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Forschung und Innovation auf europäischer Ebene

Portrait Jean-Marc Piveteau, Rektor

«Die Europäische Forschung ist von zentraler Bedeutung für die ZHAW. Dabei geht es nicht nur um die Frage der Finanzierung. EU-Forschung ist ein sehr kompetitives Umfeld, nur exzellente Projekte setzen sich durch. Die ZHAW hat sich mit mehr als 80 Projekten in europäischen Forschungsrahmenprogrammen erfolgreich in der europäischen Forschungslandschaft positioniert. Dies ist ein Nachweis für die Qualität unserer anwendungsorientierten Forschung.»

Jean-Marc Piveteau, Rektor

Die Europäische Forschungslandschaft bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten zur Forschung mit pan-europäischem Blickwinkel, zur Kollaboration mit Forschenden und Innovationsschaffenden mit unterschiedlichen Hintergründen und zum Aufbau von Netzwerken ausserhalb der Schweiz.

Horizon Europe

Zentrales Element der europäischen Forschung ist «Horizon Europe», das neunte EU-Forschungsrahmenprogramm. Von 2021 bis 2028 wird dieses Programm mit einem Budget von 95.5 Milliarden Euro eine Vielzahl von kollaborativen Projekten, wissenschaftlichen Karrieren und innovativen Unternehmen bei der Erarbeitung von Wissen und Lösungen unterstützen. Wenngleich die Schweiz aktuell nicht beim Programm assoziiert ist, so stehen die überwiegende Mehrzahl der Programme auch Schweizer Forschenden und Innovatorinnen und Innovatoren offen.

Schwerpunkte sind die nachhalte Entwicklung und der Klimawandel (Programmteil: Global Challenges), die Exzellenz in Wissenschaft und Innovation (Programmteil: Excellent Science), sowie die Stärkung der Europäischen Wirtschaft durch das Schaffen von Arbeitsplätzen durch kompetitives Wachstum (Programmteil: Innovative Europe) und durch die Zusammenarbeit in der Wissenschaft (Programmteil: W Widening Participation and Strengthening the European Research Area).

Neben dem Hauptprogramm gibt es auch eine Reihe von Partnerprogrammen, welche – nach unterschiedlichen Modellen – die Forschung und Innovation in ihren jeweiligen Themenbereichen fördern, wie zum Beispiel: Digital Europe, Eurostars, die thematischen Programme des European Institute of Technology (EIT) oder regionale Institutionen wie die internationale Bodensee Hochschule (IBH).

Das Euresearch Office Zurich UAS und Euresearch betreuen sowohl Forschende der ZHAW, als auch Angehörige von anderen Zürcher Fachhochschulen und Unternehmen in den Kantonen Zürich, Schaffhausen und Glarus. Weitere Informationen finden Sie auf den entsprechenden Webseiten, beziehungsweise Im Intranet.

Zusammenarbeit mit der ZHAW

Unsere Forschenden sind in diversen Fachbereichen tätig. Als Fachhochschule sind wir insbesondere an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Praxis anzutreffen. Entsprechend breit sind auch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit uns: sei es in klassischen Zusammenarbeitsprojekten, als Hosts für ERC & MSCA Actions, als Mitarbeitende in Netzwerken und CSAs oder als Subcontracting. Wir sind in sämtlichen europäischen Programmen vertreten (z.B. IBH, Eurostars, EIT).

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Europäische Projekte der ZHAW

INODE - Intelligent Open Data Exploration

Um Informationen in riesigen Datenbanken zu finden, sind in der Regel Programmierkenntnisse notwendig. Das soll sich ändern. Die ZHAW School of Engineering entwickelt im Rahmen eines EU-Projekts eine intuitive Suchfunktion, bei der die Eingabe in natürlicher Sprache erfolgt. Das gewünschte Suchresultat erzielen die User ganz ohne Informatikkenntnisse. So lautet jedenfalls das Ziel des Projekts «INODE – Intelligent Open Data Exploration», das vom EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 mit knapp 6 Millionen Euro gefördert wird. Unter Leitung der ZHAW School of Engineering entwickeln insgesamt neun Partnerinstitutionen gemeinsam eine für unterschiedliche Anwendungen einsetzbare Suchmaschine. So könnten beispielsweise Ärzte in der Krebsforschung bestimmte Bioinformatikdaten finden, die Einfluss auf den Erfolg von Therapien haben. Oder Astrophysiker könnten bestimmte Positionsverschiebungen von Sternen ausfindig machen. Weder die Ärzte noch die Astrophysiker müssten dazu eine Datenbanksprache anwenden.

NanoPAT: Prozessanalytik für die industrielle Herstellung von Nanopartikeln

Materialien im Nanomassstab sind in verschiedenen Stufen der industriellen Fertigung sehr häufig anzutreffen. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften dieser Materialien hängen stark von ihrer Grösse ab. Die Charakterisierung der mittleren Grösse, Grössenverteilung und Form von Partikeln im Nanomassstab ist sehr entscheidend für die Qualität und Effizienz von Herstellungsprozessen. Dennoch weisen herkömmliche Charakterisierungstechnologien immer noch vielfältige Unzulänglichkeiten auf, die ein grosses Innovationshemmnis für Hersteller von Nanopartikeln darstellen.

Das NanoPAT-Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke durch die Demonstration von drei neuartigen, in Echtzeit arbeitenden Technologien zur Nanocharakterisierung und Prozessanalytik (PAT) zu schliessen, nämlich der Photonendichtewellenspektroskopie (PDW) - mit Beteiligung der ZHAW -, der OptoFluidic Force Induction (OF2i) und der Trübungsspektrometrie (TUS) einschliesslich der Echtzeit-Datenverarbeitung für die digitale Prozessüberwachung und Produktqualitätskontrolle.  Diese werden in 5 verschiedenen industriellen Keramik-, Polymer- und Mineral-Nanopartikel-Herstellungs- (Zeolithe im Falle der ZHAW) und Verarbeitungsumgebungen validiert. Dies impliziert, dass innovative PATs mit neuen datenanalytischen Technologien gepaart werden, um zum ersten Mal eine Echtzeitanalyse für Herstellungsprozesse von Partikeln im Nanometerbereich mit einer zeitlichen Auflösung im Subminutenbereich zu ermöglichen.

P4PLAY

Gemäss der UN-Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht auf Spiel und altersgemässe Freizeitbeschäftigung. Denn das Spielen gehört zu den wichtigsten Tätigkeiten von Kindern und trägt wesentlich zu deren Entwicklung und gesellschaftlichen Inklusion bei. Allerdings fehlen – auch in europäischen Ländern – insbesondere im Freien geeignete Plätze zum Spielen. Zudem bleibt zahlreichen Kindern etwa aufgrund von Armut, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen der Zugang zum Spiel verwehrt. Diesem Missstand wollen Forscherinnen und Forscher der europäischen Hochschulen University College Cork (Irland), Lulea University of Technology (Schweden), Queen Margaret University (Schottland) sowie ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Schweiz) mit einem gemeinsamen Doktoratsprogramm begegnen: P4PLAY steht für die vier Dimensionen «People», «Place», «Policy» und «Practice» und beabsichtigt, Wissen über das kindliche Spiel sowie die Konsequenzen mangelnder Spielgelegenheiten zu untersuchen, um darauf aufbauend innovative und kreative Lösungen zu entwickeln, damit alle Kinder ihr Recht auf Spiel ausleben können.

Dazu entwickelten die Forscherinnen acht Doktorats-Programme zu unterschiedlichen Aspekten innerhalb dieser vier Dimensionen – etwa zu den Spielcharakteristiken armutsbetroffener Kinder, dem Spielen von Kindern mit Migrationshintergrund im schulischen Umfeld oder der Nutzung von Spielplätzen aus Sicht von Kindern mit Beeinträchtigung. Im Rahmen dieser individuellen Programme verbringen die acht Doktorierenden je ein Jahr an zwei der vier Trägerhochschulen sowie drei Monate bei einer Partnerinstitution, zum Beispiel Pro Juventute in der Schweiz.