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Bachelorarbeit: Erarbeitung eines Servicekonzepts für einen digitalen Garten-Assistenten

Gärtnern mit der App

Wer gerne einen eigenen kleinen Garten anlegen möchte, staunt nicht schlecht über die schiere Anzahl an Möglichkeiten. Ein bisschen Orientierung kommt da sehr gelegen. Die Wirtschaftsingenieurinnen Céline Horn und Katharina Kiwic haben dafür eine Service-Lösung mitsamt Mobile-App entworfen.

Gegen einen hübsch begrünten Balkon gibt es wenig einzuwenden – schon gar nicht, wenn er auch noch Früchte trägt. Wer aber vom Gärtnern keine Ahnung und keine Expertin in der Nähe hat, steht schnell an. Das merkte auch Katharina Kiwic, als sie sich eines Sommers daran machte, ihren Balkon zu bepflanzen. Ein paar Tomaten, ein paar Chillies und schon war die Herausforderung da. Das Internet bot zwar viele Auskünfte, aber erstens sehr unübersichtlich und zweitens wenig zuverlässig, da nicht selten widersprüchliche Informationen zur selben Pflanze zu finden sind. Zusammen mit ihrer Kollegin Céline Horn aus dem Studiengang Wirtschaftsingenieurswesen begann sie, sich darüber Gedanken zu machen, wie man Anfängern den Einstieg ins Gärtnern erleichtern könnte.

Ein neues Produkt für den Gartenshop

In ihrer Bachelorarbeit entwickelten sie eine Handy-App, mit deren Hilfe Laien einen eigenen Garten planen, einrichten und pflegen können. In ihrer Studienvertiefung Service Engineering hatten die beiden Absolventinnen das nötige methodische Rüstzeug für die Gestaltung neuer Dienstleistungen erhalten. Nun begannen sie, einen Service zu entwickeln, der den Bedürfnissen von Gärtner-Anfängerinnen und herausgeforderten Hobbygärtnern gerecht werden sollte. «Das entscheidende in diesem Prozess war, dass wir dem Industriepartner unsere Vorschläge unterbreiten konnten und wir so Inputs erhielten», sagt Katharina Kiwic. Mithilfe einer Design-Methode entwarfen die Absolventinnen im Rahmen einer Fallstudie für den Online-Gartenshop «Saemereien.ch» einen Service für ihr Zielpublikum. 

«Im Design-Prozess mit dem Kunden im Kontakt zu bleiben, ist das Wichtigste.»

Katharina Kiwic

Die Entscheidung liegt beim Kunden

Dazu interviewten die Absolventinnen Personen, die gerade mit dem Gärtnern begonnen hatten, und führten die Antworten systematisch in Kundenprofilen zusammen. Drei Prototypen entwickelten Céline Horn und Katharina Kiwic aus ihren Erkenntnissen und stellten diese dem Partner vor. «Das war für uns der schwierigste Schritt in unserer Arbeit», sagt Katharina Kiwic. Céline Horn ergänzt: «Es ist entscheidend, dass in diesem Design-Prozess der Kunde – also unser Industriepartner – die Prototypen unvoreingenommen beurteilt. Wir machen Vorschläge, entwickeln Ideen und Lösungen. Aber der Wert der Lösung hängt allein vom Urteil des Kunden ab. Uns hier zurückzuhalten, fiel uns nicht leicht.» Denn die beiden gingen mit einem klaren persönlichen Favoriten ins Gespräch – und tatsächlich kam eine andere Idee beim Kunden besser an. «Heute sind wir umso zufriedener mit dem Ergebnis, da wir der Methodik wirklich ihren Lauf gelassen haben.»

Das Konzept ist bereit zur Umsetzung

Die so ausgewählte Idee entwickelten die Wirtschaftsingenieurinnen weiter. Das Ergebnis ist ein umfassendes Konzept für den Service, der Anfängerinnen und Anfänger von A bis Z durch ihren Start mit dem eigenen Garten begleitet. Dazu gehört nebst einem Betriebskonzept für den Online-Gartenshop die erwähnte App, die den Kundinnen und Kunden vorschlägt, welche Pflanzen sie wo setzen und wie sie diese pflegen können – und über die natürlich auch die entsprechende Bestellung getätigt werden kann. Die App gibt sogar an, zu welchem Zeitpunkt im Jahr bei welcher Pflanze was zu tun ist. «Unser Partner könnte nun das Konzept eins zu eins übernehmen, die App fertig entwickeln lassen und das Produkt auf den Markt bringen», sagt Katharina Kiwic. Sie selbst hat während des Projekts so viel übers Gärtnern gelernt, dass sie inzwischen auch ohne App zurechtkommt: Zusammen mit Freunden unterhält sie einen Schrebergarten.