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Semesterarbeiten Bachelor- und Masterstudiengang Architektur FS 2020

Semesterarbeiten Bachelorstudiengang

Das dreijährige Bachelorstudium Architektur an der ZHAW setzt sich zusammen aus Assessmentstufe (1. Jahr) und Hauptstudium (2. und 3. Jahr). Es wird mit dem Diplom als Bachelor of Arts ZHAW in Architektur abgeschlossen.

Assessmentstufe (1. Studienjahr)

Im ersten Jahr des Bachelorstudiums stehen grundlegende Fragen zur Architektur und zum Entwurfsprozess im Vordergrund. Die Studierenden setzen sich dabei mit den Grundphänomenen der Architektur wie Raum und Form, Tektonik und Materialisierung, Licht, Massstab und Proportion, Kontext und Funktion sowie Konstruktion auseinander. Die Aufgabenstellung des Entwurfes ist in Grösse und Umfang auf die Umsetzung eines konstruktiv und materiell durchdachten Gebäudes begrenzt. Im Frühlingssemester wird eine Entwurfsaufgabe bearbeitet, welche einerseits dem Verständnis der Grundphänomene dient, andererseits aber bereits die Bearbeitung der wichtigsten räumlich-konzeptionellen, zunehmend konstruktiven und kontextuellen Projektaspekte in unterschiedlichen Massstäben erfordert.

Hauptstudium (2. und 3. Studienjahr)

Im zweiten und dritten Jahr des Bachelorstudiums, dem sogenannten Hauptstudium, steht die Arbeit an Entwurfs- und Konstruktionsprojekten im Zentrum. Inhaltlich ist der Entwurfsunterricht im zweiten Jahr des Bachelorstudiums dem Wohnen gewidmet, während sich das dritte Jahr vermehrt dem öffentlichen Raum und dem Bauen für öffentliche beziehungsweise gemischte Nutzungen zuwendet. Neben dem Entwerfen von Neubauten geht es nun auch um die Transformation bestehender Strukturen. Das Bachelorstudium kulminiert in der Bachelorarbeit im sechsten Semester, mit der das Studium abgeschlossen wird. Die Bachelorarbeit besteht aus einem Entwurfsprojekt. Die Aufgabenstellung wird für alle gemeinsam formuliert, beispielsweise als Areal-Masterplan. Die einzelnen «Bauparzellen» dieses Masterplans werden dann durch die Studierenden individuell bearbeitet. In diesem anspruchsvollen Schlussprojekt sollen architektonische und stadträumliche Idee, Materialisierung und Konstruktion sowie Ökonomie und Ökologie des Bauens ihren Zusammenhang finden.

1. Studienjahr

Grundphänomene der Architektur – Entwerfen und Konstruieren in Winterthur

Das Lagerplatz-Areal spannt sich zwischen dem breiten Gleisfeld der SBB und dem Strassenzug «Tössfeldstrasse/Zur Kesselschmiede» auf. Nachdem die Sulzer-Werke das Areal 1989 verlassen hatten, kaufte nach Jahren unterschiedlichster Zwischennutzungen die Stiftung Abendrot 2009 das Gelände auf und sicherte damit langfristig eine vielfältige Nutzung.

Die Gebäudezeile mit den Kopfbauten Lagerplatz 2 und 4 wurde in den Jahren 1904 - 1940 errichtet, wobei Lagerplatz 4 als Zimmerei und Schreinerei konzipiert wurde, während der eingeschossige Lagerplatz das Laborgebäude und die Garagen der Werksfeuerwehr beherbergte. Seit der Renovation 2012/13 befindet sich im Lagerplatz  das Hostel Depot 195, eine Jugendherberge mit Restaurant im Erdgeschoss. Im Gebäude Lagerplatz 2 ist eine Velomanufaktur mit Werkstatt untergebracht.

Szenario «Seminar- und Gästehaus»

Für die Entwurfsaufgabe Übung 5 ist für den 1. Jahreskurs ein Nutzungsszenario eines «Seminar- und Gästehauses» gewählt worden, welches das bestehende Hostel mit seinem Angebot ergänzen soll. An die Stelle des bestehenden eingeschossigen Werkstattbaus soll ein Volumen gesetzt werden, dass einerseits - nach innen - ein nutzungsspezifisches Angebot bereitstellt und andererseits - nach aussen - einen adäquaten Ausdruck für die neue Nutzung am Kopf der Gebäudezeile schafft. Das Gebäude soll sich an Gäste richten, die in Zusammenhang mit der auf dem Areal vertretenen Hochschule und den anderen vielfältigen Nutzungen eine ansprechende und stimmungsvolle Unterkunft suchen. Gleichzeitig sollen Räumlichkeiten für mittelgrosse Veranstaltungen, Schulungen und Meetings sowie kleinere Arbeitsräume mit der notwendigen Infrastruktur wie Café, Foyer, Garderobe und dergleichen angeboten werden.

Alle Ateliers arbeiten mit der gleichen Nutzungsvorgabe und identischen Rahmenbedingungen. Für den Neubau gilt als maximaler Perimeter ca. 2/3 der Grundfläche zu überbauen, wobei die Baulinie «Zur Kesselschmiede» bebaut werden muss. Es kann an das Hostel angebaut werden. Die maximale Höhe des Gebäudes ist nicht vorgegeben und wird an ihrer Plausibilität bewertet. Innerhalb dieser Vorgaben ist die Volumetrie frei und misst sich in ihrem Verhältnis zum bestehenden umgebenden baulichen Kontext, zur Konstruktion und zur Raumidee. Das «Seminar- und Gästehaus» ist eine Kombination unterschiedlich grosser Räume und deren Infrastruktur, die auch in ihrer Höhe differenziert werden sollten. Die Zugangs- und Eingangssituation ist in Zusammengang mit dem aussenräumlichen Kontext zu entwickeln.

In Anlehnung an die umgebenden Bestandsbauten des Sulzer-Areals am Lagerplatz wird als Material Backstein vorgegeben. Dabei kann es sich bei der Umsetzung um Ziegel, Klinker oder andere handeln. Wesentlich bei Wahl und Weiterentwicklung der Konstruktion ist jedoch der fachgerechte und materialspezifische Einsatz der Steine. Der architektonische Ausdruck, die Tragstruktur, die konstruktiven Elemente und letztlich auch der architektonische Raum sollen einen nachvollziehbaren Zusammenhang aufweisen vor dem Hintergrund des gewählten Materials.

Ausgewählte Arbeiten

Verfasser / -in Dozierende Projektpräsentation
Bosshard, Laura Clea Gross, Christian Dill Präsentation(PDF 8,8 MB)
Eberhard, Lars Dominique Lorenz, Frank Mayer Präsentation(PDF 12,0 MB)
Frehner, Isabel Clea Gross, Christian Dill Präsentation(PDF 5,5 MB)
Hartmann, Nicolas Dominique Lorenz, Frank Mayer Präsentation(PDF 17,2 MB)
Netzhammer, Lena Nicole Deiss, Pablo Horvath Präsentation(PDF 16,6 MB)
Sievi, Beda Jakob Steib, Benjamin Widmer Präsentation(PDF 27,5 MB)
Zürcher, Andrina Jakob Steib, Benjamin Widmer Präsentation(PDF 18,7 MB)

2. Studienjahr

Wohnen auf knappem Raum – Verdichten in der Länggasse Bern

Der zweite Jahreskurs des Moduls Entwerfen und Konstruieren befasst sich mit dem «Wohnen in der Stadt». Die beiden Semester unterscheiden sich dabei in der methodischen Herangehensweise und den inhaltlichen Schwerpunkten.

So tauchen wir im Herbstsemester in den Kosmos einer europäischen Metropole ein, um unsere Wahrnehmung für Ungewohntes und Neues zu schärfen. Im vergangenen Herbstsemester war es Neapel. Ausgehend vom vorgefundenen stadträumlichen Kontext entwerfen wir als Erstes eine eigene städtebauliche Setzung. Darauf basierend wird das Projekt schrittweise - sozusagen «vom Stadtraum zur Wohnung» - weiterentwickelt.

Im Frühlingssemester planen wir in einer Schweizer Stadt, diesmal in Bern. In unseren Entwurfsschritten gehen wir - verglichen mit dem Herbstsemester - in umgekehrter Reihenfolge vor, indem das Projekt «von der Wohnung zum Stadtraum» entwickelt wird. Dabei konzipieren wir als Erstes eine einzelne Wohnung mit deren Interieur und Wohnatmosphäre, welche als Ausgangspunkt für den Entwurf eines städtischen Wohnhauses dient.

Einen wichtigen Teil unserer Arbeitsweise bildet das Entwerfen und Konstruieren mit Referenzen. Sie illustrieren beispielhaft mögliche Entwicklungen der auf struktureller, typologischer oder atmosphärischer Ebene gefällten Entwurfsentscheide und klären den Bezug zum architektonischen und kulturellen Kontext. Dabei werden mit Hilfe der analysierten Referenzobjekte spezifische Typologien entwickelt, welche als architektonischer Ideenpool für die nachfolgende Semesterarbeit dienen.

Bei der Fragestellung des Wohnens auf knappem Raum galt es, ein städtisches Haus als Gefüge minimierter Wohnungen und vielfältiger kollektiver Räume zu entwerfen. Die Wohnung als eine Art «Urzelle» bildet in diesem Gefüge den privaten, die elementaren Bedürfnisse des Wohnens befriedigenden Rückzugsort.

Ausgewählte Arbeiten

Verfasser / -in Dozierende Projektpräsentation
Alzeer Yasmeen Katharina Stehrenberger, Toni Wirth Präsentation(PDF 7,4 MB)
Bauer Timo Katharina Stehrenberger, Toni Wirth Präsentation(PDF 20,5 MB)
Gyger Sarah Barbara Burren, Stephan Popp Präsentation(PDF 30,2 MB)
Meier Nico Barbara Burren, Stephan Popp Präsentation(PDF 25,0 MB)
Tanner Samuel Andreas Graf, Marcella Ressegatti Präsentation(PDF 15,5 MB)
Waeber Carla Andreas Graf, Marcella Ressegatti Präsentation(PDF 30,7 MB)

3. Studienjahr

Die Bachelorarbeit besteht aus einem Entwurfsprojekt. Die Aufgabenstellung wird für alle gemeinsam formuliert, beispielsweise als Areal-Masterplan. Die einzelnen «Bauparzellen» dieses Masterplans werden dann durch die Studierenden individuell bearbeitet. In diesem anspruchsvollen Schlussprojekt sollen architektonische und stadträumliche Idee, Materialisierung und Konstruktion sowie Ökonomie und Ökologie des Bauens ihren Zusammenhang finden.

Semesterarbeiten Master-Studios FS 2020

In den Master-Studios werden in jahrgangsdurchmischten vertikalen Ateliers Entwurfsaufgaben aus den Themenbereichen «Urban Landscape» des Instituts Urban Landscape IUL und «Konstruktives Entwerfen» des Instituts Konstruktives Entwerfen IKE bearbeitet.

Master-Studio Urban Project

Die Entwurfsaufgaben im Master-Studio Urban Project werden durch die drei thematischen Schwerpunkte des Instituts Urban Landscape bestimmt: «Stadtlandschaften verdichten – städtischer Raum und Interaktionen», «Stadtlandschaften entwickeln – ländlicher Raum und Wertschöpfung» und «Stadtlandschaften transformieren – Freizeitraum und Infrastrukturen».

Master-Studio Urban Project 1 – Samstag Nachmittag in der Schweiz: Zum Beispiel Wetzikon

Die moderne Raumkonzeption der Trennung von Wohnen und Arbeiten, die sich in den Bau- und Nutzungsordnungen jeder Schweizer Gemeinde widerspiegelt, führte zu den verstreuten Industrie- und Gewerbegebieten vornehmlich an den Siedlungsrändern gelegen. Als wichtige Treiber im wirtschaftlichen Wettkampf um Standortgunst und Steuersubstrat zwischen den Gemeinden etabliert, sollten die schmutzigen und lauten Betriebe von den Wohngebieten ferngehalten und in der freien Landschaft angesiedelt werden. Eingeholt von der Siedlungsentwicklung, werden die Gebiete zunehmend zu blinden Flecken innerhalb der Ortschaften. Sie sind schlummerndes Potential einer zukünftigen urbanen Entwicklung.

Im Norden von Wetzikon liegt ein grosses Gewerbegebiet zwischen der Bahnlinie Wetzikon – Effretikon und der Uferlandschaft des Pfäffikersees, ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Die Gewerbegebiete zeichnen sich meist aus durch ein unvermitteltes Nebeneinander von grossmassstäblichen Gewerbebauten und kleinteiligen Wohn- und Bürostrukturen, sie sind geprägt von endlos scheinenden Asphaltflächen und oasenartigen Privatgärten hinter Hecken und Rabatten. Ausgerichtet auf Schleppkurven und Entladeplätze, auf Autoverkehr und ökonomische Konditionen entsteht heute neben den kleinen Inseln der individuellen Entfaltung und des Rückzugs kaum öffentliches Leben.

Während fünf Werktagen dienen diese Areale der Produktion, Logistik, Verkauf; am Sonntag spazieren Menschen entlang des Gewerbegebiets zu den nahegelegenen Erholungsgebieten des Pfäffikersees; am Samstagnachmittag ist Stille, Leere vorherrschend.

Sich verändernde Konditionen der Arbeitswelt sowie unserer alltäglichen Lebenswelt sind Chancen, diese Strukturen aufzubrechen und neu zu bespielen. Die Gebiete zurückzuführen in den Siedlungskörper und gleichzeitig ein neues Bild von Urbanität entwerfen, das sich entfernt von der strikten Trennung von Arbeit und Alltag, von Werkplatz und Wohngebiet.

Während in der Landwirtschaft die Problematik von Monokulturen erkannt wurde und sich ein Konsens etabliert, dass die Praxis einer Permakultur die Qualität des Bodens und der Ernte langfristig stärken kann, sind diese Themen im Bereich Städtebau zwar erkannt, aber noch kaum planerische Realität. Die Übersetzung der Methode auf städtebauliche Fragestellungen bringt eine neue Sicht auf planerische Prozesse und räumliche Qualitäten. Als integrale Denkweise schliesst die Methode drängende Themen wie Stadtklima, Biodiversität und ökologischen Ausgleich ebenso implizit mit ein wie Nutzungsdurchmischung, Mobilität und Nutzungszyklen von Baustrukturen. 

Wir untersuchen diese Fragen beispielhaft am Rand von Wetzikon. Einst regionales Zentrum mit Versorgungsfunktion eines frühindustriellen Gebiets, stellen sich heute alle Fragen einer mittelgrossen Ortschaft zwischen Stadt und Land, zwischen Schlafstadt und Freizeitgesellschaft. Wir lesen und analysieren, um städtebauliche Projekte zu entwerfen, die aus diesem Niemandsland neue Quartiere schaffen.

Verfasser-/in Dozierende Projektpräsentation
Frei, Josua Regula Iseli, Kornelia Gysel Präsentation(PDF 20,9 MB)
Jordi, Jeannine Regula Iseli, Kornelia Gysel Präsentation(PDF 13,2 MB)
Oesch, Mike Regula Iseli, Kornelia Gysel Präsentation(PDF 6,2 MB)
Suter, Corina Regula Iseli, Kornelia Gysel Präsentation(PDF 7,7 MB)
Zingg, Michael Regula Iseli, Kornelia Gysel Präsentation(PDF 2,4 MB)

Master-Studio Constructive Project

In den Master-Studios Constructive Project steht die eigenständige Entwurfsarbeit und der Umgang mit komplexen Bedingungen im Mittelpunkt. Die oft heterogenen Bedingungen des Bauens werden in einer Laborsituation simuliert. Im Gegensatz zum reinen Erfüllen von Raumprogrammen stehen im Master eigentliche architektonische Fragestellungen im Vordergrund. Dies erlaubt es, die im realen Bauwesen oft sehr eng gesetzten Leitplanken von Baugesetzen, Kosten sowie Ansprüchen an Funktionalität und konstruktive Realitäten, aufzuweichen. Es entsteht Spielraum für neue Interpretationen und Innovationen.

Durch das Parallelschalten unterschiedlicher Parameter, d.h. das gleichzeitige Bearbeiten unterschiedlicher Entwurfsaspekte und Massstabsebenen, wird das Bewusstsein um die vielschichtige Vernetzung beim Entwerfen gestärkt. Die Methode des «Synchronen Entwerfens» zielt auch darauf, konstruktive Fragestellungen zu einem frühen Zeitpunkt in den Entwurf einzuarbeiten, um eine fruchtbare Recherche jenseits von Standardlösungen zu ermöglichen. Der konstruktive Entwurf denkt die materiellen Bedingungen des Bauens mit und schöpft daraus den unmittelbaren und sinnlichen Ausdruck.

Master-Studio Constructive Project 1 – «Drive-In something»: Ein Mobilitäts-Hub für den Bahnhof Wiedikon, Zürich

Unsere Anschauung von unserer Umgebung, aber auch von uns selbst, ändert sich mit jedem Tag. Wir leben in einer Durchgangszeit. Vielleicht dauert sie, wenn wir unsere tiefsten Aufgaben nicht besser anpacken als bisher, bis zum Ende des Planeten.

Was Robert Musil in seinem Roman «Der Mann ohne Eigenschaften» prophezeit, ist eingetreten: Die «Durchgangszeit» ist der Normalzustand. Durchgangszeiten sind anstrengend, weil sie uns dazu zwingen, uns unablässig mit unserer Zeit auseinanderzusetzen. Gerade deshalb sind sie aber auch besonders produktiv. Unmögliches wird möglich, Unerhörtes denk- und aussprechbar. Ausserdem lassen sich in Durchgangszeiten die flüchtigen und die bleibenden Elemente und Werte viel klarer erkennen als in Zeiten allgemein geringer Bewegung.

Vor diesem Hintergrund haben wir uns für die Aufgabenstellung dieses Semesters bewusst ein Thema gewählt, das typisch für den Transitcharakter unserer Zeit, und zwar im weitesten Sinn: Architektur an der Schnittstelle von Mobilie zu Immobilie. Mit dem sich abzeichnenden Wandel im Mobilitätsverhalten verändern sich auch die Bauten, die mit Mobilität zu tun haben. Es gibt kaum Referenzlösungen oder typologische Musterfälle.

Dass das Themenfeld «Mobilität» besonders kräftigen Veränderungen ausgesetzt ist, ist kein Zufall. Es liegt gleichsam im Kreuzungspunkt der beiden grossen Treiber globaler Veränderung: dem Klimawandel einerseits und der Digitalisierung andererseits.

Gesucht: ein «Mobilitäts-Hub», ein Gebäude, welches den ruhenden Verkehr aufnimmt, den baulichen Rahmen für die Beziehung zwischen den Verkehrsträger bildet und die mobile mit der immobilen Stadt in Beziehung setzt.

Wir stellen uns ein Gebäude vor, das verschiedene Formen von Mobilität miteinander in Beziehung setzt: öffentliche Verkehrsmittel (Bahn, Tram, Bus), kollektiv geteilte Verkehrsträger (E-Fahrzeuge, Lastenvelos, Velos, Trottinetts), den motorisierten (Autos) und den unmotorisierten Individualverkehr (Velos). In Wiedikon kommen sehr viele Umsteigebeziehungen zwischen diesen Verkehrsträgern zusammen. Diese Frequenz generiert ein Mass an Öffentlichkeit, das mit einem erweiterten Angebot an Nutzungen abgeholt und weiter vergrössert werden soll: Ein 7/11-Laden für Güter des täglichen Bedarfs, eine Sammelstelle für Altstoffe, ein Paketdepot, eine öffentliche WC-Anlage, eine Stadtteilmediathek, ein Café, vielleicht sogar ein Motel für den Transitverkehr an der Seebahnstrasse? Ein so gut erschlossener Ort ist darüber hinaus prädestiniert für Arztpraxen, Anwaltskanzleien etc. Und vielleicht haben sogar einige Wohnungen darin Platz? 

Zu guter Letzt möchten wir nochmals den schönen Satz des Verkehrsplaners Marc Schneiter wiederholen, wonach «der Zugang zum öffentlichen Verkehr der zukünftige Dorfplatz ist». Vielleicht geht es also vor allem darum, diesen Dorfplatz der Zukunft zu entwickeln?

Ausgewählte Arbeiten

Verfasser-/in Dozierende Projektpräsentation
Steiger, Michael Philipp Esch, Ron Edelaar Präsentation(PDF 27,2 MB)
Müller, Stephanie Philipp Esch, Ron Edelaar Präsentation(PDF 23,4 MB)
Häseli, Flavio Philipp Esch, Ron Edelaar Präsentation(PDF 18,2 MB)
Intro auf Youtube anschauen
Film auf Youtube anschauen
Ott, Anastasia Philipp Esch, Ron Edelaar Film auf Youtube anschauen
Mohn, Astrid Philipp Esch, Ron Edelaar Intro auf Youtube anschauen
Film auf Youtube anschauen

Master-Studio Constructive Project 2 – Meister borgen bei Meistern

«Meister borgen bei Meistern»
Den Ausgangspunkt für das Semesterthema bildet eine Ausgabe der Kunstzeitschrift DU, welche sich im Mai 1961 unter dem Titel «Meister borgen bei Meistern» dem Aspekt der Kopie in der Malerei widmet und Rückgriffe auf bestehende Werke – etwa als Zitat, Entlehnung, schöpferische Nachahmung – beschreibt und untersucht.

Für architektonische Entwurfsstrategien liesse sich diese Frage analog stellen. Noch vor 20 Jahren galt es z.B. als unstatthaftes «Kopieren», sich auf Referenzen zu beziehen, welche nicht mindestens eine Generation zeitlichen Abstand aufwiesen. Heute ist üblich geworden, Wettbewerbsbeiträge unmittelbar zu veröffentlichen und gesammelt einer breiten Verwertung zuzuführen. Umso mehr stellt sich die Frage: Wo beginnt die «Kopie» eines geistigen Werkes? Oder ist mit dem Aufkommen des «Sampling» heute alles unbegrenzt verfügbar? Und vor allem: Worin besteht letztendlich das Wesen eines schöpferischen Werkes?

Wir legen das Semester als Untersuchung der Frage an: «Wie entwerfen»? Mit einem besonderen Fokus auf referentiellen Verfahren sowie dem Aspekt der Gegenwärtigkeit soll das Bewusstsein um das eigene Entwerfen geschärft, eine eigene Haltung (weiter)entwickelt und das entwurfliche Repertoire erweitert werden.

Das Gesicht der Stadt
Die erahnten Thesen und Erkenntnisse in der Suche nach einem gestalterischen Ausdruck wollen wir an einem prominenten und öffentlichen Ort in der Stadt Zürich ausloten. Das Seebecken rund um den Bürkliplatz bildet seit dem Bau der Quaianlagen das Gesicht der Stadt Zürich. Derzeit wird dort im ehemaligen Park der Villa Rosau ein neues Geschäftshaus geplant. Wir nehmen diese Situation für unsere Entwurfsaufgabe als gegeben an und wollen an diesem Ort ein repräsentatives Stadthaus entwerfen. Das Nutzungsprogramm ist nicht festgelegt und wird individuell, in Absprache, erarbeitet.

Die Aufgabenstellung umfasst sämtliche Aspekte wie Freiraum und Städtebau zu Typologie, Gebäudegestalt und Ausdruck. Uns interessieren dabei alle relevanten Massstabsebenen, bis hin zur sorgsamen Bearbeitung einer einzelnen Nutzungseinheit und zur Konstruktion der Fassade.

Ausgewählte Arbeiten

Verfasser-/in Dozierende Projektpräsentation
Balasingam, Sindusan Valentin Loewensberg, Ingrid Burgdorf Präsentation(PDF 12,2 MB)
Bänziger, Simone Joy Valentin Loewensberg, Ingrid Burgdorf Präsentation(PDF 12,3 MB)
Bardhyl, Krasniqi Valentin Loewensberg, Ingrid Burgdorf Präsentation(PDF 24,8 MB)
Muhl, Simeon Valentin Loewensberg, Ingrid Burgdorf Präsentation(PDF 19,6 MB)