Soziokulturelle Jugendarbeit mit Grossgruppen: Massgeschneiderte Weiterbildung
Auf einen Blick
- Co-Projektleiter/in : Martial Jossi, Gabriela Muri Koller, Andrea Scholian
- Projektteam : Tobias Nägeli
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Stiftung
- Kontaktperson : Martial Jossi
Beschreibung
Die Zürcher Gemeinschaftszentren ZGZ beobachten seit mehreren Jahren grössere Gruppen in Treffs und stark belebte Treffpunkte im öffentlichen Raum. Vor allem in der kälteren Jahreszeit treffen sich Jugendliche nicht am See oder an zentralen Plätzen, sondern suchen sich Innenräume in den Quartieren. Sie kommen teilweise aus verschiedenen Quartieren oder der Agglomeration. Dank digitalen Tools und der Mobilität mit ÖV sind sie vernetzt und auf dem Laufenden, wer wo ist. Sie suchen Raum, wo sie sich treffen, austauschen und inszenieren können. Durch Verdrängungsprozesse in den Quartieren wird dieses Bedürfnis noch verstärkt. Die Offene Jugendarbeit ist gefordert, ihre Wege der Kontaktarbeit und Zusammenarbeit mit diesen Gruppen zu entwickeln. Beziehungsarbeit gestaltet sich aufgrund der hohen Dynamik herausfordernd.
Die Mitarbeiter:innen in den Jugendtreffs bewegen sich auf der einen Seite zwischen Ermöglichen, Raumbieten und partizipativen Gestalten. Auf der anderen Seite müssen wirkungsvolle Basics wie Grenzen setzen oder Interventionen bei Gewaltvorfällen aufrechterhalten werden. Die hohe Pluralität der Personen in diesen Treffpunkten und die wechselnde Zusammensetzung erschweren dies. Hier besteht der Bedarf nach fachlicher Unterstützung und stetiger Weiterbildung. Die beschriebenen Herausforderungen sind Ausdruck gegenwartstypischer sowie spezifischer Entwicklungen, die in einem grösseren Zusammenhang von jugendkulturellen Prozessen der Selbstorganisation, digitalen Kommunikationsprozessen, der Stadtentwicklung sowie aktuellen Folgen der Coronakrise eingeordnet werden können.
Die massgeschneiderte Weiterbildung orientierte sich inhaltlich entlang der oben skizzierten Themen und verfolgte didaktisch ein integriertes / integratives Vorgehen, welches in drei Module unterteilt wurde. Neben fachlich-methodischen Inputs wurde das Hauptaugenmerk auf den Austausch bzw. eine vertiefte und moderierte Reflexion der Praxis gelegt, deren gemeinsam entwickelte Ergebnisse in den weiteren Verlauf der Weiterbildung eingebettet wurden. Zusätzlich wurde Raum zu Diskussion und Reflexion aktueller Themen und Herausforderungen im Umgang mit dem Phänomen zur Verfügung gestellt, um der hohen Dynamik und Komplexität der beruflichen Praxis Rechnung zu tragen.