Familystart Zürich
Koordinierte Betreuung für Familien nach der Geburt
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Elisabeth Kurth
- Co-Projektleiter/in : Carolina Iglesias, Claudia Putscher-Ulrich
- Projektteam : Reusser Elena, Corinne Graf, Petra Graf Heule, Sandra Grieder, Marion Leuppi, Ursula Portmann, Riggenbach Ruth, Franziska Summermatter
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Dritte
- Projektpartner : Verein Hebammenzentrale Zürich, Schweizerischer Hebammenverband SHV
- Kontaktperson : Claudia Putscher-Ulrich
Beschreibung
Familystart: Projekt für eine koordinierte und bedürfnisgerechte Betreuung von Familien mit Neugeborenen.
Ausgangslage
Die Betreuung nach der Geburt eines Kindes verlagert sich zunehmend
vom spitalinternen in den spitalexternen Bereich. Die Einfu¨hrung
der Fallkostenpauschalen (Swiss DRG) im Jahr 2012 hat den Trend
versta¨rkt, dass Mutter und Kind nach der Geburt fru¨h nach Hause
entlassen werden. Zur Zeit besteht jedoch spitalextern kein
koordiniertes Versorgungsangebot, welches Familien mit Neugeborenen
die no¨tige Betreuung nach der Spitalentlassung zu Hause
garantiert.
Zielsetzung
Ziel des Projektes Familystart ist deshalb, Familien mit
Neugeborenen eine sichere, koordinierte und bedu¨rfnisgerechte
Betreuung zu bieten. Die Sicherung der Grundversorgung nach der
Geburt fo¨rdert einen gesunden Lebensstart, stärkt das Wohlergehen
von Mutter, Kind und Familie und leistet einen wichtigen Beitrag
zur Prävention von Krankheiten. Regelabweichende Prozesse können
frühzeitig erkannt und entsprechende Massnahmen eingeleitet werden.
Ausserdem können Familien mit bestehenden Problemen in ihrem
gewohnten Umfeld umfassend und bedürfnisgerecht betreut werden, was
sowohl der betroffenen Familie als auch der Reduktion von Kosten im
Gesundheitswesen zugutekommt.
Projekt Familystart Zürich
Da im Kanton Zürich zeitweise nicht jeder Familie mit einem
Neugeborenen eine Nachbetreuung garantiert werden kann, schlossen
sich frei praktizierende Hebammen in einem Projektteam zusammen um
ein neues nachgeburtliches Versorgungskonzept zu entwickeln. Mit
Dr. Elisabeth Kurth, die bereits das Projekt FamilyStart beider
Basel leitet, konnte eine Projektverantwortliche mit grosser
Expertise in der postpartalen Gesundheitsversorgung gewonnen
werden. An der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes
beteiligen sich das Institut für Hebammen, Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften, das Schweizerische Tropen- und Public
Health-Institut und die Berner Fachhochschule.
1. Schritt: Abklärung Betreuungsbedarf
Eine vom Projekt Familystart Zürich durchgeführte Bedarfsabklärung
des nachgeburtlichen Versorgungsangebotes bei Fachpersonen im
Kanton Zürich zeigt ein deutliches Interesse an einer klaren
Versorgungsstruktur, Vernetzung und Zusammenarbeit sowie
einheitlichen Abläufen. Eine fundierte Bedürfnisanalyse bei Eltern
mit Neugeborenen in der Region Basel ergab den Bedarf nach einem
einfachen Zugang zu Beratung und Vermittlung von Fachpersonen nach
der Geburt.
2. Schritt: Erarbeitung koordiniertes Versorgungsmodell
Das Versorgungsmodell definiert eine koordinierte und
bedürfnisgerechte Nachbetreuung von Familien und Neugeborenen nach
dem Spitalaustritt. Mit einer 24h-Helpline für die Eltern und einer
professionellen Koordination zwischen den Spitälern, den Hebammen
und anderen involvierten Berufsgruppen wird ein Betreuungsnetz
aufgebaut, welches die Nachbetreuung rund ums Jahr gewährleistet.
Die 24h-Helpline hat demnach folgende Schwerpunkte:
24h-telefonische Beratung, Triage und Vermittlung/Überweisung zu
Mütter-/Väterberatung, ärztlichen Diensten und Entlastungsdiensten
und eine garantierte Hebammenvermittlung für die häusliche
Nachbetreuung der Neugeborenen und ihrer Familien.
3. Schritt: Realisierung koordiniertes Versorgungsmodell in
Pilotprojekt
Das erarbeitete Modell für eine koordinierte Versorgung wird
anschliessend in einem Pilotprojekt in die Praxis umgesetzt. In der
Einführungsphase wird das Versorgungsmodell wissenschaftlich
evaluiert und aufgrund der Ergebnisse optimiert.
Seit April 2015 ist der Verein Familystart Zürich aktiv und kann seine oben aufgelisteten Angebote erfolgreich umsetzen. Dazu wurde eine Geschäftsstelle in der Stadt Zürich aufgebaut und es konnten Zusammenarbeitsverträge mit verschiedenen Kliniken in der Stadt Zürich und mit der Stadt Zürich abgeschlossen werden. Die Evaluation der Pilotphase und weitere Projekte in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle des Institutes für Hebammen folgen diesem Projektabschluss.