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Kriterien und Strategien zur Verdichtung von Siedlungsstrukturen der Nachkriegszeit

Auf einen Blick

  • Co-Projektleiter/in : Prof. Dr. Stefan Kurath, Simon Mühlebach
  • Projektteam : Anke Domschky, Urs Primas
  • Projektvolumen : CHF 300'000
  • Projektstatus : abgeschlossen
  • Drittmittelgeber : Andere (Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen BSLA), Stiftung (Ernst Göhner Stiftung, Stiftung zur Förderung der Denkmalpflege), Bund (Bundesamt für Kultur BAK)
  • Projektpartner : Kantonale Denkmalpflege Zürich

Beschreibung

Die innere Verdichtung von Stadtquartieren und Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit (ca. 1945 – 1970) stellt die Denkmalpflege vor neue Herausforderungen. Neben den Bauten selbst sind es vor allem auch die städtebaulichen Anlagen, Freiraumsysteme und Erschliessungskonzepte, welche die Lebensweisen und das Ideengut dieser Zeit anschaulich verkörpern. Diese Strukturen drohen vielerorts im Zuge unkoordinierter Verdichtungs- und Erneuerungsoperationen schrittweise überschrieben zu werden.


Mit der Aufarbeitung und Bewertung erster exemplarischer Praxisbeispiele einer Verdichtung von Siedlungen der Nachkriegszeit schafft das Forschungsprojekt wichtige Grundlagen für den zukünftigen Umgang mit Siedlungen und Quartieren der Nachkriegszeit. Viele dieser Quartiere und Siedlungen sind wertvolle Zeugen für zeittypische, städtebauliche Dispositionen, Erschliessungssysteme und Freiraumkonzepte. Eine isolierte Unterschutzstellung einzelner Bauten wird dieser Ausgangslage nicht gerecht. Die wesentlichen Merkmale der ursprünglichen Anlagen wären anhand von einigen, aus dem Siedlungsganzen herausgelösten Objekten nicht länger verständlich. Damit wären auch die Lebensweisen und die charakteristischen, städtebaulich - architektonischen Auffassungen der Entstehungszeit nicht mehr nachvollziehbar.

Wo ganze Siedlungen oder Quartiere integral unter Schutz gestellt werden können, lassen sich natürlich auch die dazugehörigen Freiraum- und Erschliessungssysteme erhalten. In vielen Fällen scheitert dieser Ansatz jedoch am Zielkonflikt mit einem politisch breit abgestützten Willen zur Verdichtung gut erschlossener Wohnquartiere. Nicht selten sind zudem bereits Anpassungen der Bau- und Zonenordnungen erfolgt, so dass eine Verdichtung baurechtlich zulässig wäre und der Druck zum teilweisen oder kompletten Ersatz von Siedlungen oder ganzen Quartieren zunimmt. Stadtquartiere und Wohnsiedlungen aus der Nachkriegszeit stellen daher in Bezug auf den Denkmalschutz eine besondere Herausforderung dar.

Das wirkungsgeschichtliche orientierte Aufarbeiten und Bewerten exemplarischer Beispiele soll von der Beantwortung übergeordneter Fragen begleitet werden:


  • Sind in Bezug auf den Umgang mit Quartieren und Siedlungen der Nachkriegszeit denkmalpflegerische Strategien vorstellbar, welche sich ergänzend zum physischen Erhalten von Bausubstanz auch auf die räumliche Struktur als Bedeutungsträgerin konzentrieren? (Aufstockung oder Ersatz der Hochbauten, Erhalt räumlich-struktureller Qualitäten)

  • Sind Verdichtungsstrategien für Quartier- und Siedlungsstrukturen aus der Nachkriegszeit möglich und sinnvoll, bei denen zwar eine Verdichtung erfolgt, die Originalsubstanz jedoch ganz oder teilweise erhalten bleibt und die städtebauliche Anlage, das Freiraumsystem und die Funktionsweise der Bauten in enger Anlehnung an die ursprüngliche Disposition weiterentwickelt werden? (Ergänzung Hochbauten)

  • Mit welchen planerischen und rechtlichen Instrumenten wurde bei der Umsetzung der untersuchten exemplarischen Fallbeispiele gearbeitet?

  • Welche planerischen und rechtlichen Instrumente würden sich für eine Umsetzung von derartigen Transformationsprozessen in Quartieren und Siedlungen aus der Nachkriegszeit in der Schweiz eignen?

Publikationen