisst, „Raum“
aus Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und bestehenden
räumlichen Elementen hervorgeht.
Wir möchten die Relationalität, also die Wechselwirkung von
räumlichen Angeboten/Strukturen und menschlichem Handeln,
untersuchen, daraus abgeleitet Figurationen von Öffentlichkeit
(lokal-spezifische Konstellationen) beschreiben und diskutieren. Es
geht darum, Zusammenhänge, Wirkungen, Abhängigkeiten, Spezifika
verständlich darzustellen mit dem Ziel, in Leseart und Konzipierung
des öffentlichen Raums auf den spezifischen Beitrag zur
gesellschaftlichen Integration hinzuweisen und dies für Lehre und
Praxis zugänglich zu machen.
Weiterführende Informationen
Publikationen
-
Koch, Philippe; Kurath, Stefan; Mühlebach, Simon,
2021.
Figurationen von Öffentlichkeit : Herausforderungen im Denken und Gestalten von öffentlichen Räumen.
Zürich:
Triest.
ISBN 978-3-03863-065-4.